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DEKRET UNITATIS REDINTEGRATIO ÜBER DEN ÖKUMENISMUS DIE VOM RÖMISCHEN APOSTOLISCHEN STUHL GETRENNTEN KIRCHEN
DEKRET UNITATIS REDINTEGRATIO ÜBER DEN ÖKUMENISMUS DIE VOM RÖMISCHEN APOSTOLISCHEN STUHL GETRENNTEN KIRCHEN
in Die Glaubenskongregation 04.10.2014 19:52von blasius (gelöscht)
Auszug, Info aus:
DEKRET
UNITATIS REDINTEGRATIO
ÜBER DEN ÖKUMENISMUS
III. KAPITEL
DIE VOM RÖMISCHEN APOSTOLISCHEN STUHL GETRENNTEN KIRCHEN UND KIRCHLICHEN GEMEINSCHAFTEN
13. Zwei besondere Kategorien von Spaltungen, durch die der nahtlose Leibrock Christi getroffen wurde, wollen wir nun näher ins Auge fassen.
Die erste dieser Spaltungen geschah im Orient, und zwar entweder aufgrund einer dogmatischen Bestreitung von Glaubensformeln der Konzilien von Ephesus und Chalcedon oder, in späterer Zeit, durch die Aufhebung der kirchlichen Gemeinschaft zwischen den Patriarchaten des Orients und dem Römischen Stuhl.
Andere Spaltungen entstanden sodann mehr als vier Jahrhunderte später im Abendland aufgrund von Ereignissen, die man die Reformation nennt. Seither sind mehrere nationale oder konfessionelle Gemeinschaften vom Römischen Stuhl getrennt. Unter denjenigen von ihnen, bei denen katholische Traditionen und Strukturen zum Teil fortbestehen, nimmt die Anglikanische Gemeinschaft einen besonderen Platz ein. Indessen sind diese einzelnen Trennungen untereinander sehr verschieden, nicht allein bedingt durch ihre Entstehung und durch die Umstände von Ort und Zeit, sondern vor allem nach Art und Bedeutsamkeit der Probleme, die sich auf den Glauben und die kirchliche Struktur beziehen. Deshalb hat das Heilige Konzil, das weder die andersartige Situation der verschiedenen Gemeinschaften der Christen geringachtet noch die trotz der Spaltung unter ihnen bestehenden Bande übergehen will, beschlossen, folgende Erwägungen zur Verwirklichung einer besonnenen ökumenischen Arbeit vorzulegen.
I. Die Orientalischen Kirchen
14. Die Kirchen des Orients und des Abendlandes sind Jahrhunderte hindurch je ihren besonderen Weg gegangen, jedoch miteinander verbunden in brüderlicher Gemeinschaft des Glaubens und des sakramentalen Lebens, wobei dem Römischen Stuhl mit allgemeiner Zustimmung eine Führungsrolle zukam, wenn Streitigkeiten über Glaube oder Disziplin unter ihnen entstanden. Mit Freude möchte die Heilige Synode neben anderen sehr bedeutsamen Dingen allen die Tatsache in Erinnerung rufen, daß im Orient viele Teilkirchen oder Ortskirchen bestehen, unter denen die Patriarchalkirchen den ersten Rang einnehmen und von denen nicht wenige sich ihres apostolischen Ursprungs rühmen.
Deshalb steht bei den Orientalen bis auf den heutigen Tag der Eifer und die Sorge im Vordergrund, jene brüderlichen Bande der Gemeinschaft im Glauben und in der Liebe zu bewahren, die zwischen Lokalkirchen als Schwesterkirchen bestehen müssen.
