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Ein wahrhaft wundervoller Vorfall bei der Seeschlacht von Lepanto

in Kirchlich NICHT anerkannte "Erscheinungen" / "Botschaften" / "Wunder". 08.10.2019 08:17
von Blasius • 3.822 Beiträge



Auszug aus der neunten Rosenkranzpredigt von A. Vieira SJ (*)


Die Veranlassung, warum dieser Tag der Rosenkranzfeier geweiht worden, – sie war, wie Alle wissen, der Sieg, den der Rosenkranz über die ganze ottomanische Macht in der gefeierten Seeschlacht bei Lepanto erlangte. – Da war Don Juan de Austria ein Josue, der kämpfte mit dem Schwert; – Papst Pius V. ein Moses, der siegte durch Gebete, und Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz der blühende Stab Aaron`s, der gerade zur Zeit des Treffens in allen Städten der Christenheit in feierlicher Prozession umher getragen wurde, und – nach Maßgabe, wie sie den Sieg verlieh, – den Triumph zeigte. Doch wie David, so oft siegreich bei Blutstürmen, – sich noch mehr fürchtete vor Stürmen auf der See: Nicht versenke mich das Ungestüm des Wassers (Ps. 68, 16) ebenso erging es Juan de Austria – nicht weit von demselben Ort und gleichfalls – auf dem mittelländischen Meer.

Als Juan de Austria von Neapel mit einer großen Kriegsflotte nach Tunis segelte – da wütete bei dieser Fahrt ein solcher Sturm, daß die Lotsen an jedem Rettungsmittel und aller menschlichen Hilfe verzweifelten und sich für verloren gaben. Doch Alle nahmen ihre Zuflucht zum Beistand des Himmels, und der fromme Fürst rief seine besondere Beschützerin an, und bat sie, sie möchte, gleichwie sie ihm den Sieg über – die Feinde verschafft, so denselben ihm auch erflehen – über die Elemente. – Doch, was erfolgte? Ein wahrhaft seltsamer Vorfall, – ein Vorfall, der doppelt gefahrvoll und doppelt wundervoll gewesen.

In eben diesem Augenblick hörte der Sturm auf, – aber es hörte nicht auf – die Gefahr. Es hörte der Sturm auf; denn plötzlich legte sich der Wind und das Meer wurde spiegelglatt; allein die Gefahr hörte nicht auf; denn die Galione, worauf sich Juan de Austria befand, – obwohl – sie das stärkste und fest gebauteste von allen Schiffen der Kriegsflotte gewesen – war augenscheinlich nahe daran zu sinken. So groß war die Gewalt des Wassers, das hinein gedrungen war, und nach und nach wuchs und schon das erste Deck beherrschte. Die Pumpen, die Eimer, die Kellen und sogar die Helme der Soldaten, – womit sich alle abmühten, – nichts war hinreichend, den gewaltigen Andrang des Wassers zu bewältigen, das, ohne daß man wußte, wo? Auf sie herein strömte. Wir sehen schon, welch ein Geschrei und welch ein Heulen die Lotsen und die Kriegsmannschaft erheben mochten, indem sich wohl Niemand gefunden, der nicht den Verlust eines so teuren Lebens mehr als sein eigenes Unglück, seinen eigenen Untergang beweint hätte.

Doch die hohe Gebieterin des Meeres vermag keine unvollkommenen Gnaden zu erweisen. Gleichwie sich der Sturmwind legte, so hörte auch der Sturmandrang der Fluten auf, die schon durch die Luken des Verdecks gewaltig herein drangen. Man schöpfte das Wasser mit den Pumpen aus; die Galione – war in diesem Augenblick dicht und hecht ( = kein Wasser einlassen), und erhob sich, nachdem sie beinahe untergesunken und begraben war, – und wurde flott.

Aber auf welche Weise? Hier fand sich das zweite und noch größere Wunder. Jetzt erkannte man die Ursache nicht, noch dachte man daran; nachdem – man aber in den Hafen eingelaufen, da sahen sie Alle mit Verwunderung und Staunen. Durch den gewaltigen Sturm hatte das Schiff nah am Kiel ein Loch bekommen, wodurch das Meer herein sprudelte; als ein Fisch von der nämlichen Größe durch die allmächtige Hand, die ihn leitete, in diese Öffnung hatte, daß er sich weder rück- noch vorwärts bewegen konnte: so schloß er gänzlich dieses Tor, (welches mit Recht das Tor des Todes genannt werden konnte,) und sobald kein Wasser mehr herein kam, – war es leicht, das Wasser, das bereits drinnen war, hinaus zu bringen.

Man sieht dieses auf einem Gemälde, welches in Neapel vor den Muttergottes-Altären hängt, und worauf der ganze Vorfall dargestellt ist: der Sturm; die sinkende Galione; und der Fisch, welcher in die Öffnung des Schiffes gekommen: – Alles – als ein stetes Siegeszeichen und Denkmal der hohen Macht und des Namens Mariä, als einer Gebieterin – nicht bloß über das Meer, sondern über Alle, die dasselbe durchschiffen, oder über Alles, was in demselben lebt.-
aus: Antonio Vieira SJ, Sämmtliche Marienpredigten, Dritter Teil, 1863, S. 16 – S. 18

(*) Vieira hielt diese Predigt auf der See am achtzehnten Sonntag nach Pfingsten, auf welchen das Rosenkranzfest fiel

https://katholischglauben.info/ein-wunde...ht-von-lepanto/


Liebe Grüße, Blasius

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