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#1

Wie hielt Jesus das Abendmahl? Katechese von Kardinal Christoph Schönborn.

in Katechese 20.03.2017 13:46
von Blasius • 3.821 Beiträge




Wie hielt Jesus das Abendmahl?

Katechese von Kardinal Christoph Schönborn.


V.

Ich habe Ihnen jetzt nur ein paar kleine Elemente aus dem jüdischen Mutterboden gezeigt.

Noch einmal die Frage:

Brauchen wir denn das alles?

Brauche ich das, um Messe zu feiern, um zu glauben, dass Jesus in der Eucharistie zu mir kommt?

Natürlich brauche ich es nicht unbedingt. Aber es ist etwas Wunderbares,
zu wissen wie Gott selber vorbereitet hat, was wir heute feiern dürfen.

Vor allem verstehen wir besser, was es bedeutet,
was Jesus an Neuem an diesem Abend getan hat,
wie er am Anfang des Mahles das Brot genommen,
den Segen darüber gesprochen, es gebrochen,
seinen Jüngern ausgeteilt hat und alle davon gegessen haben
und er dann das Neue offenbaren konnte:

„Das ist mein Leib.“

Wie er am Ende des Pesachmahles den dritten Becher genommen hat
und wiederum das Segensgebet, eben diese drei Gebete,
die wir jetzt gerade kurz gesehen haben,
gesprochen hat, dann den Becher herumgereicht hat und dazu gesagt hat:

„Das ist der neue Bund in meinem Blut.“ Wir werden uns diese Worte im Folgenden,
in der nächsten Katechese näher anschauen.

http://kath.net/news/6563

Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 20.03.2017 13:54 | nach oben springen

#2

RE: Wie hielt Jesus das Abendmahl? Katechese von Kardinal Christoph Schönborn.

in Katechese 21.03.2017 20:44
von Blasius • 3.821 Beiträge




,Das ist mein Leib – Das ist mein Blut’


Ganz schön sieht man das beim Apostel Paulus. Er schreibt der Gemeinde von Korinth. Ich habe darüber schon erzählt. Da gibt es Streit. Die Leute kommen beim Abendmahl zusammen, die einen essen viel, die andern haben nichts zu essen. Manche, sagt Paulus, sind schon be­trunken, während andere noch hungern. Es ist also eine ziemliche Unordnung in Korinth. Da erinnert sie Paulus daran, was er ihnen beigebracht hat und was er selber vom Herrn gelernt hat. Er sagt in sehr einfachen und klaren Worten:

„Ich aber habe euch überliefert, was ich vom Herrn empfangen habe.“ – Wie er das vom Herrn bekommen hat, wissen wir nicht. Paulus war beim Abendmahl nicht dabei. Aber er hat das sehr früh gehört und gelernt, was Jesus damals getan hat und das gibt er jetzt weiter. –

„Der Herr Jesus, in der Nacht, in der er überliefert wurde, nahm das Brot, sagte Dank, brach es und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis. Ebenso nahm er den Becher nach dem Essen und sagte:

Dieser Becher ist der neue Bund in meinem Blut. Das tut, so oft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis“ (1 Kor 11,23-25 wörtl.). So hat Paulus es seiner Gemeinde überliefert, mit diesen Worten hat man in Korinth Abendmahl gefeiert. Auch die drei anderen Berichte spiegeln etwas von dem wieder, wie in der frühen Kirche Eucharistie gefeiert wurde, mit welchen Worten, Markus wahrscheinlich das, was er von Petrus gehört hat, Matthäus das, was in Palästina in den Gemeinden üblich war, Lukas fast wörtlich dasselbe wie der Apostel Paulus.

Was die frühe Kirche überliefert hat, war schon Tradition. Was wir in den Evangelien finden ist das, was die Kirche seit damals, seit 20, 30, 40 Jahren gelebt hat, was in der Liturgie der frühen Kirche üblich war.

Auszug aus: http://www.kath.net/news/6669

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#3

RE: Wie hielt Jesus das Abendmahl? Katechese von Kardinal Christoph Schönborn.

in Katechese 21.03.2017 22:57
von Blasius • 3.821 Beiträge




,Das ist mein Leib – Das ist mein Blut’

3. Ich möchte noch einen dritten Weg nennen, wie wir uns sicher werden können, was Jesus gemeint hat: die Erfah­rung. Durch 2000 Jahre machen Menschen immer wieder die Erfahrung, dass die Worte Jesu wirklich stimmen. Da gibt es bisweilen außergewöhnliche Erfahrungen, Menschen, die über lange Jahre nur von der Eucharistie leben.