Es darf ebenfalls nicht unerwähnt bleiben, daß die Kirchen des Orients von Anfang an einen Schatz besitzen, aus dem die Kirche des Abendlandes in den Dingen der Liturgie, in ihrer geistlichen Tradition und in der rechtlichen Ordnung vielfach geschöpft hat. Auch das darf in seiner Bedeutung nicht unterschätzt werden, daß die Grunddogmen des christlichen Glaubens von der Dreifaltigkeit und von dem Wort Gottes, das aus der Jungfrau Maria Fleisch angenommen hat, auf ökumenischen Konzilien definiert worden sind, die im Orient stattgefunden haben. Jene Kirchen haben für die Bewahrung dieses Glaubens viel gelitten und leiden noch heute. Das von den Aposteln überkommene Erbe aber ist in verschiedenen Formen und auf verschiedene Weise übernommen, und daher schon von Anfang an in der Kirche hier und dort verschieden ausgelegt worden, wobei auch die Verschiedenheit der Mentalität und der Lebensverhältnisse eine Rolle spielten.
Dies alles hat, neben äußeren Gründen, auch infolge des Mangels an Verständnis und Liebe füreinander zu der Trennung Anlaß geboten.
Deshalb ermahnt das Heilige Konzil alle, besonders diejenigen, die sich um die so erwünschte Wiederherstellung der vollen Gemeinschaft zwischen den orientalischen Kirchen und der katholischen Kirche bemühen wollen, daß sie diese besonderen Umstände der Entstehung und des Wachstums der Kirchen des Orients sowie die Art der vor der Trennung zwischen ihnen und dem Römischen Stuhl bestehenden Beziehungen gebührend berücksichtigen und sich über dies alles ein rechtes Urteil bilden. Die genaue Beachtung dieser Frage wird zu dem beabsichtigten Dialog im höchsten Maße beitragen.
15. Es ist allgemein bekannt, mit welcher Liebe die orientalischen Christen die liturgischen Feiern begehen, besonders die Eucharistiefeier, die Quelle des Lebens der Kirche und das Unterpfand der kommenden Herrlichkeit, bei der die Gläubigen, mit ihrem Bischof geeint, Zutritt zu Gott dem Vater haben durch den Sohn, das fleischgewordene Wort, der gelitten hat und verherrlicht wurde, in der Ausgießung des Heiligen Geistes, und so die Gemeinschaft mit der allerheiligsten Dreifaltigkeit erlangen, indem sie, der göttlichen Natur teilhaftig" (2 Petr 1,4) geworden sind. So baut sich auf und wächst26 durch die Feier der Eucharistie des Herrn in diesen Einzelkirchen die Kirche Gottes, und durch die Konzelebration wird ihre Gemeinschaft offenbar.
Bei diesem liturgischen Kult preisen die Orientalen mit herrlichen Hymnen Maria, die allzeit Jungfräuliche, die das Ökumenische Konzil von Ephesus feierlich als heilige Gottesgebärerin verkündet hat, damit dadurch wahrhaft und eigentlich Christus als Gottes- und Menschensohn gemäß der Schrift anerkannt werde. Ebenso verehren sie viele Heilige, unter ihnen Väter der gesamten Kirche.
Da nun diese Kirchen trotz ihrer Trennung wahre Sakramente besitzen, vor allem aber in der Kraft der apostolischen Sukzession das Priestertum und die Eucharistie, wodurch sie in ganz enger Verwandtschaft bis heute mit uns verbunden sind, so ist eine gewisse Gottesdienstgemeinschaft unter gegebenen geeigneten Umständen mit Billigung der kirchlichen Autorität nicht nur möglich, sondern auch ratsam.
Im Orient finden sich auch die Reichtümer jener geistlichen Traditionen, die besonders im Mönchtum ihre Ausprägung gefunden haben. Denn seit den glorreichen Zeiten der heiligen Väter blühte dort jene monastische Spiritualität, die sich von dorther auch in den Gegenden des Abendlandes ausbreitete und aus der das Ordenswesen der Lateiner als aus seiner Quelle seinen Ursprung nahm und immer wieder neue Kraft erhielt. Deshalb wird mit Nachdruck empfohlen, daß die Katholiken sich mehr mit diesen geistlichen Reichtümern der orientalischen Väter vertraut machen, die den Menschen in seiner Ganzheit zur Betrachtung der göttlichen Dinge emporführen.
Alle sollen um die große Bedeutung wissen, die der Kenntnis, Verehrung, Erhaltung und Pflege des überreichen liturgischen und geistlichen Erbes der Orientalen zukommt, damit die Fülle der christlichen Tradition in Treue gewahrt und die völlige Wiederversöhnung der orientalischen und der abendländischen Christen herbeigeführt werde.
