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#1

Papst Franziskus: Die Brotvermehrung war gar keine…

in Katechese 24.06.2019 21:42
von Blasius • 3.820 Beiträge



Papst Franziskus: Die Brotvermehrung war gar keine…


Sie gehört zu den bekanntesten Erzählungen der Bibel: die wunderbare Brotvermehrung. Doch bei seiner Fronleichnamsfeier im römischen Vorort Casal Bertone hat Papst Franziskus am Sonntagabend auf einen erstaunlichen Umstand aufmerksam gemacht: Vom „Vermehren“ ist in der biblischen Erzählung überhaupt nicht die Rede!

„Es wird also nicht die Vermehrung unterstrichen, sondern das Teilen“, sagte Franziskus zu mehreren tausend Menschen, die an seiner Messe auf dem Hauptplatz des Stadtviertels teilnahmen.

„Es ist wichtig: Jesus betreibt keine Magie, er verwandelt die fünf Brot nicht in fünftausend, um dann zu sagen: ‚Verteilt sie jetzt.‘ Nein. Jesus betet, segnet diese fünf Brote und beginnt sie im Vertrauen auf den Vater zu brechen. Und diese fünf Brote gehen nicht mehr aus. Das ist nicht Magie, es ist Vertrauen auf Gott und auf seine Vorsehung.“

Nicht haben, sondern geben ist das Entscheidende
„In der Welt“ suche man immer „nach Vermehrung des Gewinns, nach Umsatzsteigerung“, fuhr der Papst fort. „Ja, aber zu welchem Zweck? Zum Geben oder zum Haben? Zum Teilen oder zum Anhäufen?“ Nicht haben, sondern geben sei im Christentum das Entscheidende. Darum habe Jesus seine Jünger aufgefordert, den Menschen zu essen zu geben.

„Was wir haben, bringt Frucht, wenn wir es geben – das ist es, was Jesus uns sagen will –; und es macht nichts, ob es wenig oder viel ist. Der Herr tut große Dinge mit unserer Dürftigkeit wie mit den fünf Broten. Er vollbringt Wundertaten nicht mit spektakulären Aktionen, sondern mit bescheidenen Dingen, indem er mit seinen Händen bricht, gibt, austeilt, teilt.“

Liebe tut Großes auch mit kleinen Dingen
Liebe tue Großes auch mit kleinen Dingen, das lehre uns die Eucharistie. „Einfach und wesentlich als gebrochenes und geteiltes Brot vermittelt uns die Eucharistie, die wir empfangen, die Denkweise Gottes. Und sie bringt uns dazu, uns selbst den anderen zu geben.“

Der Papst forderte seine Zuhörer dazu auf, die Denkweise Gottes anzunehmen und ihr Weniges mit ihren Mitmenschen zu teilen. Rom sei eine „nach Liebe und Fürsorge hungernde Stadt, die unter Verfall und Vernachlässigung leidet“ und in der viele einsame Menschen oder Familien in Schwierigkeiten lebten. „Dein Weniges ist in den Augen Jesu viel, wenn du es nicht für dich behältst, wenn du es aufs Spiel setzt.“

(vatican news)

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#2

RE: Papst Franziskus: Die Brotvermehrung war gar keine…

in Katechese 24.06.2019 23:15
von Aquila • 7.056 Beiträge

Wir wissen um die oft schwierigen, ja zweideutigen Aussagen von Papst Franziskus.

Auch hier scheint auf den ersten Blick eine zwiespältige Interpretation vorzuliegen.
Dies aufgrund der einmal mehr hölzernen Ausdrucksweise.
Beim genaueren Hinsehen aber sagt der Papst durchaus Zutreffendes, indem er sagt, dass die fünf gebrochenen Brote nicht mehr ausgingen.
Er verneint also nicht etwa das Wunder der Vermehrung, sondern legt den Focus auf die gebrochenen Stücklein.

So legt es auch einer der Kirchenlehrer, der hl. Hilarius v. Poitiers (+ 367), aus:

-
"Es werden nicht einfach fünf Brote in mehr Brote verwandelt, sondern den gebrochenen Stücklein folgen wiederum Stücklein.
Es wächst die materielle Substanz
- ich weiß nicht, ob bereits auf dem Tisch oder in den Händen derer, die sie empfangen."

-

Leider fixiert sich Papst Franziskus aber wieder in seiner Predigt einseitig auf das "Teilen".

So fehlt die Nennung der eigentlichen Kernaussage der wunderbaren Brotvermehrung;
dazu aus einem Artikel bei "Opus dei":
-

[....]Tatsächlich hat der christliche Glaube immer im Wunder der Vermehrung der Brote und Fische die Überfülle des Brotes der Eucharistie vorausgesehen.(Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1335)

Das Brot des Lebens

Diese Verbindung wird besonders im vierten Evangelium deutlich, wo Johannes den Bericht dieses Wunders mit anderen Ereignissen in Verbindung bringt, die später passieren. So berichtet er im 6. Kapitel:
Nachdem der Herr die Menge mit fünf Broten und zwei Fischen gesättigt hatte, machten sich seine Jünger auf den Weg nach Kapharnaum. Während der Überfahrt, die von einem heftigen Wind gestört wird, kommt der Herr ihnen auf dem See wandelnd entgegen. Am folgenden Tag machen sich die Leute auf die Suche nach Jesus; sie finden ihn schließlich in der Synagoge von Kapharnaum. Dort empfängt er sie mit diesen Worten:

- Amen. Amen. Ich sage Euch: Ihr sucht mich nicht weil Ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt. (Joh. 6, 26-27) "

-


zuletzt bearbeitet 24.06.2019 23:18 | nach oben springen


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