Ein be­rühmtes Beispiel ist die hl. Katharina von Siena (†1380), die sich durch Jahre nur von der Eucharistie ernährt hat, der hl. Bruder Klaus von der Flüe (†1487) in der Schweiz, und in unserer Zeit besonders eindrucksvoll die stigmatisierte Marthe Robin (†1981), sie hat Jahrzehnte lang nur von der Eucharistie gelebt. Solche außergewöhnliche Situationen sind uns als Zeichen gegeben, dass der Herr hier nicht einfach von einem Symbol spricht, sondern dass er selber sich uns zur Speise gibt, dass er Lebensmittel ist. Aber neben diesen ganz großen mystischen Erfahrungen gibt es auch die ganz alltägliche Erfahrung, dass der eucharistische Leib Jesu für uns wirklich Nahrung ist und unser Leben erhält, dass Jesus in der Eu­charistie wirklich zu uns kommt und uns Leben schenkt.

Für mich ist unvergesslich, wie ich als junger Theologiestudent einmal einer mir sehr lieben Tante gesagt habe: „Ja, mit der Eucharistie, mit der Messe habe ich meine Schwierigkeiten.“ Da waren so viele Theorien im Umgang damals, in den Sechziger Jahren, dass das eigentlich nicht eine wirkliche Wandlung sei, sondern nur eine andere Bedeutung, ein Versuch die Messe, die Eucharistie symbolisch zu deuten. Ich habe das als junger Student aufgesogen und ganz stolz dieser Tante erzählt.

Sie hat mich nur traurig angeschaut und gesagt:

Wenn ihr uns die Eucharistie nehmt, dann nehmt ihr uns alles. Das war jetzt nicht eine theoretische Aussage, weil man das irgendwie gelernt hat, sondern das war ihr Le­ben. Ich werde das nicht vergessen. Wer also sagt uns, was Jesus mit diesen Worten wirklich gemeint hat? Letztlich der Heilige Geist. Der Heilige Geist, der zu uns spricht durch die Schrift, durch das vom Geist eingegebene Wort der Heiligen Schrift, der in der Überlieferung der Kirche am Werk und in unserer Erfahrung da ist, der in den Gläubigen das Verständnis für die Eucharistie lebendig hält.

Auszug aus: http://www.kath.net/news/6669

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#4

RE: Wie hielt Jesus das Abendmahl? Katechese von Kardinal Christoph Schönborn.

in Katechese 21.03.2017 23:08
von Blasius • 3.821 Beiträge

Katechismus der Katholischen Kirche

1997

ZWEITER TEIL DIE FEIER DES CHRISTLICHEN MYSTERIUMS
ZWEITER ABSCHNITT DIE SIEBEN SAKRAMENTE DER KIRCHE
ERSTES KAPITEL DIE SAKRAMENTE DER CHRISTLICHEN INITIATION

ARTIKEL 3 DAS SAKRAMENT DER EUCHARISTIE

1406 Jesus sagt Ich bin das lebendige Brot das vom Himmel herabgekommen ist Wer von diesem Brot ißt wird in Ewigkeit leben Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt hat das ewige Leben er bleibt in mir und ich bleibe in ihm (Joh 6 51 54 56).

Aus: http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P4A.HTM

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#5

RE: Wie hielt Jesus das Abendmahl? Katechese von Kardinal Christoph Schönborn.

in Katechese 22.03.2017 09:26
von Blasius • 3.821 Beiträge

Wie hielt Jesus das Abendmahl? Katechese von Kardinal Christoph Schönborn


,Das ist mein Leib – Das ist mein Blut’

III.


Bisher hat uns das Wort über dem Brot beschäftigt. Jetzt schauen wir ein bisschen auf das Wort über den Becher, über den Wein. Auch da hilft es, wenn wir genauer auf den Wortlaut schauen. Beim Becherwort ist es etwas schwieriger, weil der Wortlaut so verschieden ist. Bei Markus und Matthäus lautet das Wort über den Becher mit dem Wein so: „Das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für die Vielen“ (Mk 14,24), Matthäus ergänzt: „zur Vergebung der Sünden“ (Mt 26,28). Die andere Form bei Paulus und Lukas: „Das ist der Kelch des Neuen Bundes in meinem Blut, das für euch ver­gossen wird“ (Lk 22,20), oder noch kürzer bei Paulus: „Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut“ (1 Kor 11,25).

Natürlich stellt sich die Frage: Was hat jetzt Jesus wirklich gesagt? Welche der beiden Formen? Aber die Elemente in beiden Formen sind dieselben: Blut, Bund, vergossen, für euch / für viele. Schauen wir uns das etwas näher an. Da ist wieder das Alte Testament. Wir kommen ohne die jüdischen Wurzeln unseres Glaubens nicht aus.

Es sind vor allem drei Worte, drei Texte aus dem Alten Testament die hier für jeden gläubi­gen Juden damals sozusagen mitgeklungen sind. Da ist die Rede vom Blut des Bundes. Wir werden gleich schauen, was da mit anklingt. Dann ist die Rede vom Neuen Bund. Dann ist vom Bund im meinem Blut die Rede.

Auszug aus: http://www.kath.net/news/6669

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