16. Schon von den ältesten Zeiten her hatten die Kirchen des Orients ihre eigenen Kirchenordnungen, die von den heiligen Vätern und Synoden, auch von ökumenischen, sanktioniert worden sind. Da nun eine gewisse Verschiedenheit der Sitten und Gebräuche, wie sie oben erwähnt wurde, nicht im geringsten der Einheit der Kirche entgegensteht, sondern vielmehr ihre Zierde und Schönheit vermehrt und zur Erfüllung ihrer Sendung nicht wenig beiträgt, so erklärt das Heilige Konzil feierlich, um jeden Zweifel auszuschließen, daß die Kirchen des Orients, im Bewußtsein der notwendigen Einheit der ganzen Kirche, die Fähigkeit haben, sich nach ihren eigenen Ordnungen zu regieren, wie sie der Geistesart ihrer Gläubigen am meisten entsprechen und dem Heil der Seelen am besten dienlich sind. Die vollkommene Beobachtung dieses Prinzips, das in der Tradition vorhanden, aber nicht immer beachtet worden ist, gehört zu den Dingen, die zur Wiederherstellung der Einheit als notwendige Vorbedingung durchaus erforderlich sind.
17. Was oben von der legitimen Verschiedenheit gesagt wurde, dasselbe soll nun auch von der verschiedenen Art der theologischen Lehrverkündigung gesagt werden. Denn auch bei der Erklärung der Offenbarungswahrheit sind im Orient und im Abendland verschiedene Methoden und Arten des Vorgehens zur Erkenntnis und zum Bekenntnis der göttlichen Dinge angewendet worden. Daher darf es nicht wundernehmen, daß von der einen und von der anderen Seite bestimmte Aspekte des offenbarten Mysteriums manchmal besser verstanden und deutlicher ins Licht gestellt wurden, und zwar so, daß man bei jenen verschiedenartigen theologischen Formeln oft mehr von einer gegenseitigen Ergänzung als von einer Gegensätzlichkeit sprechen muß. Gerade gegenüber den authentischen theologischen Traditionen der Orientalen muß anerkannt werden, daß sie in ganz besonderer Weise in der Heiligen Schrift verwurzelt sind, daß sie durch das liturgische Leben gefördert und zur Darstellung gebracht werden, daß sie genährt sind von der lebendigen apostolischen Tradition und von den Schriften der Väter und geistlichen Schriftsteller des Orients und daß sie zur rechten Gestaltung des Lebens, überhaupt zur vollständigen Betrachtung der christlichen Wahrheit hinführen.
Dieses Heilige Konzil erklärt, daß dies ganze geistliche und liturgische, disziplinäre und theologische Erbe mit seinen verschiedenen Traditionen zur vollen Katholizität und Apostolizität der Kirche gehört; und sie sagt Gott dafür Dank, daß viele orientalische Söhne der katholischen Kirche, die dieses Erbe bewahren und den Wunsch haben, es reiner und vollständiger zu leben, schon jetzt mit den Brüdern, die die abendländische Tradition pflegen, in voller Gemeinschaft leben.
18. Im Hinblick auf all dies erneuert das Heilige Konzil feierlich, was in der Vergangenheit von Heiligen Konzilien und von römischen Päpsten erklärt wurde, daß es nämlich zur Wiederherstellung oder Erhaltung der Gemeinschaft und Einheit notwendig sei, "keine Lasten aufzuerlegen, die über das Notwendige hinausgehen" (Apg 15,28). Es spricht den dringenden Wunsch aus, daß von nun an alle ihr Bestreben darauf richten, diese Einheit allmählich zu erlangen in den verschiedenen Einrichtungen und Lebensformen der Kirche, besonders durch das Gebet und den brüderlichen Dialog über die Lehre und über die drängenden Notwendigkeiten der Seelsorgsaufgaben in unserer Zeit. In gleicher Weise empfiehlt das Heilige Konzil den Hirten und den Gläubigen der katholischen Kirche eine enge Verbundenheit mit denen, die nicht mehr im Orient, sondern fern von ihrer Heimat leben, damit die brüderliche Zusammenarbeit mit ihnen im Geist der Liebe und unter Ausschluß jeglichen Geistes streitsüchtiger Eifersucht wachse. Wenn dieses Werk mit ganzer Seele in Angriff genommen wird, so hofft das Heilige Konzil, daß die Wand, die die abendländische und die orientalische Kirche trennt, einmal hinweggenommen werde und schließlich nur eine einzige Wohnung sei, deren fester Eckstein Jesus Christus ist, der aus beidem eines machen wird (27).
