Der heilige Akazius (Achatius, Acacius), Bischof von Antiochien -
Die Geschichte hat eine Urkunde über das Verhör aufbewahrt, welches der Statthalter Marzian (oder Martian) mit dem heil. Akazius gehalten hat. Der Heilige war Bischof zu Antiochia in Asien 1), wo sich eine Menge Marcioniten befanden, und verwaltete sein Amt in so herrlicher Weise, daß man ihn allgemein Agathangelus, den guten Engel nannte. Während der Verfolgung unter Decius, hielt er seine Herde in unerschütterlicher Abhängigkeit zum an den christlichen Glauben und bekannte sich auch als wahrer Glaubensheld zu Jesus, dem Gekreuzigten. Er wird angeklagt und vor den Statthalter geführt, der ihm sagt, "Du bist schuldig, unseren Fürsten zu lieben, da du im römischen Staate lebst."
Akazius antwortete: "Es liegt niemanden der Kaiser mehr am Herzen und er wird von niemanden mehr geliebt als von den Christen. Denn für ihn wird insbesondere fortwährend gebetet, daß er lange lebe, die Völker mit Gerechtigkeit regiere und das Reich in Frieden bleibe. Ferner beten wir für das Heil der Soldaten und für das Wohlergehen des ganzen Landes."
Martian, der Statthalter: "Ich muß dies sehr loben, aber damit der Kaiser deine Ergebenheit noch besser sehe, so opfere mit uns demselben."
Akazius: "Ich rufe meinen Gott, den wahren und großen für das Wohl des Kaisers an, Opfer kann er aber weder verlangen noch dürfen wir bringen. Denn wer kann einem Menschen göttliche Ehre erweisen?"
Nachdem Martian (Marzian) dem Heiligen über den Gott der Christen noch mehreres gefragt und dieser die Richtigkeit des Glaubens an Götter gezeigt hatte, bestand der Statthalter auf seine Forderung, zu opfern und sprach: "Die Christen sind gewöhnt, viel Schlechtes über unsere Götter zu erdichten; ich sage dir nun: opfere, oder du mußt sterben!"
Akazius: "Wenn du einem hinfälligem Menschen dienst, der bald von diesem Leben scheiden muß, und an welchem bald die Würmer zehren werden, um wie viel mehr muß ich dem allmächtigen Gott gehorchen, durch dessen Kraft alles besteht, was es in der Welt gibt und von dem jenes Wort herkommt:
Wer mich von den Menschen verleugnen wird, den werde auch ich verleugnen vor meinem himmlischen Vater, wenn ich kommen werde in Herrlichkeit und Macht, zu richten die Toten und Lebendigen!"
Martian verlangte nun alle Namen der Christen zu wissen:
Akazius: "Ihre Namen sind aufgeschrieben in dem himmlischen Buch, Gott weiß allein, welches wahrhaft die Seinigen sind."
Der Bericht des Verhörs wurde dem Kaiser Decius zugesendet, der den Befehl gab den Heiligen in Freiheit zu setzen. Dies geschah im Jahr 250. Als Decius den Bericht des Verhörs las, wurde er so erstaunt über die Weisheit und Standhaftigkeit des Akazius, daß er befahl, ihm seine Freiheit zu geben und ihn seine Religion ungestört ausüben zu lassen. Dennoch aber belohnte er den Martian, indem er ihm die Oberbefehlshaberstelle in Papmhylien verlieh.
Das glorreiche Bekenntnis des heiligen Akazius geschah am 29. März des Jahres 250 oder 251. Man weiß nicht, ob er noch lange gelebt hat. Die Griechen und die Ägypter und alle anderen Morgenländer verehren ihm am 31. März. Seinen Namen vermißt man jedoch im römischen Märtyrerverzeichnis.
1) Die Stadt, von der hier die Rede ist, scheint jene in Phrygien zu sein, die den selben Namen trägt.
Quellen:
Leben der Väter und Einsiedler nebst anderen vorzüglichen Heiligen, ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler. — Nach der französischen Übersetzung von Godescard für Deutschland bearbeitet und sehr vermehrt von Dr. Räß, Professor der Theologie und Direktor im bischöfl. Seminar in Mainz und Dr. Weis, Geistlicher Rat und Canonicus am hohen Dom in Speier — aus dem 4. Band von 1823, Seite 300
Legende der Heiligen für katholische Schulen und katholische Familien von Karl Borromäus Bestlin (1857), Seite 149
Neu überarbeitet und digitalisiert von www.heiligenlegenden.de (2009)
und Internetrecherchen
Siehe auch:
https://katholischglauben.info/lexikon/akazius/
https://katholischglauben.info/heiliger-...f-von-melitene/
Liebe Grüße, Blasius