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#1

Das Buch Tobit (Erzengel Raphael in der Bibel)

in Altes Testament 31.08.2021 18:27
von Kilian • 285 Beiträge

Das Buch Tobit, Kapitel 1

Einleitung: 1,1- 2

Tob 1,1 Buch der Geschichte Tobits.Tobit war der Sohn Tobiëls, des Sohnes Hananels, des Sohnes Aduëls, des Sohnes Gabaëls. Er gehörte zum Geschlecht Asiëls und zum Stamm Naftali.
Tob 1,2 Zur Zeit des assyrischen Königs Salmanassar wurde er als Gefangener aus Tisbe verschleppt, einem Ort südlich von Kedesch-Naftali in Galiläa, oberhalb Hazor.

Die Anfechtung und Not Tobits: 1,3 - 3,17


Tobit in der Heimat

Tob 1,3 Ich, Tobit, habe mich mein ganzes Leben lang an den Weg der Wahrheit und Gerechtigkeit gehalten und ich habe den Brüdern aus meinem Stamm und meinem Volk, die mit mir zusammen in das Land der Assyrer nach Ninive gekommen waren, aus Barmherzigkeit viel geholfen.
Tob 1,4 Als ich noch in meiner Heimat im Land Israel lebte - ich war damals ein junger Mann -, sagte sich das ganze Geschlecht meines Stammvaters Naftali vom Tempel in Jerusalem los. Jerusalem war die Stadt, die aus dem ganzen Stammesgebiet Israels auserwählt worden war, damit alle Stämme dort ihre Opfer darbrachten; dort war der Tempel, die Wohnung des Allerhöchsten, für alle Geschlechter und für alle Zeiten geweiht und gebaut worden.
Tob 1,5 Alle Stämme, die sich losgesagt hatten, opferten dem Stierbild des Baal, auch das Geschlecht meines Stammvaters Naftali.
Tob 1,6 Nur ich zog immer wieder zu den Festen nach Jerusalem, wie es ganz Israel durch ewige Satzung vorgeschrieben ist. Ich brachte die Erstlinge, die Zehnten der Feldfrüchte und die Wolle von der ersten Schafschur mit
Tob 1,7 und gab sie den Priestern, den Söhnen Aarons, für den Altar. Den ersten Zehnten aller Feldfrüchte gab ich den Leviten, die in Jerusalem Dienst taten. Den zweiten Zehnten verkaufte ich und verwendete den Erlös alljährlich für meine Wallfahrt nach Jerusalem.
Tob 1,8 Den dritten Zehnten gab ich denen, für die er bestimmt war, wie es Debora, die Mutter meines Vaters, geboten hatte; denn ich war nach dem Tod meines Vaters völlig verwaist.
Tob 1,9 Als ich ein Mann geworden war, heiratete ich Hanna, die aus dem Geschlecht unseres Vaters stammte, und wir bekamen einen Sohn, den wir Tobias nannten.

