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Hl. Bernhard von Clairvaux (1090 - 1153), Zisterziensermönch, Abt und Kirchenlehrer 38. Predigt über das Hohelied

in Neues Testament 17.09.2014 23:18
von blasius (gelöscht)
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Evangelium nach Lukas 7,31-35.

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit wem soll ich also die Menschen dieser Generation vergleichen? Wem sind sie ähnlich?

Sie sind wie Kinder, die auf dem Marktplatz sitzen und einander zurufen: Wir haben für euch auf der Flöte (Hochzeitslieder) gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint.

Johannes der Täufer ist gekommen, er ißt kein Brot und trinkt keinen Wein, und ihr sagt: Er ist von einem Dämon besessen.

Der Menschensohn ist gekommen,
er ißt und trinkt; darauf sagt ihr:

Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und Sünder!

Und doch hat die Weisheit durch alle ihre Kinder recht bekommen.



Kommentar zum heutigen Evangelium

Hl. Bernhard von Clairvaux (1090 - 1153), Zisterziensermönch, Abt und Kirchenlehrer

38. Predigt über das Hohelied

Die Unwissenheit jener, die sich nicht bekehren

Der Apostel Paulus sagt: „Einige wissen nichts von Gott“ (1 Kor 15,34). Ich hingegen sage, dass all diejenigen nichts von Gott wissen, die sich nicht zu Gott bekehren wollen.

Denn sie lehnen diese Bekehrung ab aus dem einzigen Grund, dass sie sich diesen Gott feierlich und streng vorstellen, der hingegen doch ganz sanft ist; sie stellen ihn sich hart und ungnädig vor, der doch nur Barmherzigkeit ist; sie denken, er sei gewalttätig und furchtbar, wo er sich doch nur nach unserer Anbetung sehnt.

So belügt der Ungläubige sich selbst, indem er sich einen Götzen erschafft, wo er doch Gott kennenlernen könnte, wie er ist.

Vor was fürchten sich diese Kleingläubigen? Dass Gott ihnen ihre Sünden nicht verzeiht? Dabei hat er die Sünden mit seinen eigenen Händen ans Kreuz genagelt. Was also fürchten sie noch? Selbst schwach und verwundbar zu sein? Dabei kennt er doch selbst den Lehm, aus dem er uns erschaffen hat (vgl. Gen 2,7).

Vor was also haben sie Angst? Zu sehr an die Sünde gewöhnt zu sein, um die Ketten der Gewohnheit zu brechen? Doch der Herr hat befreit, die in Fesseln lagen (vgl. Ps 145,7).

Fürchten sie denn, dass Gott, erzürnt durch die Größe ihrer Sünden, zögern würde, ihnen die helfende Hand entgegenzustrecken? Dabei ist dort, wo die Sünde groß ist, die Gnade überfließend (vgl. Röm 5,20).

Oder hindert sie die Sorge um ihre Kleider, die Nahrung oder andere Bedürfnisse des Lebens daran, ihre Güter zu verlassen? Doch Gott weiß, dass wir das alles nötig haben (vgl. Mt 6,32).

Was wollen sie mehr? Was hindert sie an ihrem Heil? Dass sie Gott nicht kennen, dass sie unseren Worten nicht glauben. Mögen sie doch der Erfahrung anderer Menschen Glauben schenken.

http://evangeliumtagfuertag.org/main.php...aldate=20140917

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