Name bedeutet: die Lebendige (latein.)
Jungfrau, Märtyrerin
* um 352 in Rom
† um 362 daselbst
Bibiana erlitt der legendären Überlieferung nach unter Kaiser Julian Apostata das Martyrium 1. Der Kaiser verbannte demnach seinen Präfekten Flavianus, weil er sein Haus zur Zuflucht für verfolgte Christen gemacht hatte. Verfolgt wurden auch Flavianus' Frau Dafrosa und die beiden Töchter, Bibiana und ihre Schwester Demetria; Bibiana wurde monatelang gefoltert, schließlich an einer Säule ihres eigenen Hauses festgebunden und gegeißelt bis sie starb, dann in ihrem Haus innerhalb der Stadt von dem Priester Pimenius begraben.
die Säule, an der Bibiana angeblich gemartert wurde, in der Kirche Santa Bibiana in Rom
die Säule, an der Bibiana angeblich gemartert wurde, in der Kirche Santa Bibiana in Rom
Papst Simplicius weihte Bibiana eine an der Stelle ihres Begräbnisses in der Nähe des römischen Tempels der Minerva Medica errichtete Kirche, die bis heute existiert und in der die Säule ihres Martyriums zu betrachten ist. Staub von dieser Säule und Minzkraut von ihrem Grab soll gegen Fallsucht helfen; Bibiana hat also die Heilkunst der Minerva übernommen.
Mitte des 9. Jahrhunderts kennt das Martyrologium des Ado von Vienne Bibianas Gedenktag, danach auch andere Heiligenverzeichnisse. Im frühen 13. Jahrhundert wurde die Kirche Santa Bibiana restauriert und von Papst Honorius III. wieder geweiht. Papst Eugen IV. erklärte 1439 die Kirche zur Tochterkirche von S. Maria Maggiore. 1624 wurde angeblich Bibianas Gebeine zusammen mit denen ihrer Schwester Demetria und ihrer Mutter Dafrosa wieder aufgefunden, daraufhin ließ Papst Urban VIII. die Kirche Santa Bibiana innen erneuern mit einer von Bernini geschaffenen Marmorstatue der Bibiana.
Patronin gegen Kopfweh, Krämpfe, Epilepsie, Fallsucht, Trunksucht und Unfälle
Bauernregeln: Wenn's regnet am Bibianatag, regnet's vierzig Tag und eine Woche danach.
Gibt's Regen am Bibianitag, / es noch vierzig Tage regnen mag.
1 ▲ Entgegen der später im Christentum verbreiteten Ansicht gab es unter Kaiser Julian keine direkte Verfolgung von Christen um ihres Glaubens willen; seine Maßnahmen beschränkten sich auf das Schüren von Konflikten zwischen verschiedenen christlichen Gruppen. Zur philosophischen Auseinandersetzung verfasste er die Schrift Contra Galilaeos, Gegen die Galiläer, in der er Fehler und Gefahren des christlichen Glaubens aufzeigt und die Christen als Abtrünnige des allgemein akzeptierten Judentums bezeichnete.
Catholic Encyclopedia