Der heilige Valentin steht in seiner Bischofskleidung, den Bischofsstab
in der linken Hand, eine Frau hockt vor ihm auf dem Boden und empfängt seinen Segen
Der heilige Valentin Bischof von Terni Märtyrer
Der heilige Valentin, aus einem adeligen Geschlecht in Rom entsprossen, wurde auf Bitten des Volkes vom heiligen Bischof Felician von Foligno um Bischof von Terni (in Italien) im Jahre 203 geweiht. Er war besonders wohltätig gegen die Armen und erhielt von Gott auch die Gabe der Krankenheilung. Nach einiger Zeit wurde der Heilige von dem Philosophen (oder Rhetor=Redner) Kraton gebeten, zu ihm nach Rom zu kommen. Dieser hatte drei edle Athener, seine Landsleute, als Schüler zum Unterricht in der Redekunst. Der heilige Valentin heilte den einzigen Sohn des Kraton wunderbar von einer argen Verkrümmung. Dieser hatte ihn nämlich darum flehentlich angerufen. Valentin verhieß dessen Heilung, wenn Kraton und sein Haus an Christus glauben wollten. Kraton antwortete: Ich will es tun, wenn mein Sohn vollkommen hergestellt sein wird. – Valentin ließ den Sohn in ein Zimmer bringen; schloß sich mit ihm ein, und setzte sein Gebet bis Mitternacht fort. Während des Gebetes wurde der verkrüppelte Knabe von seinem elenden Zustand gänzlich befreit. Kraton rief voll Freude die Seinigen zusammen und ließ sich von dem heiligen Bischof im christlichen Glauben unterweisen und taufen. Die obigen drei Schüler des Philosophen: Proculus, Ephebus und Appollonius folgten dem Beispiel ihres Lehrers und empfingen das Bad der Wiedergeburt, mit ihnen auch der Sohn des Stadtpräfekten Abundius.
Auf die Nachricht hiervon ließen die Senatoren den heiligen Valentin gefangen nehmen, und längere Zeit im Gefängnis schmachten. Als sie aber gewahrten, daß nicht nur der Heilige, sondern auch die von ihm Bekehrten im Bekenntnis ihres Glaubens immer standhafter wurden, so ließen sie ihn auf Befehl des Statthalters Placidus zur Nachtzeit aus dem Kerker führen und ihn enthaupten. Ehe der Heilige sein Leben beendigte, sagte er Gott mit lauter Stimme Dank für die Gnade, ihm zuliebe sterben zu können, betete einige Zeit für sich, für seinen Untergebenen und für alle diejenigen, welche ihn um Hilfe in ihren Krankheiten, besonders in der fallenden Sucht (Epilepsie) nach seinem Tode anrufen würden. Gott der Herr hat auch von jener Zeit an bis jetzt durch viele Wunder gezeigt, daß er dieses Gebet seines getreuen Dieners erhört habe.
Der heilige Valentin wird deshalb als Schutzpatron gegen Gicht und die fallende Sucht sehr verehrt und angerufen. –
aus: Wilhelm Auer, Kapuzinerordenspriester, Goldene Legende Leben der lieben Heiligen Gottes auf alle Tage des Jahres, 1902, S. 111
Liebe Grüße, Blasius