ww.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_decree_19641121_unitatis-redintegratio_ge.html
Tail 1 Ende
RE: DEKRET UNITATIS REDINTEGRATIO ÜBER DEN ÖKUMENISMUS DIE VOM RÖMISCHEN APOSTOLISCHEN STUHL GETRENNTEN KIRCHEN
in Die Glaubenskongregation 04.10.2014 19:56von blasius (gelöscht)
Tail 2
I. Die getrennten Kirchen und Kirchlichen Gemeinschaften im Abendland
19. Die Kirchen und Kirchlichen Gemeinschaften, die in der schweren Krise, die im Abendland schon vom Ende des Mittelalters ihren Ausgang genommen hat, oder auch in späterer Zeit vom Römischen Apostolischen Stuhl getrennt wurden, sind mit der katholischen Kirche durch das Band besonderer Verwandtschaft verbunden, da ja das christliche Volk in den Jahrhunderten der Vergangenheit so lange Zeit sein Leben in kirchlicher Gemeinschaft geführt hat.
Da jedoch diese Kirchen und Kirchlichen Gemeinschaften wegen ihrer Verschiedenheit nach Ursprung, Lehre und geistlichem Leben nicht nur uns gegenüber, sondern auch untereinander nicht wenige Unterschiede aufweisen, so wäre es eine überaus schwierige Aufgabe, sie recht zu beschreiben, was wir hier zu unternehmen nicht beabsichtigen.
Obgleich die ökumenische Bewegung und der Wunsch nach Frieden mit der katholischen Kirche sich noch nicht überall durchgesetzt hat, so hegen wir doch die Hoffnung, daß bei allen ökumenischer Sinn und gegenseitige Achtung allmählich wachsen.
Dabei muß jedoch anerkannt werden, daß es zwischen diesen Kirchen und Gemeinschaften und der katholischen Kirche Unterschiede von großem Gewicht gibt, nicht nur in historischer, soziologischer, psychologischer und kultureller Beziehung, sondern vor allem in der Interpretation der offenbarten Wahrheit. Damit jedoch trotz dieser Unterschiede der ökumenische Dialog erleichtert werde, wollen wir im folgenden einige Gesichtspunkte hervorheben, die das Fundament und ein Anstoß zu diesem Dialog sein können und sollen.
20. Unser Geist wendet sich zuerst den Christen zu, die Jesus Christus als Gott und Herrn und einzigen Mittler zwischen Gott und den Menschen offen bekennen zur Ehre des einen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Wir wissen zwar, daß nicht geringe Unterschiede gegenüber der Lehre der katholischen Kirche bestehen, insbesondere über Christus als das fleischgewordene Wort Gottes und über das Werk der Erlösung, sodann über das Geheimnis und den Dienst der Kirche und über die Aufgabe Mariens im Heilswerk. Dennoch freuen wir uns, wenn wir sehen, wie die getrennten Brüder zu Christus als Quelle und Mittelpunkt der kirchlichen Gemeinschaft streben. Aus dem Wunsch zur Vereinigung mit Christus werden sie notwendig dazu geführt, die Einheit mehr und mehr zu suchen und für ihren Glauben überall vor allen Völkern Zeugnis zu geben.
21. Die Liebe und Hochschätzung, ja fast kultische Verehrung der Heiligen Schrift führen unsere Brüder zu einem unablässigen und beharrlichen Studium dieses heiligen Buches: Das Evangelium ist ja "eine Kraft Gottes zum Heile für jeden, der glaubt, für den Juden zuerst, aber auch für den Griechen" (Röm 1,16).
