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Katechismus der Katholischen Kirche Absatz 5 HIMMEL UND ERDE - II Die sichtbare Welt

in Die Schöpfung 24.11.2017 17:29
von Blasius • 3.823 Beiträge

Katechismus der Katholischen Kirche

Absatz 5 HIMMEL UND ERDE

II Die sichtbare Welt


337 Gott selbst hat die sichtbare Welt mit all ihrem Reichtum, ihrer Vielfalt, ihrer Ordnung erschaffen. Die Schrift stellt das Schöpfungswerk sinnbildlich als eine Reihe von sechs göttlichen ,,Arbeitstagen" dar, die mit der ,,Ruhe" des siebten Tages abschließen [Vgl. Gen 1,1-2,4.]. Die Heilige Schrift lehrt in bezug auf die Schöpfung Wahrheiten, die Gott um unseres Heiles willen geoffenbart hat [Vgl. DV 11.] und die ,,das innerste Wesen der ganzen Schöpfung, ihren Wert und ihre Hinordnung auf das Lob Gottes anerkennen" lassen (LG 36).

338 Es gibt nichts, was nicht dem Schöpfer sein Dasein verdankt. Die Welt begann, als sie durch das Wort Gottes aus dem Nichts geschaffen wurde. Alle existierenden Wesen, die ganze Natur, die ganze Menschheitsgeschichte wurzeln in diesem Urereignis; durch diese ,,Genesis" ist die Welt gebildet worden und hat die Zeit begonnen [Vgl. Augustinus, Gen. Man. 1,2,4.].

339 Jedes Geschöpf besitzt seine eigene Güte und Vollkommenheit. Von jedem Werk der ,,sechs Tage" heißt es: ,,Und Gott sah, daß es gut war". ,,Aufgrund ihres Geschaffenseins selbst nämlich werden alle Dinge mit einer eigenen Beständigkeit, Wahrheit, Gutheit sowie mit eigenen Gesetzen und [einer eigenen] Ordnung ausgestattet" (GS 36,2). Die unterschiedlichen Geschöpfe widerspiegeln in ihrem gottgewollten Eigensein, jedes auf seine Art, einen Strahl der unendlichen Weisheit und Güte Gottes. Deswegen muß der Mensch die gute Natur eines jeden Geschöpfes achten und sich hüten, die Dinge gegen ihre Ordnung zu gebrauchen. Andernfalls wird der Schöpfer mißachtet und es entstehen für die Menschen und ihre Umwelt verheerende Folgen.

340 Die gegenseitige Abhängigkeit der Geschöpfe ist gottgewollt. Die Sonne und der Mond, die Zeder und die Feldblume, der Adler und der Sperling -all die unzähligen Verschiedenheiten und Ungleichheiten besagen, daß kein Geschöpf sich selbst genügt, daß die Geschöpfe nur in Abhängigkeit voneinander existieren, um sich im Dienst aneinander gegenseitig zu ergänzen.

341 Die Schönheit des Universums: Ordnung und Harmonie der erschaffenen Welt ergeben sich aus der Verschiedenheit der Seinsformen und der Beziehungen unter diesen. Der Mensch entdeckt sie nach und nach als Naturgesetze. Sie rufen die Bewunderung der Wissenschaftler hervor. Die Schönheit der Schöpfung widerspiegelt die unendliche Schönheit des Schöpfers. Sie soll Ehrfurcht wecken und den Menschen dazu anregen, seinen Verstand und seinen Willen dem Schöpfer unterzuordnen.

342 Die Rangordnung der Geschöpft wird durch die Abfolge der ,,sechs Tage" zum Ausdruck gebracht, die vom weniger Vollkommenen zum Vollkommeneren fortschreitet. Gott liebt alle seine Geschöpfe [Vgl. Ps 145,9.], nimmt sich eines jeden an, selbst der Sperlinge. Und doch sagt Jesus: ,,Ihr seid mehr wert als viele Spatzen" (Lk 12,7) und: ,,Ein Mensch ist viel mehr wert als ein Schaf" (Mt 12,12).

343 Der Mensch ist der Gipfel des Schöpfungswerkes. Der inspirierte Bericht bringt dies dadurch zum Ausdruck, daß er die Erschaffung des Menschen von der der anderen Geschöpfe deutlich abhebt [Vgl. Gen 1,26.].

344 Zwischen allen Geschöpfen besteht eine Solidarität, denn sie alle haben den gleichen Schöpfer, und sie alle sind auf seine Herrlichkeit hingeordnet.

Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen, vornehmlich durch die Herrin, die Schwester Sonne, die uns den Tag heraufführt und uns erhellt durch ihr Licht. Schön ist sie und strahlend mit großem Glanz:

sie bietet uns ein Gleichnis von dir, du Höchster

Gelobt seist du, mein Herr, durch die Schwester, das Wasser, das gar sehr nützlich und demütig ist, kostbar und keusch ...

Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, die Mutter Erde, die uns trägt und nährt

und mancherlei Früchte hervorbringt und vielfarbene Blumen und Kräuter

Lobet und preiset meinen Herrn, sagt ihm Dank und dienet ihm in großer Ergebung.

(Franz von Assisi, Sonnengesang)


345 Der Sabbat - der Abschluß der ,,sechs Tage". Die Heilige Schrift sagt:

,,Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte" - so ,,wurden Himmel und Erde vollendet" - ,,und er ruhte am siebten Tag ... Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig" (Gen 2,1-3). Diese inspirierten Worte sind sehr aufschlußreich:

346 In der Schöpfung hat Gott eine Grundlage und Gesetze gelegt, die bestehen bleiben [Vgl. Hebr 4,3-4.]. Der Glaubende kann sich auf sie verlassen; sie sind ihm Zeichen und Gewähr der unerschütterlichen Treue, mit der Gott an seinem Bund festhält [Vgl. Jer 31,35-37; 33,19-26.]. Der Mensch muß sich seinerseits treu an diese Grundlage halten und die Gesetze, die Gott in die Schöpfung eingeschrieben hat, achten.

347 Die Schöpfung geschah im Hinblick auf den Sabbat und somit auf die Verehrung und Anbetung Gottes. Der Gottesdienst ist in die Schöpfungsordnung eingeschrieben [Vgl. Gen 1,14.]. ,,Dem Gottesdienst soll nichts vorgezogen werden", sagt die Regel des hl. Benedikt, die uns so auf die richtige Ordnung der menschlichen Anliegen hinweist.

348 Der Sabbat bildet im Gesetz Israels die Mitte. Die Gebote halten heißt der Weisheit und dem Willen Gottes entsprechen, die in seinem Schöpfungswerk zum Ausdruck kommen.

349 Der achte Tag Für uns aber ist ein neuer Tag angebrochen: der Tag der Auferstehung Christi. Der siebte Tag vollendet die erste Schöpfung. Am achten Tag beginnt die Neuschöpfung. So gipfelt das Schöpfungswerk im noch größeren Werk der Erlösung. Die erste Schöpfung findet ihren Sinn und Höhepunkt in der Neuschöpfung in Christus, welche die erste an Glanz übertrifft [Vgl. MR, Osternacht 24: Gebet nach der ersten Lesung.].

http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P1H.HTM


zuletzt bearbeitet 24.11.2017 17:30 | nach oben springen


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