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#1

am 1. September 1910, legte der heilige Papst Pius X. den Antimodernisten-Eid vor

in Themen und Beiträge von Gästen 15.02.2015 22:51
von blasius (gelöscht)
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Liebe Leserinnen und Leser,




ein Rückblick in das Jahr 1010.

Einsichtige Grüße, blasius


Heute vor 100 Jahren: Antimodernisteneid Mittwoch, den 01. September 2010
Vor hundert Jahren, am 1. September 1910, legte der heilige Papst Pius X. den Antimodernisten-Eid vor. Dieser Eid war von allen höheren Klerikern und denen, die Ämter in der Kirche ausüben wollten, abzulegen. Er wurde 1967 nach dem Konzil abgeschafft. Mit schweren Folgen für die heilige Theologie. Mit dem Eid bekräftige der heilige Pontifex die Verurteilungen des Modermismus als Sammelbecken aller Häresien aus den Dokumenten „Pascendi“ und „Lamentabili“ aus dem Jahr 1907. Man darf sagen, dass Pius X. nicht nur das katholische Dogma gerettet hat, sondern auch die Ansprüche und Möglichkeiten der menschlichen Vernunft.



Hier der Text:

Ich, N.N., umfasse fest und nehme samt und sonders an, was vom irrtumslosen Lehramt der Kirche definiert, behauptet und erklärt wurde, vor allem diejenigen Lehrkapitel, die den Irrtümern dieser Zeit unmittelbar widerstreiten.

Und zwar erstens: Ich bekenne, dass Gott, der Ursprung und das Ziel aller Dinge, mit dem natürlichen Licht der Vernunft „durch das, was gemacht ist“ (Röm 1,20), das heißt, durch die sichtbaren Werke der Schöpfung, als Ursache vermittels der Wirkungen sicher erkannt und sogar auch bewiesen werden kann.

Zweitens: Die äußeren Beweise der Offenbarung, das heißt, die göttlichen Taten, und zwar in erster Linie die Wunder und Weissagungen lasse ich gelten und anerkenne ich als ganz sichere Zeichen für den göttlichen Ursprung der christlichen Religion, und ich halte fest, dass ebendiese dem Verständnis aller Generationen und Menschen, auch dieser Zeit, bestens angemessen sind.

Drittens: Ebenso glaube ich mit festem Glauben, dass die Kirche, die Hüterin und Lehrerin des geoffenbarten Wortes, durch den wahren und geschichtlichen Christus selbst, als er bei uns lebte, unmittelbar und direkt eingesetzt und dass sie auf Petrus, den Fürsten der apostolischen Hierarchie, und seine Nachfolger in Ewigkeit erbaut wurde.

Viertens: Ich nehme aufrichtig an, dass die Glaubenslehre von den Aposteln durch die rechtgläubigen Väter in demselben Sinn und in immer derselben Bedeutung bis auf uns überliefert ist; und deshalb verwerfe ich völlig die häretische Erdichtung von einer Entwicklung der Glaubenslehren, die von einem Sinn in einen anderen übergehen, der von dem verschieden ist, den die Kirche früher festhielt; und ebenso verurteile ich jeglichen Irrtum, durch den an die Stelle der göttlichen Hinterlassenschaft, die der Braut Christi überantwortet ist und von ihr treu gehütet werden soll, eine philosophische Erfindung oder eine Schöpfung des menschlichen Bewusstseins setzt, das durch das Bemühen der Menschen allmählich ausgeformt wurde und künftighin in unbegrenztem Fortschritt zu vervollkommnen ist.

Fünftens: Ich halte ganz sicher fest und bekenne aufrichtig, dass der Glaube kein blindes Gefühl der Religion ist, das unter dem Drang des Herzens und der Neigung eines sittlich geformten Willens aus den Winkeln des Unterbewusstseins hervorbricht, sondern die wahre Zustimmung des Verstandes zu der von außen aufgrund des Hörens empfangenen Wahrheit, durch die wir nämlich wegen der Autorität des höchst wahrhaftigen Gottes glauben, dass wahr ist, was vom persönlichen Gott, unserem Schöpfer und Herrn, gesagt, bezeugt und geoffenbart wurde.

