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Die katholische Lehre vom Fegefeuer
Freitag, den 13. November 2009 um 16:11 Uhr
Die Existenz eines Reinigungsortes, an dem die leiden müssen, die bei ihrem Tod zwar in der heiligmachenden Gnade waren, aber noch nicht alle Strafen für ihre Sünden abgebüßt haben, ist katholisches Dogma. Die Heilige Schrift sagt: „Es ist ein heiliger und heilsamer Gedanke, für die Verstorbenen zu beten, damit sie von ihren Sünden befreit werden.“ (2 Mak 12,46) Der heilige Paulus spricht im 1. Korintherbrief vom Werk der Glaubensprediger und sagt hier: „Hält das Werk stand, das er aufgebaut hat, so wird er seinen Lohn empfangen; verbrennt sein Werk, so wird er bestraft werden, er selbst aber wird gerettet werden – doch wie durch Feuer.“ (3,14-15) Der Text redet zwar wahrscheinlich nicht direkt vom Fegefeuer, denn es geht wohl um das Feuer bei der Wiederkunft Christi. Dennoch kann man die Stelle als Argument für das Fegefeuer nehmen, denn sie sagt, dass es solche gibt, die unvollkommen gelebt haben, zwar gerettet werden, aber wie durch Feuer: Sie werden also noch eine zeitliche Strafe erleiden müssen.
Die Christen haben daher immer für ihre Verstorbenen gebetet und das Messopfer für ihre Seelenruhe dargebracht. Dafür haben wir schon Zeugnisse aus der ältesten Zeit. Diese Praxis wäre aber sinnlos, wenn es kein Fegfeuer gäbe, denn die Seligen des Himmels benötigen unsere Gebete nicht und den Verdammten in der Hölle nützen sie nichts.
Schon die vernünftige Überlegung zeigt uns, wie passend die Existenz des Fegfeuers ist, denn viele Menschen sterben zwar im Frieden mit Gott, haben sich aber doch zu Lebzeiten nicht genügend um die Heiligkeit und die Buße für ihre Sünden bemüht. Sie sind daher noch nicht bereit, vor das Angesicht des unendlich heiligen Gottes zu treten, sondern müssen erst noch die Läuterung ihrer Seele, die sie auf Erden vernachlässigt haben, nachholen. Obwohl der Protestantismus im Allgemeinen das Fegfeuer ablehnt, muss daher der Protestant K.A. Hase zugeben: „Die meisten Sterbenden sind wohl zu gut für die Hölle, aber sicher zu schlecht für den Himmel; man muss offen gestehen, dass hier im reformatorischen Protestantismus eine Unklarheit vorliegt.“
Manche Heilige, denen eine übernatürliche Kenntnis des Fegfeuers geschenkt wurde, versichern uns zudem, dass die abgeschiedenen Seelen selbst sich in die Flammen des Fegfeuers stürzen, da sie klar erkennen, dass sie in ihrem unvollkommenen, befleckten Zustand noch nicht bereit sind, in die glückselige Schau Gottes einzutreten.
Die armen Seelen sind sich ihres Heils sicher. Trotzdem wäre es falsch, das Fegfeuer auf die leichte Schulter zu nehmen, denn die Heiligen belehren uns, dass die Leiden des Fegfeuers sehr groß sind. Selbst die geringsten Leiden dort sind schwerer als die größten Leiden hier auf Erden. Die heilige Katharina v. Genua sagt: „Wer in diesem Leben seine Sünden abbüßt, der bezahlt mit wenigen Pfennigen die Schuld von 1000 Dukaten. Wer aber seine Sünden erst im nächsten Leben abbüßt, der zahlt 1000 Dukaten statt weniger Pfennige.“ Auf Erden belohnt Gott unsere freiwillig getragenen Leiden und Opfer also sehr großzügig und begnügt sich mit wenigem. Das geduldig getragene Leiden dient auch nicht nur zur Buße, sondern ist immer auch verdienstvoll. Im Fegfeuer dagegen muss man nach der ganzen Strenge der Gerechtigkeit leiden – ohne jedes Verdienst. Zudem ist das Leiden im Fegfeuer ohne jede Unterbrechung, während wir in diesem Leben selbst in den schlimmsten Leiden immer wieder etwas Trost und Ablenkung erfahren.
Die Leiden des Fegfeuers sind sicher unterschiedlich schwer und lang, je nach dem Zustand, den die Seele bei ihrem Tod hatte. Manche Seelen gehen durch das Fegfeuer nur hindurch, andere müssen sehr lange dort bleiben: Jahre, Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte.
Die hauptsächlichste Strafe für die armen Seelen besteht im Ausschluss von der Anschauung Gottes. Wenn die Seele sich vom Leib trennt, schwinden alle Täuschungen und Zerstreuungen. Die Seele erkennt dann ganz klar, dass nur Gott ihr Ziel ist, dass nur er über alles liebenswert ist und alles andere sinnlos. Diesen Gott noch nicht besitzen zu dürfen, vielleicht noch lange auf seine Anschauung warten zu müssen, ist die größte Qual für die Bewohner des Fegfeuers. Dazu kommen noch andere Strafen, je nach der Art der Sünden, deren sich die Seele zu Lebzeiten schuldig gemacht hat.
Wie wir oben gesehen haben, gehen die armen Seelen freiwillig ins Fegfeuer. Daher tragen sie ihre schweren Leiden in vollkommenster Ergebung, ohne damit zu hadern oder darüber zu murren. Somit sind sie für uns ein Vorbild für die Geduld im Leiden. Versuchen wir, ihnen zu helfen, indem wir für sie beten, Ablässe gewinnen und Messen lesen lassen. Damit können wir ihre Leiden lindern und abkürzen. Die armen Seelen werden es uns danken, indem sie ihrerseits für uns Fürsprache einlegen.
„Wenn wir uns mit dem Geist der katholischen Kirche in Einklang bringen wollen, müssen wir der Seelen in diesem Fegefeuer in wahrer Andacht gedenken, da wir selbst uns ja dort aller Wahrscheinlichkeit nach mehr oder weniger lang aufhalten werden – wünschen wir es uns, es wird das Zeichen unserer Auserwählung sein. Wenn wir die Heiligkeit und die unvergleichliche Reinheit Gottes erkennen könnten, würden wir nicht erstaunt sein, dass er in uns Unvollkommenheiten entdeckt, die nicht mit der Heiligkeit der Allerheiligsten Dreifaltigkeit vereinbar sind.“ (Erzbischof M. Lefebvre, Geistlicher Wegweiser, S. 81)
http://pius.info/katechismus/3573-die-ka...e-vom-fegefeuer
von blasius Eingefügt!
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