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5. August - Maria Schnee

in Unsere Fürsprecher 05.08.2014 19:56
von blasius (gelöscht)
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5. August - Maria Schnee

Den Hintergrund des Festes der Einweihung der Kirche Maria Schnee bildet eine Legende, die besagt, daß ein nächtlicher Schneefall im heißen Monat August den Bauplatz für die geplante Marienkirche auf dem Esquilin anzeigte: Ein römischer Patrizier namens Johannes wollte seinen Besitz der Muttergottes schenken und träumte von einem Hügel, den Schnee bedeckte.

Dazu hörte er eine Stimme, die zu ihm sprach: „Dort errichte mir eine Kirche!“ Johannes begab sich zum Papst und erfuhr von diesem, daß er dasselbe geträumt hatte. Da wurde dem Heiligen Vater gemeldet, es sei Schnee auf dem Esquilin gefallen. - Die Marienkirche wurde durch den häresieverdächtigen Papst Liberius (s. 2.5., 29.7.), der im Anschluß an die ununterbrochene Kette heiliger Päpste seit Petrus regierte, 358 eingeweiht.

Das Gebäude der Marienkirche aus dem 4. Jahrhundert wurde im Gedenken an das dritte ökumenische Konzil von Ephesus 431, das die Gottesmutterschaft Mariens ausdrücklich anerkannte (s. 9.2), durch einen prächtigen Neubau, nämlich St. Maria maior, S. Maria Maggiore, ersetzt. Diesen weihte St. Sixtus III. (432 - 440) an einem 5. August ein. St. Pius V. (5.5.), dessen Gebeine in eben dieser Kirche ruhen, nahm das Fest der Einweihung der Kirche Maria Schnee 1568 in den römischen Festkalender auf. - Groß St. Marien ist die Stationskirche (vgl. 12.12.) am ersten Sonntag im Advent (vgl. 27.11.), an Heiligabend (24.12.) und bei der ersten und der dritten (vgl. 5.1.) Weihnachtsmesse (25.12.), am Festtag des Lieblingsjüngers Johannes (27.12.), am Karmittwoch und am Ostersonntag (s. 7.4.) sowie mittwochs in den Quatemberwochen. Sie ist eine der vier Patriarchalkirchen Roms neben St. Peter (s. 18.11.), St. Paul vor den Mauern (s. 18.11.) und der Lateranbasilika (s. 9.11.).

Am 24. Mai 2003 fand in St. Maria maior die erste Feier der hl. Messe im überlieferten Ritus in einer päpstlichen Basilika nach etwa drei Dezennien der liturgischen Verwüstung statt. Das Pontifikalamt wurde sozusagen über den Reliquien des heiligen Papstes Pius V. zelebriert, der den Priestern auf ewig das Recht zugesprochen hat, diesem Ritus zu folgen. Der Zelebrant, Kardinal Castrillón Hoyos, verkündete während der Predigt, daß die traditionelle Messe zu den anerkannten Riten der Kirche gehöre. Von Abschaffung oder Verbot war nicht die Rede.

Am 24. Mai wird in Italien das Fest der Maria Ausiliatrice, Maria Hilfe der Christen bzw. Maria Hilf, begangen. Dieses geht ursprünglich zurück auf die Anrufung der Muttergottes in der Lauretanischen Litanei (s. 31.5.) als Auxilium christianorum, Hilfe der Christen, ab etwa 1500. Der später mit dem Irrlehrer Luther (vgl. 5.7.) befreundete kursächsische Hofmaler Lucas Cranach d.Ä. (geb. 1472, gest. 1553) schuf wohl 1514 für die Dresdner Heiligkreuz-Kirche ein Bildnis, das Maria als Auxiliatrix christianorum, als Helferin der Christen, zusammen mit ihrem göttlichen Kinde darstellt.