Ich unterwerfe mich auch mit der gehörigen Ehrfurcht und schließe mich aus ganzem Herzen allen Verurteilungen, Erklärungen und Vorschriften an, die in der Enzyklika „Pascendi“ und im Dekret „Lamentabili“ enthalten sind, vor allem in Bezug auf die sogenannte Dogmengeschichte. Ebenso verwerfe ich den Irrtum derer, die behaupten, der von der Kirche vorgelegte Glaube könne der Geschichte widerstreiten und die katholischen Glaubenslehren könnten in dem Sinne, in dem sie jetzt verstanden werden, nicht mit den wahren Ursprüngen der christlichen Religion vereinbart werden.

Ich verurteile und verwerfe auch die Auffassung derer, die sagen, der gebildetere christliche Mensch spiele eine doppelte Rolle, zum einen die des Gläubigen, zum anderen die des Historikers, so als ob es dem Historiker erlaubt wäre, das festzuhalten, was dem Glauben des Gläubigen widerspricht, oder Prämissen aufzustellen, aus denen folgt, dass die Glaubenslehren entweder falsch oder zweifelhaft sind, sofern diese nur nicht direkt geleugnet werden.

Ich verwerfe ebenso diejenige Methode, die heilige Schrift zu beurteilen und auszulegen, die sich unter Hintanstellung der Überlieferung der Kirche, der Analogie des Glaubens und der Normen des Apostolischen Stuhles den Erdichtungen der Rationalisten anschließt und - nicht weniger frech als leichtfertig - die Textkritik als einzige und höchste Regel anerkennt.

Außerdem verwerfe ich die Auffassung jener, die behaupten, ein Lehrer, der eine theologische historische Disziplin lehrt oder über diese Dinge schreibt, müsse zunächst die vorgefasste Meinung vom übernatürlichen Ursprung der katholischen Überlieferung oder von der von Gott verheißenen Hilfe zur fortdauernden Bewahrung einer jeden geoffenbarten Wahrheit ablegen; danach müsse er die Schriften der einzelnen Väter unter Ausschluss jedweder heiligen Autorität allein nach Prinzipien der Wissenschaft und mit derselben Freiheit des Urteils auslegen, mit der alle weltlichen Urkunden erforscht zu werden pflegen.

Ganz allgemein schließlich erkläre ich mich als dem Irrtum völlig fernstehend, in dem die Modernisten behaupten, der heiligen Überlieferung wohne nichts Göttliches inne, oder, was weit schlimmer ist, dies in pantheistischem Sinne gelten lassen, so dass nichts mehr übrig bleibt als die bloße und einfache Tatsache, die mit den allgemeinen Tatsachen der Geschichte gleichzustellen ist, dass nämlich Menschen durch ihren Fleiß, ihre Geschicklichkeit und ihren Geist die von Christus und seinen Aposteln angefangene Lehre durch die nachfolgenden Generationen hindurch fortgesetzt haben.

Daher halte ich unerschütterlich fest und werde bis zum letzten Lebenshauch den Glauben der Väter von der sicheren Gnadengabe der Wahrheit festhalten, die in „der Nachfolge des Bischofsamtes seit den Aposteln“ ist, war und immer sein wird; nicht damit das festgehalten werde, was gemäß der jeweiligen Kultur einer jeden Zeit besser und geeigneter scheinen könnte, sondern damit die von Anfang an durch die Apostel verkündete unbedingte und unveränderliche Wahrheit „niemals anders geglaubt, niemals anders“ verstanden werde.

