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3. Freitag nach dem Pfingstfest: Hochfest des ALLERHEILIGSTEN HERZENS JESU.
#1

Hochfest der Geburt Johannes des Täufers 24. Juni

in 24. Juni: Hochfest der Geburt des hl. Johannes des Täufers 23.06.2019 22:34
von Blasius • 4.007 Beiträge



Das Kirchenjahr kennt viele Feste und Gedenktage, aber es gibt nur drei Geburtstage, die gefeiert werden, der Geburtstag von Jesus, der von Maria und der von Johannes dem Täufer. Dies zeigt, welche Bedeutung der Wegbereiter Jesu für die Christen hat. Zudem wird die Geburt des Täufers als Hochfest gefeiert und steht damit liturgisch höher als der Sonntag.

Die Geburt Johannes des Täufers feiern wir am 24. Juni, also ein halbes Jahr vor der Geburt Jesu. Diese Chronologie folgt dem Lukasevangelium, das die Verheißung der Geburt Jesu auf den sechsten Monat nach der Verheißung der Geburt des Täufers legt (Lk 1,26).

Da beide Feste auf die Sonnwendtage des Jahres gelegt wurden, werden wir auch an das Wort des Johannes erinnert, der sagte: "Er muss wachsen, ich aber muss kleiner werden" (Joh 3,30). Die Geburt des Täufers feiern wir zur Zeit der Sommersonnenwende, wenn die Tage wieder kürzer werden, die Geburt Jesu zur Zeit der Wintersonnenwende, wenn die Tage wieder länger werden. Diese Deutung überliefert uns schon Augustinus, der uns damit zugleich einen Beleg dafür gibt, dass das heutige Fest bereits im 4. Jahrhundert an diesem Tag gefeiert wurde. Wörtlich sagt Augustinus:

Damit der Mensch lerne, kleiner zu werden, wurde Johannes an dem Tag geboren, von dem an die Tage abnehmen; um uns begreifen zu lassen, dass Gott erhoben werden muss, wurde Christus an dem Tag geboren, von dem an die Tage wieder länger werden. Darin liegt ein tiefes Geheimnis. Wir feiern die Geburt des Johannes wie die Geburt Christi, weil in dieser Geburt ein großes Geheimnis liegt. Was für ein Geheimnis? Das Geheimnis unserer Größe. Lasst uns selber kleiner werden, um in Gott größer zu werden. Erniedrigen wir uns in unserer Kleinheit, um in seiner Größe erhoben zu werden.
Ähnlich predigte auch der heilige Bischof Maximus von Turin um das Jahr 420:

Johannes der Täufer kann zu Recht von unserem Herrn und Retter sagen: "Er muss wachsen, ich aber muss kleiner werden" (Joh 3,30): Diese Beteuerung wird in dem Augenblick Wirklichkeit, als Christus geboren wird: jetzt nehmen die Tage zu; mit der Geburt des Johannes nehmen sie ab. Als der Retter erscheint, nimmt der Tag offensichtlich zu; er wird kleiner mit der Geburt des letzten Propheten, denn es steht geschrieben: "Bis zu Johannes hatte man nur das Gesetz und die Propheten" (Lk 16,16). Die Befolgung des Gesetzes geht unabwendbar unter, sobald die Gnade des Evangeliums aufstrahlt; der Prophetie des Alten Bundes folgt die Herrlichkeit des Neuen Testaments.
Der Evangelist sagt über den Herrn Jesus Christus: "Er war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet" (Joh 1,9. Als die Länge der Nacht fast den ganzen Tag verhüllte, verbreitete die Ankunft des Herrn plötzlich all ihren Glanz. Seine Geburt vertrieb das Dunkel der Sünde der Menschheit, seine Ankunft machte der Nacht ein Ende und brachte den Menschen den lichten Tag.
Der Herr vergleicht Johannes mit einer Lampe: "Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet" (Joh 5,35). Das Licht der Lampe verblasst, wenn die Sonne strahlt; die Flamme verliert an Kraft, wenn ein helleres Licht sie überstrahlt. Welcher vernünftige Mensch bedient sich bei vollem Sonnenlicht einer Lampe? Wer käme noch, die Busstaufe des Johannes zu empfangen (Mk 1,4), wenn die Taufe Jesu die Rettung bringt?

