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23. April - Der heilige Adalbert Bischof und Märtyrer

in Unsere Fürsprecher 23.04.2019 18:14
von Blasius • 3.806 Beiträge



Im Jahre 956 wurde dem frommen Grafen Slawnik in Böhmen ein Söhnlein geboren und auf den Namen Woytiech (Trost des Heeres) getauft. Dieser wunderliebliche und schöne Knabe, der jüngste unter mehreren Brüdern, war der besondere Liebling im Hause und wurde etwas mehr verhätschelt, als die christliche Kinderzucht es gestattet. Doch Gott erbarmte sich der Eltern und des Kindes und sorgte für eine bessere Erziehung. Woytiech wurde gefährlich krank. Die Eltern, unbeschreiblich bestürzt, nahmen ihre Zuflucht voll Vertrauen zu Gott und Maria, dem Heil der Kranken; sie trugen den Knaben in die Kirche, legten ihn dort auf den Mutter-Gottes-Altar und machten das Gelübde, ihn für den Dienst des Herrn zu erziehen, wenn ihm Gott das Leben schenke. Sogleich war der Knabe gesund, und die Eltern treu ihr Gelübde, indem sie die früheren Fehler wachsam verbesserten. Um ihn für den geistlichen Stand tüchtig zu bilden, übergaben sie ihn dem berühmten Erzbischof Adalbert in Magdeburg, wo damals eine ausgezeichnete Schule blühte. Diese Schule leitete der fromme und gelehrte Benediktiner-Mönch Aderich, der mit besonderem Geschick die Studierenden zu begeistern wußte, einander nicht bloß durch Fortschritt in den Wissenschaften, sondern auch durch Sittenreinheit und Frömmigkeit zu übertreffen. Der junge Woytiech, dem der Erzbischof aus besonderer Zuneigung bei der Firmung als Pate seinen eigenen Namen Adalbert gegeben hatte, zeichnete sich besonders aus durch Fleiß im Studium und Eifer im Gebet. Seine Erholung suchte und fand er in der Kirche, in den Spitälern und bei den Kranken.

Der schauderhafte Tod eines Bischofs

Nach neun Jahren kehrte Adalbert reich an Kenntnissen und noch reicher an Tugenden in die Heimat zurück und empfing die heilige Priesterweihe vom Bischof Dittmar in Prag, der bald nachher starb. Dieser Bischof hatte ein sehr laues Leben geführt und wurde auf dem Totenbett von den Qualen des Gewissens so geängstigt, daß er zum bleibenden Schrecken aller Anwesenden laut jammerte:

„Wehe mir! Wie ganz anders habe ich gelebt, als ich jetzt gelebt zu haben wünsche! Wehe mir, ich habe meine Tage mit Sündigen verloren, und jetzt habe ich keine Zeit mehr, Buße zu tun! Was helfen mir jetzt meine vergänglichen Schätze? O verwesliches Fleisch, du Speise der Würmer, wo ist jetzt deine Herrlichkeit und der Reiz deiner Eitelkeit? Du hast mich getäuscht – getäuscht, du trügerische Welt; du hast mir ein hohes Alter versprochen und siehe, jetzt schon endet der unerwartete Tod mein Leben! Meine eigenen Sünden, wenn sie auch unbedeutend wären, werden zum Ungeheuer durch die Flüche des Volkes, zu dessen Sünden ich schwieg: Wehe mir, daß ich schwieg! Das ist es, was mich jetzt schmerzt und ewig quälen wird in der Hölle, wo der Wurm nie stirbt, und das Feuer nie erlischt!“

Furchtbar war der Eindruck dieser Worte des sterbenden Bischofs auf das fromme Gemüt des jungen Adalbert. Voll Reue über seine Jugendsünden legte er eine Generalbeichte ab, zog ein Bußkleid an, gab reiches Almosen und faßte den festen Entschluß: sein ganzes Leben nur der Ehre Gottes und der Rettung von Menschenseelen zu widmen.

Seine Wahl zum Bischof
Seine Mißerfolge
Sein Märtyrertod

Nun war das Band durchschnitten, welches ihn an seine Heimat und an sein Bistum geknüpft, und er übernahm die schwere Aufgabe, den Preußen, einem an der Ostsee wohnenden Volk von wildem Gemüt und rohen Sitten, das mit den Polen beständig im Krieg lag, den Segen des christlichen Glaubens und friedlicher Gesinnung zu bringen; aber die Preußen wollten von einem neuen Gott nichts wissen. Doch gelang es ihm, in Danzig die Mehrzahl der Bürger für Christus zu gewinnen. Allein der Haß und die Verleumdungen der Götzenpriester verfolgten ihn auf seiner weiteren Mission von Ort zu Ort. Der Heilige wurde in der Gegend, wo jetzt Fischhausen liegt, überfallen und mit sechs Lanzenstichen ermordet, am 23. April 997. Der Herzog von Polen zahlte den Preußen für die heilige Leiche so viele Pfund Gold, als sie schwer war, setzte sie im Dom zu Gnesen bei, und Gott verherrlichte Adalbert durch zahlreiche Wunder.

Im Jahre 1039 eroberten die Böhmen die Stadt Gnesen und führten die Reliquien ihres früher verstoßenen Bischofs im Triumph nach Prag. Der Herzog und der neue Bischof benützten die Festfreude, legten in des hl. Adalberts Namen dem Volk Verordnungen zur Abstellung der Mißbräuche vor, gegen welche derselbe vergeblich gekämpft hatte, und ließen sie als Landesgesetze beschwören: so erreichte der Heilige nach seinem Tode, im Sarg ruhend, was er im Leben mit der größten Anstrengung nicht vermocht hatte.

aus: Otto Bitschnau OSB, Das Leben der Heiligen Gottes, 1881, S. 313-315
https://katholischglauben.info/der-heili...-und-maertyrer/

Liebe Grüße, Blasius

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