Unter dem lutherischen Kurfürsten Johann Friedrich I. dem Gutmütigen (1532 - 1547) wurde das Bild aus der Kirche entfernt. So gelangte es in die Dresdner Kunstsammlung. - 1611 bot Kurfürst Johann Georg I. (1611 - 1656) dem in diplomatischer Mission zu ihm entsandten Bruder des Kaisers, dem katholischen Erzherzog Leopold V., als Geschenk ein Gemälde seiner Wahl aus der Dresdner Kunstsammlung an. Leopold V. entschied sich für das Bild von Maria, der Helferin der Christen. Da er, obwohl ohne Weihen, nominell Erzbischof von Passau (1598 - 1625) war, nahm der Erzherzog das Bild mit dorthin, wo er dann vor ihm zu beten pflegte. Nach seinem Amtsverzicht 1625 nahm Leopold V. das Bild mit nach Innsbruck. Doch hatte der Bistumsadministrator und Domdekan Freiherr Marquard von Schwendi schon einige Jahre zuvor durch einen Hofmaler eine Kopie des Gemäldes anfertigen lassen, vor dem er stets seine abendliche Andacht hielt. Als sich wunderbares Licht bei diesem Bild wiederholt zeigte, was auch Zeugen bestätigten, ließ der Domdekan 1622 eine Kapelle auf dem Schulerberg errichten, in die er das Gnadenbild überführte. 1627 wurde anstelle der Kapelle eine steinerne Kirche erbaut. Angehörige des Kapuzinerordens (vgl. 21.7.) übernahmen dort die Seelsorge, während die Stätte zum beliebten Wallfahrtsort aufstieg. Der Schulerberg heißt seitdem Mariahilf-Berg.

1680 wirkte der 2003 seliggesprochene Kapuzinerpater Marco d’Aviano in Passau. Während der bald darauf hereinbrechenden Türkengefahr pilgerte Kaiser Leopold I. (1658 - 1705) nach Passau zum Gnadenbild Marias, der Helferin der Christen. Marco d’Aviano aber gab „Maria Hilf“ als Losung für die Entscheidungsschlacht am Kahlenberg 1683 (s. 12.9.) aus. Aus Dankbarkeit angesichts des Sieges entstanden in Süddeutschland später zahlreiche Mariahilf-Kirchen sowie ihr geweihte Bruderschaften. - Nachdem die Kapuziner 1803 durch die Säkularisierung ihres Klosters aus Passau vertrieben worden waren, wollten französische Soldaten die Wallfahrtskirche zerstören. Napoleon I. (1799 - 1815) untersagte dies, nachdem er selbst das Gnadenbild aufgesucht hatte. Die Wallfahrten zum Gnadenbild auf dem Passauer Mariahilf-Berg blühten im Laufe des 19. Jahrhunderts wieder auf, die Kapuziner kehrten 1890 zurück.

Pius VII. (1800 - 1823) aber nahm das Fest Maria Ausiliatrice, Maria Hilfe der Christen, das auch Schutzmantelfest genannt wird, in den Festkalender Italiens auf, da er am 24. Mai 1814 aus napoleonischer Gefangenschaft (vgl. 22.5.) nach Rom zurückkehren konnte. - Erwähnt sei, daß im 19. Jahrhundert der hl. Don Bosco (31.1.) zu den eifrigen Verehrern der Maria Ausiliatrice gehörte, denn er erkannte, wie schwach und bedroht der katholische Glaube bereits zu jener Zeit war.

http://pius.info/tagesheiliger/3271-5-august-maria-schnee

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#2

RE: 5. August - Maria Schnee

in Unsere Fürsprecher 05.08.2021 15:19
von Blasius • 3.820 Beiträge

5. August Mariä Schnee
Das Fest Mariä Schnee ist eins von jenen kleinen Marienfesten,
die das ganze Jahr über fast in jedem Monat und nicht selten auch an
festfreien Samstagen wie Rosen am Wegrand des Werktags blühen.

Das Mutter-Gottes-Fest vom Schnee? Schnee mitten im Hochsommer?

Ja, das ist es ja gerade, Schnee im Hochsommer und dazu auch noch Schnee in Rom, wo selbst im Winter selten Schnee fällt und wo es im August am heißesten ist.

Der Ursprung des Mutter-Gottes-Festes vom Schnee ist in einer Legende zu suchen.

Vor vielen hundert Jahren lebte in der Hauptstadt der Christenheit ein frommes Ehepaar. Da die guten Leute keine Kinder hatten, setzten sie die Mutter Gottes als Erbin ihres großen Vermögens ein.