Geburt Johannes des Täufers

Die Johannisnacht gilt als die kürzeste Nacht des Jahres. Die Sonnwendnacht war schon in vorchristlicher Zeit mit einem reichen Brauchtum verbunden. Einige dieser Bräuche hat das Christentum umgedeutet und übernommen. Weit verbreitet sind die Johannisfeuer. Sie sollen als "Lichtverstärker" das nun wieder schwächer werdende Licht der Sonne durch die Zeit zunehmender Dunkelheit hindurch retten. Christlich gesehen stehen wir in der Erwartung des neuen Lichtes, das uns durch Christus am Weihnachtstag aufstrahlen wird. Dann werden die Tage wieder länger. Zugleich erwarten wir jenen Tag, der keinen Abend kennt, wenn alles in Gottes Licht ewig leuchten wird.
Der Sprung über das Johannisfeuer galt als besonders segensreich. Er soll Unheil überwinden und von Krankheit reinigen. Vor dem Erlöschen des Feuers warfen die jungen Frauen den Blumenstrauß, den sie zum Festkleid trugen, in die verlöschende Glut, was baldige Partnerschaft versprach. Fackelschwenken und Scheibenschlagen haben sich mancherorts parallel zum Sonnwendfeuer erhalten. Die Asche des Johannisfeuers wurde als Segen auf die Felder gebracht.
Um alles Unglück für das kommende Jahr abzuwaschen, gehörten oft Quellgänge zum Johannistag. Es musste fließendes Wasser aus Quellen oder Bächen sein, mit dem man die mit Blumen geschmückten Frauen besprengte. Zum Johannistag gehörten auch Johanniskränze aus Kräutern und Pflanzen. Sie wurden über Tür und Fenster gehängt, um vor Geistern, Dämonen und Unheil zu schützen.
Die ungeheure Popularität Johanes des Täufers im Mittelalter kann man an der weiten Verbreitung seines Namens in der Form "Johannes", "Hans" oder "Jean" erkennen. Viele Kirchen sind dem Täufer geweiht und viele Orte tragen seinen Namen. Auch in Fauna und Flora hat der Heilige seinen Namen hinterlassen: z.B. Johannisbeere, Johanniskraut, Johannisbrot und Johanniswürmchen (Glühwürmchen).

Johannes - Gott ist gnädig
Namen sind nicht Schall und Rauch. Mehr als heute hatte der Name eines Menschen früher eine besondere Bedeutung für diesen Menschen. Der Name Johannes lässt sich übersetzen mit "Gott ist gnädig". Die Kirchenväter deuteten dies auf dessen besondere Bestimmung. So schreibt Beda Venerabilis:

Johannes bedeutet "In dem Gnade ist" oder "Gnade des Herrn". Durch diesen Namen wir zuerst seinen Eltern gezeigt, dass ihnen Gnade geschenkt wurde, denn ihnen wurde im hohen Alter ein Sohn geboren; dann gilt dieser Name aber auch Johannes selbst, der groß werden sollte vor dem Herrn; schließlich auch den Söhnen Israels, die er zum Herrn bekehren sollte.
Bei Johannes Chrysostomus heißt es:

Der Name Johannes wird auch übersetzt mit "Gott ist gnädig", denn Elisabeth empfing dieses Kind durch die Gunst der göttlichen Gnade und nicht durch die Natur. Im Namen des Kindes aber verewigten sie das Gedenken an diese Gunst.

Gott ist gnädig - Als erste erfahren Elisabeth und Zacharias, die Eltern des Johannes, Gottes gnädiges Wirken. Gott nimmt von ihnen die Schmach der Kinderlosigkeit und schenkt ihnen noch im hohen Alter einen Sohn. Für Elisabeth und Zacharias ist der kleine Johannes wirklich die sichtbar gewordene Gnade Gottes. Haben sie nicht jahrelang unter ihrer Kinderlosigkeit gelitten? Jetzt ist alle Bitterkeit vergessen, Freude herrscht in ihrem Haus, denn "Gott ist gnädig". Ambrosius sagt:

Seht, welch große Kraft im Namen Johannes ist. Das Nennen dieses Namens gab dem Stummen die Sprache, dem Vater einen Sohn, dem Volk einen Priester. Zuvor war der Vater ohne Sprache, er hatte keinen Sohn, und er war seines Amtes beraubt. Bei der Geburt des Johannes aber wird der Vater auf einmal zum Propheten, er kann wieder reden, ein Sohn ist ihm geschenkt und sein Priesteramt hat er wieder.
Doch Gottes gnädiges Wirken bleibt nicht auf den privaten Bereich der Familie beschränkt. Schon von Anfang an wird deutlich, dass die Geburt des Johannes der Beginn eines ganz neuen gnädigen Wirkens Gottes für sein ganzes Volk ist.
Gott ist gnädig - Wenn wir auf das Leben des Täufers blicken, so mag uns diese Bedeutung seines Namens zunächst fragwürdig erscheinen. Das harte Leben, das er führt, das strenge Gericht Gottes, das er verkündet - sind das Zeichen eines gnädigen Gottes?
Aber doch beginnt Gott mit Johannes sein gnädiges Wirken an den Menschen. Besonders deutlich wird das in der Vorgeschichte bei Lukas. Johannes und Jesus stehen in einem engen heilsgeschichtlichen Zusammenhang. Johannes ist der Vorläufer, der das Volk auf Jesus vorbereitet.
In Johannes dem Täufer ist Gott am Werk. Darum geht auch Jesus hin, um sich von ihm taufen zu lassen, nicht weil Jesus diese Taufe nötig gehabt hätte, sondern weil er sich eingliedert in Gottes Wirken an seinem Volk, das er selbst vollenden wird.

Liebe Grüße, Blasius

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#2

RE: Hochfest der Geburt Johannes des Täufers 24. Juni

in 24. Juni: Hochfest der Geburt des hl. Johannes des Täufers 24.06.2025 13:15
von Blasius • 4.007 Beiträge




Hochfest der Geburt Johannes des Täufers 24. Juni

Johannes, Christi Täufer,

Sein Vorbote, sein Vorläufer,

Sein Bruder, sein Freund auserkoren,

War von edlem Stamme geboren.

Unsrer Frauen Mutter Anna

Hatte eine Schwester Ismeria,

Ephraim war der Name

Ihres Gatten. Die Lobsame

Eine Tochter Elisabeth gewann;

Die ward vergeben einem Mann

In ihrem Geschlechte, edel und klar,

Der Zacharias geheißen war,

Ein guter Mann, ein reiner,

Der obersten Priester einer.

Aus Gabriels eignem Munde

Ward ihm die wunderbare Kunde,

Dass ihm trotz seines Alters Bürde

Ein edler Sohn geboren würde.

Weil er der Botschaft nicht geglaubt,

Ward er der Rede gleich beraubt

Und blieb so stumm bis zu der Frist,

Da Johannes erschienen ist.

Drum wird Johannes, der allhie

Die Stimme wieder ihm verlieh,

Von frommen Sängern angefleht,

Dass er durch fürbittend Gebet

Auch ihre Kehle stärke und

Die Zunge löse ihrem Mund,

Dass Gottes Ehre laut erschalle:

Ich selber bin in gleichem Falle.



Erfüllt vom Geist wuchs auf Johann,

Von Sünden frei, wie kaum ein Mann.

Er zog sich in die Wüste gar,

Sein Kleid war von Kameles Haar,

Die Speise Honig und Heuschrecken.

Und er begann alsbald zu wecken

Der Menschen Sinn zu Buß und Reuen.

Er taufte auch die Guten, Treuen.

Als Jesus so zur Taufe kam,

Erscholl vom Himmel wundersam

Des Vaters Wort vom Weltenthron:

"Dies ist mein eingeborner Sohn!"

Und gleich der Taube schwebte wieder

Der heilige Geist vom Himmel nieder.



Nun will ich euch, vor andern Dingen,

Von Herodes Antipas singen,

Der Vierfürst war von Galiläa.

Als dieser einstens von Judäa

Nach Rom hinreisete, da fand

Er in des Bruders Philipp Land

Die schöne Herodias, dessen Weib.

Da reizte ihn ihr stolzer Leib,

Die eigne Gattin zu verachten

Und nach des Bruders Leib zu trachten.

Und er entführte sie auch so.

Doch seine rechte Gattin floh

Zu ihrem Vater Aretas:

Daraus entstand noch großer Hass.

Johannes rief: "Die du geraubt,

Die Frau, sie ist dir nicht erlaubt,

O Herr!" - Da ließ der Schlimme

Den kühnen Prediger im Grimme

Ergreifen und in Ketten schlagen.

