24. Januar - Hl. Timotheus
Der hl. Apostel Paulus (25.1., 29.6., 30.6.) kam zusammen mit dem hl. Barnabas (11.6.) während seiner ersten großen Missionsreise (ca. 45 - 49) auch nach Lystra in Kleinasien. Paulus predigte dort, und es fanden daraufhin Menschen zum katholischen Glauben. Das Verkündigte wurde bekräftigt durch eine auf das Wort des hl. Paulus hin geschehende wunderbare Heilung. Doch kamen alsbald ungläubige Juden aus der Umgebung herbei. Sie hetzten die Bevölkerung Lystras gegen den Apostel auf, so daß man ihn steinigte. In der Meinung, er sei tot, schleppte man den hl. Paulus aus der Stadt hinaus und ließ ihn dort liegen. Der Völkerapostel aber lebte noch und zog mit Barnabas weiter.
Zu denen in Lystra, die den katholischen Glauben angenommen hatten, gehörten auch zwei Jüdinnen, Eunike und ihre Mutter Lois. Eunike war mit einem Heiden verheiratet und hatte einen Sohn, den sie von da an im Glauben erzog; der Knabe hieß Timotheus.
Während seiner zweiten Missionsreise (50 - 52) suchte der hl. Apostel Paulus auch Lystra wieder auf und nahm den jungen Timotheus als seinen Schüler mit sich, nachdem dieser sich hatte beschneiden lassen. Der hl. Timotheus wurde Mitarbeiter und sogar Vertrauter des Apostelfürsten. Dem entsprechend gedenkt die heilige Kirche seiner am Vortag des St. Paulus-Festes von der Bekehrung: So sitzt Timotheus gewissermaßen noch immer zu Füßen seines Meisters.
Der hl. Timotheus begleitete den hl. Paulus auch auf dessen dritter Missionsreise (53 - 58), und zwar wohl bis nach Jerusalem. - Timotheus stand Paulus während dessen erster Gefangenschaft zu Rom (60 - 62) bei und mag in demselben Zeitraum oder hernach von der dortigen Obrigkeit ebenfalls eine Weile festgehalten worden sein.
Irgendwann im Laufe seiner letzten Lebensjahre hat der Apostelfürst den hl. Timotheus zum Bischof der bedeutenden Stadt Ephesus geweiht. Als solcher hat dieser zwei Briefe seines Lehrers empfangen. - Während der zweiten Gefangenschaft zu Rom (wohl 67) bat der hl. Paulus seinen vertrauten Schüler noch einmal zu sich.
Nach dem Martyrium des hl. Paulus kehrte der hl. Timotheus sicherlich nach Ephesus zurück. Dort werden dann die von St. Paulus bereits angekündigten Irrlehrer innerhalb der Gemeinde wirksam geworden sein und manche zum Abfall vom Glauben verleitetet haben. In der wohlhabenden Stadt Ephesus bestand für die Christen außerdem die Gefahr, den Verlockungen des Reichtums zu erliegen und damit der Lehre nur noch scheinbar zu folgen. So wird deutlich, wie großen Schwierigkeiten der hl. Timotheus in seinem Wirken als Bischof gegenüberstand. - Dem Sendschreiben der Geheimen Offenbarung des heiligen Evangelisten Johannes (27.12., 6.5.) an Ephesus ist zu entnehmen, welch schönes Zeugnis für die Lehre Jesu das Leben der Christen dort anfangs darstellte. Doch dann begann die Strahlkraft ihres Lichtes abzunehmen, und darum wird die Gemeinde zu Ephesus nun, z.Z. des Kaisers Domitian (81 - 96), zur Umkehr ermahnt.
Während eines wüsten Festes zu Ehren des weiblichen Götzen Artemis trat der heilige Bischof Timotheus unerschrocken auf und hielt der Menge ihr abstoßendes Treiben vor. Daraufhin wurde er gesteinigt. Dies soll am 22. Januar des Jahres 97 geschehen sein, also wohl bald, nachdem der heilige Apostel und Evangelist Johannes nach Ephesus zurückgekehrt war. - Der Schüler Timotheus starb so, wie die Leute seiner Heimatstadt Lystra seinen Meister, den Völkerapostel, umzubringen gedacht hatten.
Zitiert aus:
http://pius.info/tagesheiliger/3787-24-j...-apostel-paulus