Tobit in der Verbannung

Tob 1,10 In der Gefangenschaft in Ninive aßen die Brüder meines Stammes und alle Leute meines Volkes von den Speisen, die auch die Heiden aßen.
Tob 1,11 Ich aber hütete mich, davon zu essen,
Tob 1,12 denn ich dachte mit ganzem Herzen an Gott.
Tob 1,13 Der Höchste schenkte mir Gunst und Ansehen bei Salmanassar und ich wurde Einkäufer am Hof.
Tob 1,14 Dabei kam ich auf einer Reise auch nach Medien und vertraute Gabaël, dem Bruder des Gabrija, in der Stadt Rages in Medien zehn Talente Silber zur Aufbewahrung an.
Tob 1,15 Als Salmanassar starb, wurde sein Sohn Sanherib an seiner Stelle König. Seine Regierungszeit war von Unruhen erfüllt und ich konnte nicht mehr nach Medien reisen.
Tob 1,16 Schon zur Zeit Salmanassars hatte ich den Brüdern meines Stammes aus Barmherzigkeit viel geholfen:
Tob 1,17 Ich gab den Hungernden mein Brot und den Nackten meine Kleider; wenn ich sah, dass einer aus meinem Volk gestorben war und dass man seinen Leichnam hinter die Stadtmauer von Ninive geworfen hatte, begrub ich ihn.
Tob 1,18 Ich begrub heimlich auch alle, die der König Sanherib hinrichten ließ, nachdem er wie ein Flüchtling aus Judäa heimgekehrt war. Denn viele ließ er in seiner Wut hinrichten. Wenn aber der König die Leichen suchen ließ, waren sie nicht mehr zu finden.
Tob 1,19 Ein Einwohner von Ninive ging jedoch zum König und erstattete Anzeige; er sagte, ich sei es, der sie begrabe. Deshalb musste ich mich verstecken. Als ich erfuhr, dass man mich suchte, um mich zu töten, bekam ich Angst und floh.
Tob 1,20 Damals wurde mir meine ganze Habe geraubt und es blieb mir nichts mehr als nur meine Frau Hanna und mein Sohn Tobias.
Tob 1,21 Doch es dauerte nicht einmal fünfzig Tage, da wurde Sanherib von seinen beiden Söhnen ermordet. Sie mussten in das Gebirge Ararat fliehen, aber dann wurde sein Sohn Asarhaddon an seiner Stelle König. Er machte Achikar, den Sohn meines Bruders Hanaël, zum Herrn über das ganze Rechnungswesen und die ganze Verwaltung seines Reiches.
Tob 1,22 Weil Achikar ein gutes Wort für mich einlegte, durfte ich nach Ninive zurückkehren. Achikar war Mundschenk und Siegelbewahrer sowie Bevollmächtigter für die Verwaltung des Reiches und das Rechnungswesen. Asarhaddon hatte ihm, meinem Neffen, die zweithöchste Stelle in seinem Reich verliehen.

Uni Innsbruck, Bibel


zuletzt bearbeitet 31.08.2021 18:29 | nach oben springen

#2

RE: Das Buch Tobit (Erzengel Raphael in der Bibel)

in Altes Testament 01.09.2021 05:06
von Kilian • 285 Beiträge

Kapitel 2

Tobits Erblindung

Tob 2,1 Als ich heimkehrte und meine Frau Hanna und mein Sohn Tobias mir wiedergeschenkt waren, veranstaltete man mir zu Ehren am Pfingsttag - dem Fest der Sieben Wochen - ein Festmahl.
Tob 2,2 Ich setzte mich zu Tisch; als ich aber die vielen Speisen sah, sagte ich zu meinem Sohn: Geh zu unseren Brüdern, und wenn du einen Armen findest, der dem Herrn treu geblieben ist, bring ihn her; ich warte auf dich.
Tob 2,3 Er kam zurück und sagte: Auf dem Marktplatz liegt einer von unserem Volk, den man erdrosselt hat.
Tob 2,4 Ich sprang auf, noch ehe ich etwas gegessen hatte, und verbarg den Toten bis zum Sonnenuntergang in einer Hütte.
Tob 2,5 Nach meiner Rückkehr wusch ich mich und aß voll Trauer mein Mahl.
Tob 2,6 Ich erinnerte mich an das Wort des Propheten Amos: Eure Feste sollen sich in Trauer verwandeln und alle eure Freudenlieder in Totenklage. Und ich begann zu weinen.
Tob 2,7 Nach Sonnenuntergang ging ich hinaus, um ein Grab zu schaufeln, und begrub den Toten.
Tob 2,8 Meine Nachbarn aber sagten hämisch: Er hat schon gar keine Angst mehr, wegen dieser Tat hingerichtet zu werden. Eben erst hat er fliehen müssen und schon begräbt er wieder die Toten.
Tob 2,9 Als ich ihn begraben hatte und in der Nacht nach Hause kam, legte ich mich an der Hofmauer zum Schlafen nieder, weil ich unrein geworden war. Mein Gesicht ließ ich unbedeckt,
Tob 2,10 ohne auf die Sperlinge zu achten, die in der Mauer nisteten. Da ließen die Sperlinge ihren warmen Kot in meine offenen Augen fallen, und es bildeten sich weiße Flecke in meinen Augen. Ich ging zu den Ärzten, doch sie konnten mir nicht helfen. Achikar sorgte für meinen Unterhalt, bis er in die Provinz Elymaïs zog.
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Tobits Verhöhnung durch seine Frau