Darauf in kurzen Tagen

Ward er enthauptet, um den Willen

Der frechen Salome zu stillen,

Herodias` Tochter, die zu viel

Im Tanz dem Wüterich gefiel.



Da Johannes begraben war,

Ward manches Zeichen offenbar.

Julianus, den bösen Mann,

Der später zum Schaden der Welt gewann

Die Ehre, dass er Kaiser ward,

Denselben ärgerte es hart,

Dass die Christen so viel hinab

Kamen zu Johannis Grab;

Er ließ da sein Gebein

Ausgraben allgemein

Und verbrennen. Nun höret da

Das Wunder, das dabei geschah!

Des Heiligen Finger, mit dem er

Auf Jesum weiste und ihm zur Ehr`

So sprach: "Seht, das ist Gottes Lamm!"

Der einzige Finger wundersam

War`s, der unverbrannt blieb,

Was da die falsche Rotte trieb

Mit dem anderen Gebein.

So ward der Finger ganz allein

Erhalten in der Christenheit

Bis heut in großer Würdigkeit.



Ich will euch später einmal bescheiden,

Wie durch den Tod Julians des Heiden,

Des grimmigen Mannes,

Gerochen ward der Täufer Johannes.



Vom Haupt des Täufers will ich noch sagen,

Das ihm ward herabgeschlagen

Und erst in späten Stunden

Ward wiederum gefunden.



Es kamen einst zwei Mönche hin

Nach Jerusalem, denen erschien

Johannes und sagte ihnen die Märe,

Wo sein Haupt nun wäre

Erhalten in all den Jahren.

Wie froh die Beiden waren!

Sie gingen hin; da ward gefunden

Das Haupt mit härenen Tüchern umwunden.

Die Mönche taten den großen Hort

In einen Sack und hätten ihn fort

Gerne in ihr Land genommen.



Nun war ein Mann zu ihnen gekommen,

Der mit ihnen den Weg betrat

Gen Emissena, die gute Stadt.

Es ging der Mann mit leerer Hand

Mit diesen Mönchen unverwandt.

Da baten sie, des Tragens müde,

Dass er auf seine Schultern lüde

Den Sack. Nun habt der Strafe acht,

Die ihre Faulheit ihnen gebracht!

Den Mönchen zürnte Sankt Johann;

Er gab dem Manne heimlich an,

Was in dem Sacke wäre,

Und gab ihm rechte Lehre,

Er sollte mit dem Haupt allein

Zur Stadt Emissena hinein

Sich wenden; doch der Mönche Sinn

Verwirrte er also, dass sie ihn

Nicht mehr fanden, ihren Knecht.

Fürwahr, ihnen geschah wohl recht!



Mit diesem Haupte kam der Mann

In die Stadt also hindann.

Er hielt das Gut in Ehren,

Doch um es den Feinden zu wehren,

Verbarg er es in einer Höhle.

Ein heiliger Mönch gar ohne Fehle,

Marcellus, fand in späteren Tagen

Die Stätte wieder, denn ihm sagen

Gar wunderbare Träume dort

Den heil`gen, längst vergessenen Ort.

In einem Eimer fand er so

Das Haupt; er ward des Fundes froh,

Daran sich manches Wunder zeigte,

Dem sich der ärgste Zweifler neigte.



Ein Kaiser dann nach vielen Tagen

Wollte das Haupt von hinnen tragen

Nach Konstantinopel; doch es blieb

Zu Chalcedon. Nicht war ihm`s lieb,

Weiter zu wandern. Erst der gute

Theodosius mit frommem Mute

Brachte es endlich nach Byzanz

In einen Dom voll Pracht und Glanz.

Dann zu König Pippins Zeit

Kam es wieder fort gar weit

Hin in die Stadt Pictavia

Im schönen Lande Gallia.



Mit tugendlichen Sitten

Wollen wir nun den Heiligen bitten,

Dass er vor Jesus Christus trete

Und uns die Gnade erbete,

Dass auch wir zu ihm hin kommen

Zu ewiglichem Frommen.



(Aus: "Goldene Legende der Heiligen"

von Joachim und Anna bis auf Constantin den Großen

neu erzählt, geordnet und gedichtet von

Richard von Kralik, 1902)

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