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Der heilige Leopold III. Babenberg, Markgraf von Österreich, + 15.11.1136 – Fest: 15. November

in Unsere Fürsprecher 15.11.2021 08:43
von Blasius • 3.923 Beiträge



Der heilige Leopold, von seiner Jugend an „der Fromme“ genannt, war ein Sohn Leopolds III., des Schönen, und Ithas, Kaiser Heinrichs III. Tochter, und wurde am 29. September 1073 zu Melk an der Donau geboren. Schnell entwickelte er die Früchte der guten Erziehung, die ihm seine Eltern angedeihen ließen. Jedermann bewunderte an dem fürstlichen jungen Mann die Fülle der Tugenden, die ihn zierte, seine Nüchternheit, Keuschheit, Zurückgezogenheit, Bescheidenheit, Selbstbeherrschung, Gebetsliebe und Freude am Lesen geistlicher Bücher, besonders der Heiligen Schrift, und versprach sich großen Segen für das Vaterland, wenn er einmal zur Regierung gelangen würde. Er war erst vierundzwanzig Jahre alt, als die schwere Bürde des Herrscheramtes auf seine Schultern gelegt wurde. Im Gefühl der menschlichen Schwäche flehte er zum Himmel um Segen und Erleuchtung, und diese Gaben wurden ihm reichlich zuteil. Er waltete im vollen Sinn des Wortes mit Gott, und sein Hof wurde der Sitz der Gerechtigkeit, Wohltätigkeit und jeder christlichen Tugend. Die Geschichtsschreiber jener Zeit entwerfen ein schönes Bild von dem Glück, das Österreich unter dem Zepter Leopolds genoss. Doch so sorgsam er auch seinen Fürstenpflichten nachkam, verlor er bei der Leitung der zeitlichen Geschäfte doch nie das Ewige aus dem Auge. Es gibt nicht mehr als ein göttliches Gesetz für die Hohen und Niederen der Erde, und beide können nur auf ein und demselben Weg zur Seligkeit gelangen. Diese wichtige Erkenntnis bewog ihn, sein Leben nach der für alle Menschen gegebenen Richtschnur zu regeln. Er wohnte fleißig dem Gottesdienst bei, empfing oft die heiligen Sakramente und hielt treu an der damals hart bedrängten Kirche. Agnes, die Tochter des Kaisers Heinrich IV., mit der er sich in seinem dreiunddreißigsten Jahr vermählt hatte, war ihm eine gleichgesinnte, eifrige Teilnehmerin an allen Werken der Gottseligkeit. Sie hielten miteinander häufig eine Andacht, auch bei der Nacht, trugen Sorge, dass jeder an ihrem Hof das Leben nach den Vorschriften der christlichen Religion einrichtete, und gingen überall mit dem besten Beispiel voran. Ihre Ehe wurde mit neunzehn Kindern gesegnet, von denen elf am Leben blieben und in der Furcht des Herrn erzogen zu hohen Würden, teils geistlichen, teils weltlichen gelangten. Der Eifer für Gottes Ehre beseelte das fromme fürstliche Paar in dem Grad, dass es auf seine Kosten fast alle baufälligen Kirchen im Land wieder herstellte, auch zwei herrliche Klöster neu gründete, das zu Neuburg am Kahlenberge und das zum heiligen Kreuz im Tal Sattelbach. Von der Demut, dieser Grundlage aller Heiligkeit, gab Leopold vielfältig Beweise. Recht augenfällig trat diese Tugend an ihm hervor, als 1125 auf dem Tag zu Mainz die Kurfürsten ihn zum Kaiser erwählen wollten. Denn da bat er kniefällig und unter vielen Tränen, einem anderen, tauglicheren Fürsten diese Würde zu übertragen. Bei aller Frömmigkeit, bei aller Milde und Güte zeigte er aber gleichwohl Heldenkraft, wo es galt, sein Land und sein Recht gegen feindliche Angriffe zu verteidigen. Vierzig Jahre hindurch hatte der treffliche Fürst sein Volk ruhmvoll beherrscht, als er im Herbst 1136 schwer erkrankte und nach würdiger Vorbereitung am 15. November des Todes verblich. Sein Hintritt erfüllte Österreich mit unsäglicher Trauer. Die Leiche wurde im Kloster Neuburg feierlich beigesetzt, und schon in den ersten Tagen erfolgten beim Grab zahlreiche Wunder an Kranken und Presshaften. Die Heiligsprechung Leopolds unternahm Papst Innocenz VIII. im Jahr 1484. Österreich ehrt ihn als seinen ersten Landespatron.