Ich gelobe, dass ich dies alles treu, unversehrt und aufrichtig beachten und unverletzlich bewahren werde, indem ich bei keiner Gelegenheit, weder in der Lehre noch in irgendeiner mündlichen oder schriftlichen Form, davon abweiche. So gelobe ich, so schwöre ich, so wahr mir Gott helfe und diese heiligen Evangelien Gottes.



Aus: Josef Neuner-Heinrich Roos, Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung, München 1938

Aus:

http://pius.info/archiv-news/889-theologie/4509-heute-vor-100-jahren-antimodernisteneid

Oder:

http://www.herz-jesu-franziskaner.org/katholischer_eid.html


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#2

RE: am 1. September 1910, legte der heilige Papst Pius X. den Antimodernisten-Eid vor

in Themen und Beiträge von Gästen 15.02.2015 23:28
von blasius (gelöscht)
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Auszug aus dem obigen Anti-Modernisten Eid:

So halte ich denn fest und bis zum letzten Hauch meines Lebens werde ich festhalten den Glauben der Väter an die sichere Gnadengabe der Wahrheit, die in der Nachfolge des bischöflichen Amtes seit den Aposteln ist, war und immer sein wird, so daß nicht das Glaubensgegenstand ist, was entsprechend der Kultur eines jeden Zeitabschnittes besser und passender scheinen könnte, sondern daß niemals in verschiedener Weise geglaubt, nie anders verstanden wurde die absolute, unabänderliche Wahrheit, die seit Anfang von den Aposteln gepredigt wurde.

Ich gelobe, daß ich das alles getreu, unversehrt und rein beobachten und unverletzt bewahren, daß ich in der Lehre oder in jeder Art von Wort und Schrift nie davon abweichen werde.

So gelobe ich, so schwöre ich, so helfe mir Gott und dieses heilige Evangelium Gottes.


HEUTE:

Genau beschrieben welche Verdrehungen der reinen Lehre der Kath.Kirche
untergeschoben werden.

Einsichtige Grüße, blasius


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#3

RE: am 1. September 1910, legte der heilige Papst Pius X. den Antimodernisten-Eid vor

in Themen und Beiträge von Gästen 16.02.2015 14:30
von Aquila • 7.220 Beiträge

Lieber blasius, liebe Mitleser

Leider wurde dieser Anti-Modernisteneid im Zuge des "Öffnungsfieber" im Jahre 1967 von Papst Paul VI. abgeschafft.

Heute ist dieser ad acta gelegte Eid vielfach
von einem "zeitgemäss" freigeistig angehauchten profanen
"solidarisch brüderlichen Gemeinschaftsdenken"

gleichsam verpulverisiert worden.
Noch im Jahre 1949 hat
Papst Pius XII.
in einer eindrücklichen Mahnrede auf dem Petersplatz
vor den Gefahren der kirchlichen Verbeugung vor dem Geist der Welt gewarnt:
-

„Wollt ihr eine Kirche,
die schweigt,
wo sie sprechen müsste
, eine Kirche, welche das Gottesgesetz abschwächt,
es an den Geschmack des menschlichen Willens anpassen will,
wenn sie verpflichtet ist, es mit lauter Stimme zu proklamieren,

eine Kirche, welche sich entfernt vom unerschütterlichen Fundament,
auf welches Christus sie begründet hat
um sie bequem dem unbeständigen Stand der Tagesmeinung anzupassen
oder sie der gerade gültigen Meinung
preiszugeben

[….]
Geliebte Söhne und Töchter!
Geistliche Erben einer ungezählten Legion von Bekennern und Märtyrern!
Ist dies eine Kirche, die ihr verehrt und liebt?
Würdet ihr in einer solchen Kirche
die Linien des Angesichtes eurer Mutter erkennen?


Würdet ihr euch einen Nachfolger
des ersten Petrus vorstellen können,
der sich solchen Ansprüchen beugen würde ?"

-


Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 16.02.2015 14:31 | nach oben springen


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