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14. Mai - Hl. Bonifatius (und "Eisheilige")

in Unsere Fürsprecher 14.05.2014 15:54
von blasius (gelöscht)
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14. Mai - Hl. Bonifatius (und "Eisheilige")



Bonifatius lebte in Rom als Verwalter der Güter einer vornehmen Dame namens Agla. Sie waren beide Heiden. Ihr Verhältnis zueinander widersprach den göttlichen Geboten. Außerdem hing Bonifatius Ausschweifungen an, doch war er auch sehr freigiebig gegenüber Bedürftigen.

Eines Tages rief Agla ihren Verwalter zu sich und bekannte ihm ihre Bekehrung zum Christentum. Sie wollte sich angesichts ihrer früheren Verfehlungen voll Vertrauen an die Heiligen wenden und beauftragte ihren Verwalter Bonifatius darum, sich in den Osten des Imperiums zu begeben und von dort Reliquien von Martyrern mitzubringen, damit sie diese daheim verehren könne. Da sagte Bonifatius, ohne zu ahnen, daß dies wahr werden sollte: „Wenn man dir nun meinen Leib als den eines Martyrers brächte? Nähmest du ihn an?“

Bonifatius reiste mit mehreren Dienern in den Osten, wo Kaiser Galerius (305 - 311), der Nachfolger Diokletians (284 - 305) im Osten, als Verfolger wütete (vgl. 6.12.). St. Bonifatius kam in die Stadt Tarsus (vgl. 30.6.) in Kilikien, wo er Christenprozesse des Statthalters Simplicius besuchte. Wie er nun die Folterungen sah, bekehrte auch Bonifatius sich zum Christentum. Man ergriff den Heiligen, der sich lautstark zu Christus bekannte und marterte ihn mit siedendem Pech; schließlich wurde er enthauptete.

Die Diener kauften dem Statthalter die sterblichen Überreste des Verwalters für fünfhundert Goldstücke ab und brachten sie nach Rom zu ihrer Herrin Agla. Die aber ließ die Reliquien ihres Verwalters an der Via latina zu Rom beisetzen.

St. Bonifatius ist der letzte der drei Eisheiligen nach Pankratius (12.5.) und Servatius, dessen die Kirche am 13. Mai gedenkt.

Bischof Servatius von Tongern kämpfte als rechtgläubiger Nicaener auf mehreren großen Synoden gegen den Arianismus (s. 2.5.). Bereits vor 345 war er Bischof von Aduatuca tungrorum, dem heutigen Tongern, geworden, das zu seiner Zeit zur Provinz Gallien gehörte. Von ihm feindlich gesinnten Menschen vertrieben reiste der hl. Servatius nach Rom. - Dargestellt wird er häufig am Wegesrand schlafend, während ein Adler ihn gegen die Strahlen der Sonne beschirmt. - Seine bischöfliche Residenz verlegte St. Servatius später von Aduatuca nach Trajectum ad Mosam, dem heutigen Maastricht. - Der Grund dafür ist nicht überliefert, doch dürfte die Tatsache, daß Aduatuca ab dem 4. Jahrhundert vorübergehend aufhörte zu existieren, in einem Zusammenhang damit stehen. - Der Heilige erlebte noch den Triumph der Kirche auf dem zweiten ökumenischen Konzil von Konstantinopel (s. 11.12.). Drei Jahre danach, am 13. Mai 384, starb er zu Trajectum.

St. Servatius sah die Gefahren voraus, die damals von den Heeren der hunnischen Reiternomaden ausgingen: Sie lösten zu jener Zeit nördlich des Schwarzen Meeres gerade die große Völkerwanderung der germanischen Völkerschaften aus (vgl. 7.1.). Als nun die Vandalen 406 das Gebiet des Bistums des hl. Servatius verwüsteten (vgl. 6.3.), sah man dies als Bestätigung seiner Weissagung an. - Eine Legende verlegte die Lebenszeit des Heiligen später in die des Hunnenkönigs Attila (433 - 453). Dies geschah wohl darum, weil dieser der bekannteste und bedeutendste König der Hunnen war, dessen Heere bis tief hinein nach Gallien vorstießen (s. 11.4.).

Wegen des meist kalten Wetters am 11. Mai zählen Norddeutschland und die Niederlande auch St. Mamertus zu den Eisheiligen. Des hl. Mamertus gedenkt die Kirche am 11. Mai. Er war Bischof von Vienna (um 461 - 474), dem heutigen Vienne (vgl. 17.4.), in Gallien. Mamertus führte angesichts von Naturkatastrophen, die um das Jahr 470 sein Bistum heimsuchten, die drei Bittgänge mit Bittamt vor dem Himmelfahrtstag (s. 30.4.) ein. Sie heißen auch Litaniae minores (vgl. 25.4.). Von ihren Rogationes, den Bittgebeten, hat der Sonntag Rogate seinen Namen.

In manchen Gegenden wird auch der 15. Mai, St. Sophia, zu den Eisheiligen gerechnet. Die hl. Sophia ist eine Jungfrau und Martyrin zu Rom gewesen. Sie vergoß ihr Blut in der Nachfolge Christi während der diokletianischen Verfolgung (s. 22.4.). Der 15. Mai wird nach der Heiligen des Tages seit alters auch „kalte Sophie“ genannt. - Diese Sophia ist von der gleichnamigen Marytrin zu unterscheiden, die unter Kaiser Hadrian (117 - 138) litt und Mutter dreier Töchter war, denen die Legende später die Namen Fides, d.h. Glaube, Spes, Hoffnung, und Caritas, Liebe, zuschrieb. Dieser hl. Sophia gedenkt die Kirche am 30. September, ihrer Töchter am 1. August. Im Mittelalter war die Verehrung dieser hl. Sophia weit verbreitet. In Notzeiten wurden Sophienmessen gelesen.

Quelle:

http://pius.info/tagesheiliger/4172-14-mai-hl-bonifatius

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