Tob 2,11 Meine Frau Hanna fertigte zu Hause Webarbeiten an, wie sie Frauen zu machen pflegen,
Tob 2,12 und lieferte sie dann bei den Bestellern ab. Einmal geschah es, dass sie ihr nicht nur den Lohn zahlten, sondern auch noch ein Ziegenböckchen dazuschenkten.
Tob 2,13 Als sie heimkam, fing das Tier an zu meckern. Ich fragte sie: Wo hast du das Böckchen her? Es ist doch nicht etwa gestohlen? Dann gib es seinen Eigentümern zurück! Denn was gestohlen ist, darf man nicht essen.
Tob 2,14 Sie erwiderte: Es wurde mir zusätzlich zu meinem Lohn geschenkt. Aber ich glaubte ihr nicht und verlangte, dass sie es seinen Eigentümern zurückbrachte, und ich schämte mich ihretwegen. Doch sie antwortete: Wo ist denn der Lohn für deine Barmherzigkeit und Gerechtigkeit? Jeder weiß, was sie dir eingebracht haben.

Uni Innsbruck, Bibel

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#3

RE: Das Buch Tobit (Erzengel Raphael in der Bibel)

in Altes Testament 02.09.2021 03:24
von Kilian • 285 Beiträge

Tobits Gebet

Tob 3,1 Da wurde ich traurig und begann zu weinen. In meinem Schmerz betete ich:
Tob 3,2 Herr, du bist gerecht, alle deine Wege und Taten zeugen von deiner Barmherzigkeit und Wahrheit; wahr und gerecht ist dein Gericht in Ewigkeit.
Tob 3,3 Denk an mich und blick auf mich herab! Straf mich nicht für die Sünden und Fehler, die ich und meine Väter dir gegenüber begangen haben.
Tob 3,4 Sie haben nicht auf deine Gebote gehört. Darum hast du uns der Plünderung, der Gefangenschaft und dem Tod preisgegeben; bei allen Völkern, unter die wir zerstreut worden sind, hast du uns zum Gespött gemacht.
Tob 3,5 Auch jetzt treffen mich zu Recht deine harten Strafen, die du über mich kommen lässt wegen meiner und meiner Väter Sünden. Denn wir haben deine Gebote nicht gehalten und haben den Weg deiner Wahrheit verlassen.
Tob 3,6 Tu also mit mir, was dir gefällt. Lass meinen Geist von mir scheiden; lass mich sterben und zu Staub werden! Es ist besser für mich, tot zu sein als zu leben. Denn ungerechte Vorwürfe musste ich anhören und ich bin sehr betrübt. Lass mich jetzt aus meiner Not zur ewigen Ruhestatt gelangen! Wende deine Augen nicht von mir ab!
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Saras Verhöhnung durch ihre Mägde

Tob 3,7 Am gleichen Tag geschah es, dass in Ekbatana in Medien Sara, die Tochter Raguëls, von den Mägden ihres Vaters ebenfalls beschimpft wurde.
Tob 3,8 Sie war mit sieben Männern verheiratet gewesen; doch der böse Dämon Aschmodai hatte sie alle getötet, bevor sie mit ihr geschlafen hatten. Die Mägde sagten zu ihr: Begreifst du denn nicht, dass du deine eigenen Männer erwürgst? Sieben hast du gehabt, doch kein einziger ist dir geblieben.
Tob 3,9 Mit welchem Recht also behandelst du uns so hart? Wenn sie schon sterben mussten, dann verschwinde du doch mit ihnen! Hoffentlich bekommen wir nie einen Sohn oder eine Tochter von dir zu sehen.
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Saras Gebet

