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7. Oktober Rosenkranzfest Maria vom Sieg

in Unsere Fürsprecher 06.10.2019 22:20
von Blasius • 3.929 Beiträge

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Alljährlich wird in der ganzen katholischen Christenheit am 7. Oktober
(früher am ersten Sonntag im Oktober) das Rosenkranzfest gefeiert.

Welche Begebenheit zur Einsetzung dieses Marienfestes die nächste Veranlassung bot,
soll immer wieder erzählt werden.



Hart bedrängt war die ganze Christenheit, als die Türken im Jahr 1566 die Insel Chio erobert hatten und ihr Sultan Soliman 1570 seinen grausamen Feldherrn Mustapha absendete, um sich der Insel Zypern zu bemächtigen. Papst Pius V. wendete alle Kräfte an, die christlichen Fürsten zum gemeinschaftlichen Widerstand gegen den Erbfeind des Christentums zu bringen. Allein nur Spanien und die Republik Venedig, die dem Andrang der wilden Horden zunächst ausgesetzt waren, rüsteten sich. In Deutschland loderte die die Flamme des Reformationskrieges, und der Kaiser wurde dadurch gehindert, seine Macht zu teilen. Langsam ging die Mobilmachung der Spanier vor sich. Unterdessen bemächtigte sich Mustapha der Insel Zypern, brach treulos die gemachten Friedensbedingungen und ließ die Einwohner grausam behandeln, größtenteils ermorden oder an die Galeeren schmieden. Besonders unmenschlich verfuhr er gegen den Statthalter Bragadin, indem er ihm Nase und Ohren abschneiden, ihn auf dem Platz öffentlich schinden und danach seine mit Stroh ausgefüllte Haut samt den Köpfen der vornehmsten Einwohner nach Konstantinopel bringen ließ. Außerdem wurde der Sohn des lebendigen Gottes öffentlich verhöhnt und gelästert, und, wo es nur möglich war, die Kirchen geschleift oder in Moscheen verwandelt. Was hatte das christliche Europa zu erwarten, als Soliman im Jahr 1571 mit einem gewaltigen Kriegsheer über die Venetier herfallen und über die anderen christlichen Länder sich ausbreiten wollte? Furcht und Schrecken bemächtigten sich aller Gemüter. Ganz Europa wandte sich zu Gott, und die Gläubigen zur heiligen Jungfrau, als der Fürsprecherin, als der Mutter aller Christen und der Schützerin der heiligen Kirche. Zahlreich strömten sie zu ihrem Gnadenort, nach Maria-Loretto. Johann von Österreich, der Anführer der christlichen Armee, gelobte, wenn es ihm gelingen sollte, mit seiner geringen Macht das feindliche Heer zu schlagen, persönlich Loretto zu besuchen und der Mutter des Herrn als Siegerin öffentlich zu huldigen. Beide Mächte waren sehr ungleich. Die türkische bestand aus mehr als zweihundert Galeeren und beiläufig fünfzig kleinen Schiffen, die mit siebzigtausend streitbaren Männern besetzt waren, die christliche hingegen, zählte nur einhundertdreißig Galeeren, beiläufig dreißig andere Schiffe und zwanzigtausend Soldaten. Doch Gott ließ das Vertrauen des christlichen Volkes nicht zu Schanden werden. Am 7. Oktober kam es zur Schlacht. Sie dauerte von sechs Uhr morgens bis zum Abend. Der Sieg war auf der Seite der Christen, denn Maria kämpfte für die Christenheit. Ungefähr dreißigtausend Türken liegen erschlagen, hundertsiebzehn Schiffe sind erobert, siebzig in den Grund gebohrt, hundertsechzehn Kanonen und hundertfünfzig Feldschlangen erbeutet, fünfzehntausend gefangene Christen in Freiheit gesetzt.



Allgemein wurde dieser so wichtige und vollkommene Sieg der Christen Mariens Fürsprache zugeschrieben. Papst Pius V., der Heilige, hatte am Tag der Schlacht ein Gesicht vom Sieg der Christen. Er war eben in Arbeiten mit den Kardinälen begriffen. Plötzlich verließ er sie, schaute einige Augenblicke gen Himmel, schloss das Fenster, das er geöffnet hatte, und sprach: "Nun sei nicht mehr die Rede von Geschäften. Nur Dankgebete sollen zum Himmel geschickt werden für den Sieg, den Gott soeben der christlichen Armee verliehen hat." Er setzte zur Erinnerung dieses großen Ereignisses das Fest "Maria vom Sieg" ein, das später von Papst Gregor XIII. auf den ersten Sonntag im Oktober übertragen wurde und nun jährlich am 7. Oktober unter dem Namen "Rosenkranzfest" gefeiert wird. Papst Gregor XIII. erklärte, erwähnter Sieg der Christen sei als eine Wirkung der Fürbitte Mariens anzusehen, da er an demselben Tag erfochten wurde, an dem die Mitglieder der Rosenkranzbruderschaft, die zur Ehre der allerseligsten Jungfrau errichtet worden war, ihre feierlichen Prozessionen in allen Provinzen hielten und Gott durch die Fürbitte seiner gebenedeiten Mutter um einen glücklichen Ausgang des Krieges anriefen. Von der Zeit an wurden auch nach Anordnung Pius V. der Lauretanischen Litanei die Worte beigesetzt: "Helferin der Christen!"

https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 06.10.2019 22:21 | nach oben springen


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