Robert Ketelhohn (fb) zur Lage in Afghanistan:
Amüsant ist das Schauspiel, welches uns gerade in Afghanistan vorgeführt wird.
Lasse sich keiner ins Bockshorn jagen: Alles läuft nach dem Plan des tiefen Staats.
Den Mann, der Afghanistan hätte einen und in eine friedvolle Zukunft führen können, den Tadschiken Achmed Schah Massud (Photo), hat die Koalition aus supranationalem Großkapital und Wahhabija im Jahre 2001 heimtückisch beseitigt.
Ihr Mann, der wahhabitische Terrorführer Gulbuddin Hekmatjar, war längst unterlegen.
Dann hatten die in Pakistan vom dortigen Militärgeheimdienst ISI und seinen britischen und amerikanischen „Beratern“ geschaffenen „Taliban“ zwar große Teile Afghanistans im Sturm einnehmen und 1996 Kabul besetzen können. Sogar Achmed Schah Massuds wichtigsten Verbündeten, den Usbeken General Dostum, hatten sie besiegen und vertreiben können, nicht aber Massud selbst.
Der blieb als traditioneller Sunnit ebenso Gegner des wahhabitischen Extremismus wie des Terrorrégimes der Taliban, sammelte Kräfte und wurde in seinem nördlichen Padschirtal die Hoffnung aller sich nach Frieden und einem freien Leben sehnenden Afghanen im ganzen Lande – bis die Mörder ihn am 9. September 2001 tödlich trafen.
Zwei Tage später folgte das WTC-Attentat, weitere 9 Tage darauf verkündete George Bush jun. seinen „Krieg gegen den Terror“ und sandte seine Streitmacht gen Afghanistan, vorgeblich gegen dieselben Taliban, welche seine eigenen Strippenzieher aus dem tiefen Staat hatten aufbauen und ausrüsten lassen.
Seitdem führt das Militär des tiefen Staats einen endlosen Terrorkrieg gegen die halbe Welt und hält die andere Hälfte in Schach.
Das nach der Okkupation Afghanistans dort vom tiefen Staat errichtete Marionettenrégime hat nie eine echte eigene Armee aufbauen können und dürfen.
Glaubt jemand ernstlich, der tiefe Staat hätte nicht gewußt und geplant, daß die Taliban nach dem Abzug der verhaßten Besatzer sogleich zurückkehren und die Macht übernehmen würden?
Die Frage ist, wie dieser Plan weitergeht. Ich könnte spekulieren, weiß aber keine Antwort, der ich halbwegs sicher wäre. Nur so viel: Ich erwarte nichts Gutes.