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Mittwoch der Karwoche - Evangelium nach Matthäus 26,14-25.

in Neues Testament 16.04.2014 17:26
von blasius (gelöscht)
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Evangelium nach Matthäus 26,14-25.

In jener Zeit ging einer der Zwölf namens Judas Iskariot zu den Hohenpriestern
und sagte:

Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere?

Und sie zahlten ihm dreißig Silberstücke.

Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern.
Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote gingen die Jünger zu Jesus und fragten: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?
Er antwortete: Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Meister läßt dir sagen: Meine Zeit ist da; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern.
Die Jünger taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.
Als es Abend wurde, begab er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch.
Und während sie aßen, sprach er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern.
Da waren sie sehr betroffen, und einer nach dem andern fragte ihn: Bin ich es etwa, Herr?
Er antwortete: Der, der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten.
Der Menschensohn muß zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.
Da fragte Judas, der ihn verriet: Bin ich es etwa, Rabbi? Jesus sagte zu ihm: Du sagst es.



Kommentar zum heutigen Evangelium

Sel. John Henry Newman (1801-1890), Theologe und Kardinal,
Gründer eines Oratorium in England

Meditationen und Gebete, Teil III, 2, 2 „Our Lord refuses sympathy“, §15

„Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich ausliefern“

Als Jesus von seiner Mutter wegging, wählte er sich bei den Menschen Freunde aus – die Apostel – so als hätte er ihnen seine Sympathie entgegenbringen wollen. Er hat sie dazu erwählt, sagt er, „nicht Knechte, sondern Freunde zu sein“ (Joh 15,15). Er machte sie zu seinen Vertrauten; er vertraute ihnen Dinge an, von denen er zu anderen nicht sprach. Er wollte sie herausheben, ihnen seine ganze Großzügigkeit zeigen, so wie ein Vater mit Lieblingskindern verfährt. Mit dem, was er ihnen offenbarte, hat er sie reicher beschenkt als die Könige, Propheten und Weisen des Alten Bundes. Er nannte sie „seine Kinder“ (Joh 13,33); um sie mit Gaben auszustatten, zog er sie „den Weisen und Klugen“ der Welt vor (Mt 11,25). Er zeigte ihnen seine Freude und lobte sie dafür, dass sie in all seinen Prüfungen bei ihm ausgeharrt hätten (Lk 22,28). Und als Zeichen seiner Dankbarkeit kündigte er ihnen an, dass sie eines Tages auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten würden (22,30). Als seine letzte Prüfung näherkam, fand er Trost in ihrer Freundschaft.

Er versammelte sie beim Letzten Abendmahl um sich, als hätte er in dieser feierlichen Stunde Halt von ihnen gebraucht. „Ich habe mich sehr danach gesehnt“, sagte er zu ihnen, „vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen“ (Lk 22,15). Zwischen dem Meister und seinen Jüngern bestand also eine gegenseitige Zuneigung, eine tiefe Sympathie. Es war jedoch sein Wille, dass seine Freunde ihn verlassen, ihn allein lassen sollten – ein wirklich bewundernswerter Wille. Einer verriet ihn, ein anderer verleugnete ihn; die übrigen flohen und ließen ihn in den Händen seiner Feinde zurück… Er war also allein, als er in die Kelter stieg. Jesus, allmächtig und selig, in seiner Seele erfüllt von aller Glorie der göttlichen Natur, wollte seine Seele wirklich allen Schwächen der menschlichen Natur aussetzen. Wie er sich an der Freundschaft der Seinen erfreute, so nahm er die tiefe Betrübnis an, von ihnen im Stich gelassen zu sein. Und als er das wollte, entschied er sich dafür, dem Licht der Gegenwart Gottes zu entsagen.


Aus:

http://evangeliumtagfuertag.org/main.php...aldate=20140416

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