Unter Anrufung des Heiligen Geistes suchen sie in der Heiligen Schrift Gott, wie er zu ihnen spricht in Christus, der von den Propheten vorherverkündigt wurde und der das für uns fleischgewordene Wort Gottes ist. In der Heiligen Schrift betrachten sie das Leben Christi und was der göttliche Meister zum Heil der Menschen gelehrt und getan hat, insbesondere die Geheimnisse seines Todes und seiner Auferstehung.
Während die von uns getrennten Christen die göttliche Autorität der Heiligen Schrift bejahen, haben sie jedoch, jeder wieder auf andere Art, eine von uns verschiedene Auffassung von dem Verhältnis zwischen der Schrift und der Kirche, wobei nach dem katholischen Glauben das authentische Lehramt bei der Erklärung und Verkündigung des geschriebenen Wortes Gottes einen besonderen Platz einnimmt.
Nichtsdestoweniger ist die Heilige Schrift gerade beim Dialog ein ausgezeichnetes Werkzeug in der mächtigen Hand Gottes, um jene Einheit zu erreichen, die der Erlöser allen Menschen anbietet.
22. Der Mensch wird durch das Sakrament der Taufe, wenn es gemäß der Einsetzung des Herrn recht gespendet und in der gebührenden Geistesverfassung empfangen wird, in Wahrheit dem gekreuzigten und verherrlichten Christus eingegliedert und wiedergeboren zur Teilhabe am göttlichen Leben nach jenem Wort des Apostels: "Ihr seid in der Taufe mit ihm begraben, in ihm auch auferstanden durch den Glauben an das Wirken Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat" (Kol2,12) (28).
Die Taufe begründet also ein sakramentales Band der Einheit zwischen allen, die durch sie wiedergeboren sind. Dennoch ist die Taufe nur ein Anfang und Ausgangspunkt, da sie ihrem ganzen Wesen nach hinzielt auf die Erlangung der Fülle des Lebens in Christus. Daher ist die Taufe hingeordnet auf das vollständige Bekenntnis des Glaubens, auf die völlige Eingliederung in die Heilsveranstaltung, wie Christus sie gewollt hat, schließlich auf die vollständige Einfügung in die eucharistische Gemeinschaft.
Obgleich bei den von uns getrennten Kirchlichen Gemeinschaften die aus der Taufe hervorgehende volle Einheit mit uns fehlt und obgleich sie nach unserem Glauben vor allem wegen des Fehlens des Weihesakramentes die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit (substantia) des eucharistischen Mysteriums nicht bewahrt haben, bekennen sie doch bei der Gedächtnisfeier des Todes und der Auferstehung des Herrn im Heiligen Abendmahl, daß hier die lebendige Gemeinschaft mit Christus bezeichnet werde, und sie erwarten seine glorreiche Wiederkunft. Deshalb sind die Lehre vom Abendmahl des Herrn, von den übrigen Sakramenten, von der Liturgie und von den Dienstämtern der Kirche notwendig Gegenstand des Dialogs.
23. Das christliche Leben dieser Brüder wird genährt durch den Glauben an Christus, gefördert durch die Gnade der Taufe und das Hören des Wortes Gottes. Dies zeigt sich im privaten Gebet, in der biblischen Betrachtung, im christlichen Familienleben und im Gottesdienst der zum Lob Gottes versammelten Gemeinde. Übrigens enthält ihr Gottesdienst nicht selten deutlich hervortretende Elemente der alten gemeinsamen Liturgie.
Der Christusglaube zeitigt seine Früchte in Lobpreis und Danksagung für die von Gott empfangenen Wohltaten; hinzu kommt ein lebendiges Gerechtigkeitsgefühl und eine aufrichtige Nächstenliebe. Dieser werktätige Glaube hat auch viele Einrichtungen zur Behebung der geistlichen und leiblichen Not, zur Förderung der Jugenderziehung, zur Schaffung menschenwürdiger Verhältnisse im sozialen Leben und zur allgemeinen Festigung des Friedens hervorgebracht.