Tob 3,10 Als Sara das hörte, wurde sie so traurig, dass sie sich erhängen wollte. Aber sie dachte: Ich bin die einzige Tochter meines Vaters. Wenn ich das täte, wäre es eine große Schande für ihn und ich wäre schuld daran, dass der alte Mann vor Kummer ins Grab sinkt.
Tob 3,11 Darum trat sie ans Fenster und betete: Gepriesen seist du, Herr, mein Gott. Gepriesen sei dein heiliger und ehrwürdiger Name in Ewigkeit. Alle deine Werke sollen dich ewig preisen.
Tob 3,12 Nun aber, Herr, habe ich meine Augen und mein Gesicht dir zugewandt.
Tob 3,13 Lass mich von dieser Erde scheiden, damit ich nicht länger solche Beschimpfungen hören muss.
Tob 3,14 Du weißt, Herr, dass ich frei bin von jeder Sünde mit einem Mann.
Tob 3,15 Weder meinen eigenen Namen noch den meines Vaters habe ich befleckt in dem Land, wo ich gefangen bin. Ich bin die einzige Tochter meines Vaters; er hat kein anderes Kind, das ihn beerben könnte. Auch ist kein naher Verwandter da und kein Sohn eines Verwandten, dessen Frau ich werden müsste. Schon sieben Männer habe ich verloren. Was nützt mir da noch das Leben? Doch wenn es dir nicht gefällt, mich sterben zu lassen, dann blick auf mich herab und hab Erbarmen mit mir, damit ich nicht länger solche Beschimpfungen hören muss.
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Gottes Hilfe in Aussicht

Tob 3,16 Das Gebet beider, Tobits und Saras, fand Gehör bei der Majestät des großen Rafael.
Tob 3,17 Er wurde gesandt, um beide zu heilen: um Tobit von den weißen Flecken auf seinen Augen zu befreien und um Sara, die Tochter Raguëls, mit Tobits Sohn Tobias zu vermählen und den bösen Dämon Aschmodai zu fesseln. Denn Tobias sollte Sara zur Frau haben. Und Tobit kehrte zur gleichen Zeit in sein Haus zurück, als Sara, die Tochter Raguëls, aus ihrem Zimmer herabkam.

Uni Innsbruck, Bibel

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#4

RE: Das Buch Tobit (Erzengel Raphael in der Bibel)