Kann man denn auch die Mutter Gottes zur Erbin einsetzen? Ja, das kann man dadurch, dass man Hab und Gut zur Ehre der Mutter Gottes entweder der Kirche oder den Armen schenkt. Wer es tut, tut ein doppeltes gutes Werk, indem er nämlich die liebe Mutter Gottes ehrt und zugleich der Kirche oder den Armen hilft.


Jene frommen Eheleute in Rom waren, wie verständlich, ein wenig neugierig und hätten gern gewusst, ob sie ihr Vermögen der Kirche oder den Armen schenken sollten. Da erschien den beiden und zugleich dem damaligen Papst Liberius die Mutter Gottes im Traum und sagte, dass sie die Erbschaft annehme und dass ihr zur Ehre auf jenem Platz in Rom eine Kirche gebaut werden solle, wo man in der Frühe Schnee finden werde. Tatsächlich war am anderen Morgen auf einem der sieben Hügel Roms Schnee zu sehen. Sogleich fing man an, die Kirche zu erbauen, die heute noch steht und unter dem Namen Groß-St.-Marien eine der vier Hauptkirchen der Christenheit ist. Seitdem feiern wir mitten im Hochsommer das Mutter-Gottes-Fest vom Schnee.


Schön ist es, dass das Fest gerade neun Tage vor dem Himmelfahrtsfest Mariens stattfindet, denn heute erinnert uns Maria vom Schnee daran, dass es an der Zeit ist, sich durch eine neuntägige Andacht auf das kommende Hochfest vorzubereiten. Es ist von alters her so Brauch, dass man bei den hohen Kirchenfesten schon neun Tage vorher täglich daran denkt, sich darauf freut und sich durch Gebet und Opfer der Festgnaden würdig zu machen sucht.


Wie wir diese Vorbereitung anstellen sollen, zeigt eine andere Marienlegende, die erzählt, dass die liebe Mutter Gottes am 5. August krank wurde, sich hinlegte und nicht mehr aufstand, sondern gestorben ist. Auf Grund dieser Legende sahen sich fromme Ordensfrauen im Mittelalter veranlasst, ihrer Klosterregel gemäß die Mutter Gottes geistiger Weise in ihrer letzten Krankheit neun Tage lang täglich zu besuchen und ihr mit besonderen Gebeten und Liedern Freude zu machen.


So ähnlich können auch wir es in den kommenden neun Tagen tun. Weil die Mutter Gottes von heute an nur noch kurze Zeit auf Erden weilte, wollen wir ihr in diesen letzten neun Tagen täglich einen Abschiedsbesuch machen und ihr mit einem Gebet oder mit einem Lied Freude machen.


Vom Geschenk an Maria

Was Gottes Geist im Alten Testament von der himmlischen Weisheit spricht, dasselbe spricht er in der Kirche des Neuen Testamentes von Maria der Hochgebenedeiten. Wie ehemals in Jerusalem, der Stadt Gottes, so verherrlicht sich in Rom, der Stadt Gottes, die himmlische Weisheit durch Maria, die Mutter der ewigen Weisheit und göttlichen Liebe.



Schon in den ersten Zeiten des Christentums erinnerte die Kirche alle Gläubigen, sie sollen sich unter den Schutz Mariens stellen. Aus ihr wollte ja Jesus geboren werden; und wie viele besondere Gnaden hat er ihr geschenkt! Sie ist die Mutter der Gnaden. Setzen wir ein großes Vertrauen auf ihre Fürsprache, und wir werden dadurch von Jesus die uns notwendigen Gnaden erlangen.



Fassen wir zur Feier dieses schon im 4. Jahrhundert eingesetzten Festes den Entschluss, zu Maria jederzeit allergrößte Andacht zu haben und diese Andacht auch bei anderen zu fördern. Empfehlen wir uns in den Schutz Marias! Und können wir ihr auch keine Güter und Reichtümer zum Erbteil vermachen, so schenken wir ihr doch voller Freude unsere guten Werke und unsere Seele!



Matthias Hergert


https://www.marianisches.de/marienfeste/mariä-schnee/

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