Wenn auch viele Christen das Evangelium auf dem Gebiet der Moral weder stets in der gleichen Weise auslegen wie die Katholiken noch in den sehr schwierigen Fragen der heutigen Gesellschaft zu denselben Lösungen wie sie gelangen, so wollen sie doch ebenso wie wir an dem Worte Christi als der Quelle christlicher Tugend festhalten und dem Gebot des Apostels folgen, der da sagt: "Alles, was immer ihr tut in Wort oder Werk, tut alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus, und danket durch ihn Gott dem Vater" (Kol 3,17). Von da her kann der ökumenische Dialog über die Anwendung des Evangeliums auf dem Bereich der Sittlichkeit seinen Ausgang nehmen.
24. Nach dieser kurzen Darlegung der Bedingungen für die praktische Durchführung der ökumenischen Arbeit und der Prinzipien, nach denen sie auszurichten ist, richten wir unsern Blick vertrauensvoll auf die Zukunft. Das Heilige Konzil mahnt die Gläubigen, jede Leichtfertigkeit wie auch jeden unklugen Eifer zu meiden, die dem wahren Fortschritt der Einheit nur schaden können, Ihre ökumenische Betätigung muß ganz und echt katholisch sein, das heißt in Treue zur Wahrheit, die wir von den Aposteln und den Vätern empfangen haben, und in Übereinstimmung mit dem Glauben, den die katholische Kirche immer bekannt hat, zugleich aber auch im Streben nach jener Fülle, die sein Leib nach dem Willen des Herrn im Ablauf der Zeit gewinnen soll.
Das Heilige Konzil wünscht dringend, daß alles, was die Söhne der katholischen Kirche ins Werk setzen, in Verbindung mit den Unternehmungen der getrennten Brüder fortschreitet, ohne den Wegen der Vorsehung irgendein Hindernis in den Weg zu legen und ohne den künftigen Anregungen des Heiligen Geistes vorzugreifen. Darüber hinaus erklärt es seine Überzeugung, daß dieses heilige Anliegen der Wiederversöhnung aller Christen in der Einheit der einen und einzigen Kirche Christi die menschlichen Kräfte und Fähigkeiten übersteigt. Darum setzt es seine Hoffnung gänzlich auf das Gebet Christi für die Kirche, auf die Liebe des Vaters zu uns und auf die Kraft des Heiligen Geistes. "Die Hoffnung aber wird nicht zuschanden:
Denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unseren Herzen durch den Heiligen Geist, der uns geschenkt ist" (Röm 5,5).
21. November 1964
http://www.vatican.va/archive/hist_counc...egratio_ge.html
RE: DEKRET UNITATIS REDINTEGRATIO ÜBER DEN ÖKUMENISMUS DIE VOM RÖMISCHEN APOSTOLISCHEN STUHL GETRENNTEN KIRCHEN
in Die Glaubenskongregation 04.10.2014 20:09von blasius (gelöscht)
Kongregation für die Orientalischen Kirchen
Die Kongregation für die Orientalischen Kirchen hat die Aufgabe, die Verbindung des Vatikans mit den katholischen orientalischen Kirchen zu halten, um deren Wachstum zu fördern und deren Rechte zu sichern. Daneben soll sie - neben dem liturgischen, disziplinären und geistlichen Erbe der lateinischen Kirche - auch das Erbe der verschiedenen orientalischen christlichen Traditionen lebendig und vollständig erhalten.
Die Ostkirchenkongregation ist seit 1917 eine eigenständige Behörde. Zuvor war sie Teil der Kongregation für die Evangelisierung der Völker. Dort hatte Pius IX. 1862 die Sektion "Pro Negotiis Ritus Orientalis" gegründet, die dann unter Benedikt XV. 1917 selbständig wurde. Papst Paul VI. gab ihr 1967 den Namen, den sie heute trägt.