Liebe Grüße, Blasius

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#2

RE: Der heilige Leopold III. Babenberg, Markgraf von Österreich, + 15.11.1136 – Fest: 15. November

in Unsere Fürsprecher 15.11.2022 08:12
von Blasius • 3.923 Beiträge

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LEOPOLD III.
Markgraf, Klostergründer
Namensdeutung: kühn aus dem Volk (althochdt.)
Namenstage: Leopold, Léopold, Luitpold, Lavoslav, weibl.: Leopoldine
Gedenktag: 15. November
Lebensdaten: geboren um 1075 in Melk, gestorben am 15. November 1136 bei Klosterneuburg

Lebensgeschichte: Leopold aus dem Geschlecht der Babenberger (Luitpoldinger) kam auf der Burg Melk zur Welt und wuchs im niederösterreichischen Gars am Kamp auf. 1095, mit etwa 20 Jahren, folgte er seinem gleichnamigen Vater als Graf des östlichen Grenzgebiets (Mark) des römisch-deutschen Reiches nach und war damit Vasall Kaiser Heinrichs VI. Gleichwohl machte er durch die Selbstbezeichnung als „Princeps Terrae – Fürst des Landes“ seinen Anspruch auf Eigenherrschaft in „Ostarrîchi“ deutlich und nutzte eine erste Heirat zur Ausweitung seines Einflussbereichs.

1105 führte er die traditionelle familiäre Parteinahme für den Papst im Investiturstreit zu ihrem Höhepunkt und ließ den Kaiser als Lehensherrn zugunsten des künftigen Regenten im Stich. Vom neuen Kaiser Heinrich V. mit dessen Schwester Agnes, der Witwe des Staufers Friedrich I. von Schwaben, als Ehefrau belohnt, stieg Leopolds Ansehen und Macht, die er nach außen durch die Mitwirkung an kaiserlichen Feldzügen gegen Böhmen, Polen und Ungarn zu festigen suchte. Nach innen baute er unter anderem die Städte Wien und Krems aus und schuf unter den kritischen Augen der zuständigen Passauer Bischöfe eine effiziente kirchliche Organisation zur Unterstützung seines Herrschaftsanspruchs. Bis 1125 war seine Bedeutung so groß, dass er als Kandidat für die Wahl zum römisch-deutschen König gehandelt wurde.

Um 1113 verlegte Leopold seine Residenz in die Klosterneuburger Pfalz und legte dort am 12. Juni 1114 den Grundstein zur Stiftskirche. Der Legende nach gründete der Markgraf das Stift an der Stelle, wo er den weggewehten Hochzeitsschleier seiner Frau wiederfand. 1133 übergab Leopold das Stift den Augustiner-Chorherren. Im selben Jahr gründete er auf Anregung seines Sohnes Bischof Otto von Freising, des bedeutendsten Geschichtsschreibers des hohen Mittelalters, mit dem Stift Heiligenkreuz im Wienerwald das erste Zisterzienserkloster in der Markgrafschaft, und 1136 das Benediktinerkloster Klein-Mariazell im Wienerwald.

Am 15. November 1136 verstarb er an den Folgen eines Jagdunfalls.

Verehrung/Brauchtum: Von den nachfolgenden Habsburgern zur „himmlischen“ Legitimation ihres Herrschaftsanspruchs betrieben, erfolgte 1485 die feierliche Erhebung des Landesstifters Leopold zur Ehre der Altäre. Neben der Hauptreliquie im Stift Klosterneuburg werden Reliquien im Wiener Stephansdom, in der Annakapelle der Stiftskirche von Heiligenkreuz sowie im ehemaligen Kloster Klein-Mariazell verehrt.

1663 wurde Leopold zum Landespatron von Niederösterreich ernannt. Dort und in Wien ist deswegen am 15. November schulfrei. Der Leopolditag in Klosterneuburg ist mit einem vielbesuchten Volksfest mit Jahrmarkt verbunden, auf dem das „Fasslrutschen“ über ein vier Meter hohes Fass die größte Attraktion ist.

Darstellung: als Herzog mit österreichischem Wappen und Kirchenmodell

Patron: von Nieder- und Oberösterreich und ganz Österreich, von Wien


https://bistum-augsburg.de/Heilige-des-T...ige/LEOPOLD-III


zuletzt bearbeitet 15.11.2022 08:16 | nach oben springen


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