Hochfest der Auferstehung des Herrn – Ostersonntag
Offenbarung 21,5
Gottes Wohnen unter den Menschen1 Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr.1
2 Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat.
3 Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein.2
4 Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen.
5 Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu. Und er sagte: Schreib es auf, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr.3
6 Er sagte zu mir: Sie sind in Erfüllung gegangen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Wer durstig ist, den werde ich umsonst aus der Quelle trinken lassen, aus der das Wasser des Lebens strömt.
7 Wer siegt, wird dies als Anteil erhalten: Ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein.
8 Aber die Feiglinge und Treulosen, die Befleckten, die Mörder und Unzüchtigen, die Zauberer, Götzendiener und alle Lügner - ihr Los wird der See von brennendem Schwefel sein. Dies ist der zweite Tod.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Gregor von Nyssa (um 335 - 395), Mönch und Bischof
2. Homilie zu Ostern
„Seht, ich mache alles neu“ (Offb 21,5)
Dieser Tag ist der erste Tag einer neuen Schöpfung. An diesem Tag erschafft Gott „einen neuen Himmel und eine neue Erde“ (Jes 65,17; Offb 21,1)… An dem Tag wird der echte Mensch geschaffen, der Mensch, der „Gottes Abbild und ihm ähnlich ist“ (Gen 1,26). Mach dir klar, welche Welt eingeweiht wird an diesem Tag, an dem „Tag, den der Herr gemacht hat“ (Gen 1,26)… Der Tag hat den Schmerz des Todes behoben und „den Erstgeborenen der Toten“ (Kol 1,18) zur Welt gebracht. An diesem Tag wird der Kerker des Todes zerstört, die Blinden werden wieder sehend, „das aufstrahlende Licht aus der Höhe wird allen leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes“ (Lk 1,78f)…
Lasst auch uns eilen, das erstaunliche Schauspiel zu sehen…, damit die Frauen uns nicht zuvorkommen. Lasst uns wohlriechende Salben, nämlich den Glauben und das Gewissen, mitbringen; denn das ist „Christi Wohlgeruch“ (Lk 24,1; 2 Kor 2,15). Lasst uns „den Lebenden nicht mehr bei den Toten“ suchen (Lk 24,5); denn der Herr sagt: „Halte mich nicht fest“ (Joh 20,17), und weist den zurück, der sich ihm auf diese Weise nähert. Schau in deinem Glauben nicht mehr den an, der leiblich Sklave war, sondern bete den an, der in der Herrlichkeit des Vaters lebt, Gott gleich. Vergiss, dass er „wie ein Sklave“ war (Phil 2,6-7).
Hören wir die frohe Botschaft der Maria Magdalena; sie war dank ihres Glaubens schneller als der Mann… Was für eine frohe Botschaft bringt sie? Die Botschaft, „nicht von einem Menschen, nicht durch einen Menschen, sondern von Jesus Christus“ (Gal 1,1). „Höre“, sagt sie, „was der Herr euch durch uns sagen lässt, euch, die er seine Brüder nennt: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu euerm Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott“ (Joh 20,17). Welch schöne und gute Nachricht! Er, der um unseretwillen einer wie wir geworden ist, um uns zu seinen Brüdern zu machen…, er nimmt das ganze Menschengeschlecht mit sich hin zum wahren Vater… Er, der für seine vielen Brüder (Röm 8,29) im Fleisch zum Erstgeborenen der Neuen Schöpfung geworden ist, er hat die ganze Natur mit sich gezogen.
Aus:
http://evangeliumtagfuertag.org/main.php...aldate=20140420