Eines der ältesten Zeugnisse über den hl. Sebastian findet sich beim hl. Ambrosius, Bischof von Mailand († 397), in einer Predigt zu Psalm 119: «Wir wollen uns das Beispiel des heiligen Sebastian zunutze machen, dessen Gedenktag heute ist. Er ist hier in Mailand geboren. Vielleicht war die Verfolgung schon vorbei, oder sie war noch nicht bis hierher vorgedrungen. Sebastian merkte, dass der Kampf ausblieb oder nachließ. Da reiste er nach Rom, wo wegen des Eifers für den Glauben bittere Verfolgungen entbrannt waren, und dort musste er leiden, das heißt: dort wurde er gekrönt. Dort, wohin der als Gast kam, schlug er den Wohnsitz ewiger Unsterblichkeit auf. Hätte es nur einen Verfolger gegeben, wäre dieser Märtyrer wohl nicht gekrönt worden. Aber schlimmer: nicht nur die sind Verfolger, die wir sehen, sondern auch die, welche wir nicht sehen, und diese Verfolger sind zahlreicher. Wie nämlich der eine Verfolgerkönig seine Befehle aussandte und wie es in den einzelnen Städten und Provinzen jedes Mal wieder Verfolger gab, so hat auch der Teufel viele Diener unter sich, die nicht nur äußerlich, sondern auch im Innern der einzelnen Seelen Verfolgungen entfachen. Von diesen Verfolgungen heißt es: ‚Alle, die in der Gemeinschaft mit Christus ein frommes Leben führen wollen, werden verfolgt werden‘ (2Tim 3,12). ‚Alle‘ heißt es, keiner ist ausgenommen! Wer könnte auch ausgenommen sein, da der Herr selbst durch die Leiden der Verfolgungen geprüft wurde. Wie viele stille Märtyrer gibt es täglich, die Jesus Christus bekennen. Dieses Martyrium, dieses treue Zeugnis für Christus kannte der Apostel Paulus, wenn er sagte: ‚Das ist unser Ruhm: das Zeugnis unseres Gewissens‘ (2 Kor 1,12)».
Viele Grüße
Maresa