(Am Fest der sieben Schmerzen Mariä)
1) Gruß des heiligen Herzens Mariä
Jedes Geheimnis deines Lebens, göttliche Mutter! Spricht rührend und zärtlich an unser Herz, erinnert uns an das deinige; – doch gewiß keines rührender, mächtiger als dein Anblick in dieser Leidenszeit und besonders an dem heutigen Tage. – Welch ein Anblick der Trauer und des Mitleids – dein mit dem siebenfachen Schwert durchbohrtes Herz! – Aber auch welch` ein Anblick des Vertrauens und der Hoffnung für uns! – O, sei mir gegrüßt, für mich im Schmerz der Liebe verwundetes Mutterherz! – gegrüßt in jenem Gruße kindlicher Liebe, mit dem Johannes dich unter dem Kreuz umfangen, als Jesus vom Kreuze sprach: „Siehe deinen Sohn!“ – O ja, Mutter! Mit deinen mütterlichen Augen blicke auf mich; siehe deinen Sohn (deine Tochter); nimm mich, wie dein Sohn es will, zum Kinde an, o schmerzhaftes Herz! Du wollest dich meiner erbarmen und meiner nicht vergessen, für den das kostbare Blut deines Sohnes vom Kreuz herab geflossen ist! – Welcher Mensch soll dann nicht weinen, wie die heilige Kirche heute klagend singt, wenn er hier in solchen Peinen Christi Mutter sieht?! – O! Um des Schmerzens willen, mit dem du die Leiche deines Sohnes unter dem Kreuz umfangen, und sein offenes Herz an das deine gedrückt – gib Mitleid meinem Herzen mit deinem und deines Sohnes Leiden – daß ich es wohl zu Herzen fasse, welchen Preis ich koste – daß ich entschlossen mit ihm und dir den Weg des Leidens wandle – bis unter das Kreuz – und dort, in treuer Beharrlichkeit bis an das Ende verharrend, in deinen Armen, o Mutter! Meine Mutter! Vollende. – O! Um der Liebe deines schmerzhaften Herzens erhöre mich – laß doch deines Herzens Pein nicht an mir verlroen sein! Amen.
2) Übung des Tages
Fasse große Andacht zur schmerzhaften Mutter. – Gewiß, wenn du die Tränen Christi am Kreuz, und die Tränen Mariä unter dem Kreuz für dich fließen siehst, und wie das Blut Christi sich ihnen vermischt: es wird dir nicht schwer werden, Tränen des Mitleids und wahrer Buße des Herzens zu weinen, zu einer wahren Besserung des Lebens, und üwrdigen Feier der heiligen Osterzeit.
aus: Franz Xaver Weninger SJ, Heiliger Liebesbund, Ein vollständiges Gebet- und Tugend-Buch für alle Verehrer der heiligsten Herzen Jesu und Mariä, 1847, S. 299-301
siehe auch den Beitrag: Andachtsübungen zu den sieben Schmerzen Marien
https://katholischglauben.info/gruss-an-...der-fastenzeit/
Liebe Grüße, Blasius