Das Dikasterium hat hinsichtlich der Eparchien, der Bischöfe, des Klerus, der Ordensleute und der Gläubigen der orientalischen Riten die gleichen Befugnisse wie sie die Kongregationen für die Bischöfe, den Klerus, die Institute des gottgeweihten Lebens und für die Gemeinschaften des apostolischen Lebens und für das Katholische Bildungswesen besitzen gegenüber den Diözesen, dem Klerus, den Ordensleuten und den Gläubigen des lateinischen Ritus. Sie hat außerdem ausschließliche Kompetenz in folgenden Regionen: Ägypten und der Sinaihalbinsel, Eritrea und Nordäthiopien, Südalbanien, Bulgarien, Zypern, Griechenland, Iran, Irak, Libanon, Palästina, Syrien, Jordanien und Türkei.
Die Kongregation besteht aus dem Kardinalpräfekten und 27 Kardinälen, einem Erzbischof und vier Bischöfen. Mitglieder von Rechts wegen sind die Patriarchen und Großerzbischöfe der orientalischen Kirchen und der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Präfekt ist derzeit Kardinal Ignace Moussa Daoud, Sekretär ist Erzbischof Antonio Maria Vegliò, Untersekretär, Krzysztof Nitkiewicz. In der Behörde sind insgesamt 29 Personen fest angestellt.
In Anbetracht ihrer verschiedenen Kompetenzbereiche wird die Behörde unterstützt von einem Kollegium von 50 Konsultoren, die spezielle Gutachten zu bestimmten Fragen anfertigen, die von besonderer Bedeutung sind. Die Kongregation koordiniert auch die Tätigkeit der Expertenkommissionen: 1. Die Sonderkommission für die Liturgie. 2. Die Sonderkommission für die Studien des Christlichen Orients. Sie untersucht Vorschläge für Dokumente und Initiativen, die den westlichen Katholiken Kenntnisse über den Orient vermitteln sollen und die die Vertiefung des Erbes der orientalischen Kirchen verstärken. 3. Die Kommission für die Ausbildung des Klerus und der Ordensleute. Sie fördert die Studien von Orientalen in Rom oder anderswo nach der Zugehörigkeit zu ihrer spezifischen Tradition.
Das Engagement der Kongregation zugunsten des orientalischen Klerus und der Katholiken in Rom und in den verschiedenen Herkunftsländern wurde möglich Dank der Gelder, die ihr zu diesem Zweck vom Heiligen Stuhl, von internationalen Hilfsorganisationen und von Privatpersonen zur Verfügung gestellt werden. Die R.O.A.C.O. (Riunione delle Opere di Aiuto alle Chiese Orientali) ist eine Vereinigung von Hilfswerken aus verschiedenen Ländern, die sich finanziell in unterschiedlichen Sektoren einsetzen: beim Bau von Kirchen, bei der Bereitstellung von Stipendien, bei der Schaffung schulischer und sozialer Einrichtungen. Vorsitzender der R.O.A.C.O. ist der Präfekt der Kongregation, ihr Vizepräsident der Sekretär. Außer der Catholic Near East Welfare Association, (U.S.A.),von Papst Pius XI. 1928 approbiert, und der Päpstlichen Mission für Palästina (U.S.A.), 1949 entstanden, gehören zur R.O.A.C.O. Werke, die in Deutschland, Frankreich, in der Schweiz, in den Niederlanden und in Österreich finanzielle Mittel beschaffen.
Der S.I.C.O. (Servizio Informazioni Chiese Orientali) ist eine Zeitschrift, in der alljährlich die Verlautbarungen des Papstes veröffentlicht werden, soweit sie den christlichen Osten betreffen. Außerdem enthält sie Berichte über die Aktivitäten der Kongregation sowie aus den katholischen Ostkirchen.
http://www.radiovaticana.va/tedesco/vati...e_orientale.htm
RE: DEKRET UNITATIS REDINTEGRATIO ÜBER DEN ÖKUMENISMUS DIE VOM RÖMISCHEN APOSTOLISCHEN STUHL GETRENNTEN KIRCHEN
in Die Glaubenskongregation 04.10.2014 20:15von blasius (gelöscht)
Katholische Ostkirchen
Die Katholischen Ostkirchen gehören von ihrem Ritus (Liturgie und Spiritualität) her zur sogenannten Ostkirche im allgemeinen, von ihrer Glaubens- und Traditionsintegrität gehören sie jedoch streng theologisch zur Römisch-Katholischen Kirche als Universalkirche.