in Altes Testament 03.09.2021 04:50
von Kilian • 285 Beiträge

Die Rettung durch Gottes gütige Führung: 4,1 - 12,22

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Belehrungen für Tobias

Tob 4,1 An diesem Tag erinnerte sich Tobit an das Geld, das er in der Stadt Rages in Medien bei Gabaël hinterlegt hatte.
Tob 4,2 Er dachte: Ich habe mir den Tod gewünscht. Warum soll ich nicht meinen Sohn Tobias rufen und ihm von dem Geld erzählen, bevor ich sterbe?
Tob 4,3 Er rief ihn also und sagte: Mein Sohn, wenn ich gestorben bin, begrab mich! Lass deine Mutter nicht im Stich, sondern halte sie in Ehren, solange sie lebt. Tu, was sie erfreut, und mach ihr keinen Kummer!
Tob 4,4 Denk daran, mein Sohn, dass sie deinetwegen viel Beschwerden hatte, als sie dich in ihrem Schoß trug. Wenn sie gestorben ist, begrab sie an meiner Seite im selben Grab!
Tob 4,5 Denk alle Tage an den Herrn, unseren Gott, mein Sohn, und hüte dich davor, zu sündigen und seine Gebote zu übertreten. Handle gerecht, solange du lebst; geh nicht auf den Wegen des Unrechts!
Tob 4,6 Denn wenn du dich an die Wahrheit hältst, wirst du bei allem, was du tust, erfolgreich sein.
Tob 4,7 Allen, die gerecht handeln, hilf aus Barmherzigkeit mit dem, was du hast. Sei nicht kleinlich, wenn du Gutes tust. Wende deinen Blick niemals ab, wenn du einen Armen siehst, dann wird auch Gott seinen Blick nicht von dir abwenden.
Tob 4,8 Hast du viel, so gib reichlich von dem, was du besitzt; hast du wenig, dann zögere nicht, auch mit dem Wenigen Gutes zu tun.
Tob 4,9 Auf diese Weise wirst du dir einen kostbaren Schatz für die Zeit der Not ansammeln.
Tob 4,10 Denn Gutes zu tun rettet vor dem Tod und bewahrt vor dem Weg in die Finsternis.
Tob 4,11 Wer aus Barmherzigkeit hilft, der bringt dem Höchsten eine Gabe dar, die ihm gefällt.
Tob 4,12 Mein Sohn, hüte dich vor jeder Art von Unzucht! Vor allem: nimm eine Frau aus dem Stamm deiner Väter! Nimm keine fremde Frau, die nicht zum Volk deines Vaters gehört; denn wir stammen von Propheten ab. Mein Sohn, denk an Noach, Abraham, Isaak und Jakob, unsere ersten Vorfahren! Sie alle haben Frauen aus ihrem Stamm geheiratet und sind mit Kindern gesegnet worden; ihre Nachkommen werden das Land besitzen.
Tob 4,13 Darum liebe die Brüder aus deinem Stamm, mein Sohn, fühle dich nicht erhaben über deine Verwandten und die Söhne und Töchter deines Volkes und sei nicht zu stolz, dir aus ihrer Mitte eine Frau zu nehmen. Denn Stolz führt ins Verderben und bringt Zerrüttung mit sich. Auch Charakterlosigkeit führt zu Erniedrigung und großer Not; die Charakterlosigkeit ist nämlich die Mutter des Hungers.
Tob 4,14 Wenn einer für dich gearbeitet hat, dann enthalt ihm seinen Lohn nicht vor bis zum nächsten Tag, sondern zahl ihn sofort aus! Wenn du Gott auf diese Weise dienst, wird man auch dir deinen Lohn auszahlen. Gib Acht auf dich bei allem, was du tust, mein Sohn, und zeig durch dein Benehmen, dass du gut erzogen bist.
Tob 4,15 Was dir selbst verhasst ist, das mute auch einem anderen nicht zu! Betrink dich nicht; der Rausch soll nicht dein Begleiter sein.
Tob 4,16 Gib dem Hungrigen von deinem Brot und dem Nackten von deinen Kleidern! Wenn du Überfluss hast, dann tu damit Gutes und sei nicht kleinlich, wenn du Gutes tust.
Tob 4,17 Spende dein Brot beim Begräbnis der Gerechten, gib es nicht den Sündern!
Tob 4,18 Such nur bei Verständigen Rat; einen brauchbaren Ratschlag verachte nicht!
Tob 4,19 Preise Gott, den Herrn, zu jeder Zeit; bitte ihn, dass dein Weg geradeaus führt und dass alles, was du tust und planst, ein gutes Ende nimmt. Denn kein Volk ist Herr seiner Pläne, sondern der Herr selbst gibt alles Gute und er erniedrigt, wen er will, wie es ihm gefällt. Denk also an meine Lehren, mein Sohn! Lass sie dir nie aus dem Herzen reißen!
Tob 4,20 Und jetzt will ich dir noch etwas sagen: Ich habe Gabaël, dem Bruder des Gabrija, in der Stadt Rages in Medien zehn Talente Silber zur Aufbewahrung anvertraut.
Tob 4,21 Hab also keine Angst, mein Sohn, weil wir verarmt sind. Du hast ein großes Vermögen, wenn du nur Gott fürchtest, alle Sünde meidest und das tust, was ihm gefällt.

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#5

RE: Das Buch Tobit (Erzengel Raphael in der Bibel)