Die Katholischen Ostkirchen, die auch als Unierte Kirchen oder streng rechtlich als Ritus(-Teil)kirchen bezeichnet werden, stehen nämlich in Einheit mit dem Papst, haben allerdings die Liturgie und auch weitgehend die Disziplin des Ostens beibehalten und unterscheiden sich dadurch von der Lateinischen (Ritus-)Kirche (Westkirche).
Die Katholischen Ostkirchen sind vor allem in der zweiten Jahrtausendhälfte entstanden und gelten als ehrlicher historischer Versuch, die gespaltene Christenheit wiederum zu einen, damit alle Christen wieder eins seien unter dem sichtbaren Stellvertreter Christi auf Erden.
Info aus:
http://www.kathpedia
RE: DEKRET UNITATIS REDINTEGRATIO ÜBER DEN ÖKUMENISMUS DIE VOM RÖMISCHEN APOSTOLISCHEN STUHL GETRENNTEN KIRCHEN
in Die Glaubenskongregation 04.10.2014 22:16von blasius (gelöscht)
Auszug, Info:
INTERNATIONALE THEOLOGISCHE KOMMISSION
JESU SELBST- UND SENDUNGSBEWUSSTSEIN
(1985)
Dritte Aussage
Um seine heilbringende Sendung zu verwirklichen, wollte Jesus die Menschen im Hinblick auf das Reich sammeln und in seine Nähe rufen. Aus dieser Absicht heraus hat Jesus konkrete Akte gesetzt, deren einzig mögliche Interpretation – in ihrer Gesamtheit gesehen – die Vorbereitung der Kirche ist, die im Oster- und Pfingstereignis endgültig gegründet wird. Notwendigerweise ist daher zu sagen, Jesus habe die Kirche gründen wollen.
Kommentar
3.1 Nach dem apostolischen Zeugnis ist die Kirche von Christus nicht zu trennen. Nach einer geläufigen Formulierung des heiligen Paulus sind die Kirchen „in Christus“ (1 Thess 1,1; 2,14; 2 Thess 1,1; Gal 1,22), sie sind „die Kirchen Christi“ (Röm 16,16). Christ sein bedeutet, dass „Christus in euch“ ist (Röm 8,20; 2 Kor 13,5), es ist „das Leben in Christus Jesus“ (Röm 8,2): „Ihr alle seid ‚einer‘ in Christus“ (Gal 3,28). Diese Einheit drückt sich vor allem in der Analogie der Einheit des menschlichen Leibes aus. Der Heilige Geist stiftet die Einheit dieses Leibes: Leib Christi (1 Kor 12,27) oder „in Christus“ (Röm 12,5) und sogar „Christus“ (1 Kor 12,12). Der himmlische Christus ist das Prinzip des Lebens und des Wachstums der Kirche (Kol 2,19; Eph 4,11–16), er ist „das Haupt des Leibes“ (Kol 1,18; 3,15 u.a.), die „Fülle“ (Eph 1,22f.) der Kirche.
Diese untrennbare Einheit Christi mit seiner Kirche wurzelt in der höchsten Tat seines irdischen Lebens: in der Hingabe seines Lebens am Kreuz. Weil er sie geliebt hat, „hat er sich für sie hingegeben“ (Eph 5,25), denn „er wollte sie herrlich vor sich erscheinen lassen“ (Eph 5,27; vgl. Kol 1,22). Die Kirche, der Leib Christi, hat ihren Ursprung in dem am Kreuze hingegebenen Leib, im „kostbaren Blut“ (1 Petr 1,19) Christi, das „der Preis für unsere Erlösung“ ist (1 Kor 6,20). Für die apostolische Predigt ist die Kirche das eigentliche Ziel des Heilswerkes, das Christus während seines irdischen Lebens verwirklicht hat.
http://www.vatican.va/roman_curia/congre...za-gesu_ge.html
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