in Altes Testament 04.09.2021 18:33
von Kilian • 285 Beiträge

Ein Reisegefährte

Tob 5,1 Tobias antwortete ihm: Ich will alles tun, Vater, was du mir aufgetragen hast.
Tob 5,2 Aber wie soll ich das Geld holen? Ich kenne Gabaël doch nicht.
Tob 5,3 Da gab ihm der Vater den Schuldschein und sagte: Such jemand, der mit dir auf die Reise geht. Ich will ihn entlohnen, solange ich noch am Leben bin. Mach dich also auf den Weg und hol das Geld ab!
Tob 5,4 Tobias ging auf die Suche nach einem Begleiter und traf dabei Rafael; Rafael war ein Engel, aber Tobias wusste es nicht.
Tob 5,5 Er fragte ihn: Könnte ich mit dir nach Rages in Medien reisen? Bist du mit der Gegend dort vertraut?
Tob 5,6 Der Engel antwortete: Ich will mit dir reisen; ich kenne den Weg und war schon bei unserem Bruder Gabaël zu Gast.
Tob 5,7 Tobias bat ihn: Wart auf mich, ich will es meinem Vater sagen.
Tob 5,8 Der Engel antwortete ihm: Geh, aber halte dich nicht auf!
Tob 5,9 Tobias ging nach Hause und sagte zu seinem Vater: Ich habe einen Mann gefunden, der mit mir reisen will. Da sagte der Vater: Ruf ihn her zu mir! Ich möchte wissen, aus welchem Stamm er kommt und ob er auch zuverlässig genug ist, um dich zu begleiten.
Tob 5,10 Tobias holte den Engel; Rafael kam und sie begrüßten einander.
Tob 5,11 Tobit fragte ihn: Bruder, aus welchem Stamm und aus welcher Familie kommst du? Sag es mir!
Tob 5,12 Da erwiderte Rafael: Geht es dir um den Stamm und die Familie oder um einen Mann, der gegen eine Entlohnung mit deinem Sohn auf die Reise geht? Tobit sagte: Bruder, ich möchte nur deine Herkunft und deinen Namen wissen.
Tob 5,13 Da antwortete Rafael: Ich bin Asarja, der Sohn des großen Hananja, einer von den Brüdern deines Stammes.
Tob 5,14 Darauf sagte Tobit: Sei willkommen, mein Bruder! Sei mir nicht böse, dass ich nach deinem Stamm und deiner Familie gefragt habe. Ich sehe, mein Bruder, dass du aus einem guten und edlen Geschlecht stammst. Denn ich habe Hananja und Natan, die Söhne des großen Schimi, kennen gelernt, als wir zusammen nach Jerusalem pilgerten, um dort den Herrn anzubeten und das Erstlingsopfer und den Zehnten unserer Ernte darzubringen. Auch diese beiden hatten sich nicht beirren lassen, als unsere Brüder von Gott abfielen. Bruder, du stammst von guten Vorfahren.
Tob 5,15 Aber sag mir: Welchen Lohn soll ich dir geben? Eine Drachme täglich und dazu den Lebensunterhalt, wie ihn auch mein Sohn erhält?
Tob 5,16 Ich will dir aber noch etwas zu deinem Lohn hinzugeben, wenn ihr gesund zurückkehrt.
Tob 5,17 So einigten sie sich. Darauf sagte Tobit zu Tobias: Mach dich fertig zur Reise! Ich wünsche euch alles Gute auf den Weg. Als der Sohn alles für die Reise vorbereitet hatte, sagte sein Vater zu ihm: Mach dich mit dem Mann auf den Weg! Gott, der im Himmel wohnt, wird euch auf eurer Reise behüten; sein Engel möge euch begleiten. Da brachen die beiden auf und der Hund des jungen Tobias lief mit.
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Tobits Zuversicht

Tob 5,18 Hanna aber, die Mutter des Tobias, weinte und sagte zu Tobit: Warum hast du unseren Sohn weggeschickt? War er nicht die Stütze unseres Alters, als er noch bei uns ein- und ausging?
Tob 5,19 Wir hätten dieses Geld gar nicht gebraucht; denn es ist nichts, verglichen mit dem Leben unseres Sohnes.
Tob 5,20 Was uns der Herr zum Leben gegeben hat, reicht für uns.
Tob 5,21 Tobit antwortete: Mach dir keine Sorgen, Schwester, er wird gesund zurückkommen und du wirst ihn wieder sehen.
Tob 5,22 Denn ein guter Engel begleitet ihn und seine Reise wird ein gutes Ende nehmen; er wird sicherlich gesund heimkehren.
Tob 5,23 Da hörte sie auf zu weinen.

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