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Misericordiae vultus – Verkündigungsbulle des Außerordentlichen Jubiläums der Barmherzigkeit

in Katechese 02.12.2015 08:50
von Blasius • 3.820 Beiträge

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11.04.2015 - Nr. 011


Misericordiae vultus – Verkündigungsbulle des Außerordentlichen Jubiläums der Barmherzigkeit

Franziskus, Bischof von Rom, Diener der Diener Gottes, erbittet allen Lesern dieses Schreibens Gnade, Barmherzigkeit und Frieden


1. Jesus Christus ist das Antlitz der Barmherzigkeit des Vaters. Das Geheimnis des christlichen Glaubens scheint in diesem Satz auf den Punkt gebracht zu sein. In Jesus von Nazareth ist die Barmherzigkeit des Vaters lebendig und sichtbar geworden und hat ihren Höhepunkt gefunden. Der Vater, der „voll des Erbarmens“ ist (Eph 2,4), der sich Mose als „barmherziger und gnädiger Gott, langmütig, reich an Huld und Treue“ (Ex 34,6) offenbart hatte, hat nie aufgehört auf verschiedene Weise und zu verschiedenen Zeiten in der Geschichte seine göttliche Natur mitzuteilen. Als aber die „Zeit erfüllt war“ (Gal 4,4), sandte Er, seinem Heilsplan entsprechend, seinen Sohn, geboren von der Jungfrau Maria, um uns auf endgültige Weise seine Liebe zu offenbaren. Wer Ihn sieht, sieht den Vater (vgl. Joh 14,9). Jesus von Nazareth ist es, der durch seine Worte und Werke und durch sein ganzes Dasein (1) die Barmherzigkeit Gottes offenbart.

2. Dieses Geheimnis der Barmherzigkeit gilt es stets neu zu betrachten. Es ist Quelle der Freude, der Gelassenheit und des Friedens. Es ist Bedingung unseres Heils. Barmherzigkeit – in diesem Wort offenbart sich das Geheimnis der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Barmherzigkeit ist der letzte und endgültige Akt, mit dem Gott uns entgegentritt. Barmherzigkeit ist das grundlegende Gesetz, das im Herzen eines jeden Menschen ruht und den Blick bestimmt, wenn er aufrichtig auf den Bruder und die Schwester schaut, die ihm auf dem Weg des Lebens begegnen. Barmherzigkeit ist der Weg, der Gott und Mensch vereinigt, denn sie öffnet das Herz für die Hoffnung, dass wir, trotz unserer Begrenztheit aufgrund unserer Schuld, für immer geliebt sind.

3. Es gibt Augenblicke, in denen wir aufgerufen sind, in ganz besonderer Weise den Blick auf die Barmherzigkeit zu richten und dabei selbst zum wirkungsvollen Zeichen des Handelns des Vaters zu werden. Genau darum habe ich ein außerordentliches Jubiläum der Barmherzigkeit ausgerufen. Es soll eine Zeit der Gnade für die Kirche sein und helfen, das Zeugnis der Gläubigen stärker und wirkungsvoller zu machen.

Das Heilige Jahr wird am 8. Dezember 2015, dem Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria, eröffnet. Dieses liturgische Fest weist darauf hin, wie Gott seit Anbeginn unserer Geschichte gehandelt hat. Nach dem Sündenfall Adams und Evas wollte Gott die Menschheit nicht alleine lassen und dem Bösen überlassen. Darum wollte und erwählte er Maria, heilig und untadelig in der Liebe (vgl. Eph 1,4), um sie zur Mutter des Erlösers des Menschen zu machen. Auf die Schwere der Sünde antwortet Gott mit der Fülle der Vergebung. Die Barmherzigkeit übersteigt stets das Maß der Sünde, und niemand kann der verzeihenden Liebe Gottes Grenzen setzen. Am Festtag der Unbefleckten Empfängnis Mariens werde ich die Freude haben, die Heilige Pforte zu öffnen. Sie wird eine Pforte der Barmherzigkeit sein, und wer durch diese Pforte hindurchschreitet, kann die tröstende Liebe Gottes erfahren, welcher vergibt und Hoffnung schenkt.

Am darauffolgenden Sonntag, dem 3. Advent, wird die Heilige Pforte in der Bischofskirche von Rom, der Basilika Sankt Johannes im Lateran, geöffnet. Nach und nach folgen die anderen Papstbasiliken in Rom. Für den gleichen Sonntag lege ich fest, dass in allen Teilkirchen entweder in der Bischofskirche, die die Mutter aller Kirchen im Bistum ist, oder in der Konkathedrale oder in einer anderen Kirche mit herausragender Bedeutung für die Dauer des Heiligen Jahres ebenfalls eine Pforte der Barmherzigkeit geöffnet werde. Es liegt in der Entscheidung des Ortsbischofs, ob auch in Wallfahrtsheiligtümern, zu denen viele Pilger kommen, eine solche Pforte geöffnet wird. An diesen heiligen Orten machen ja tatsächlich viele Pilger die Erfahrung der Gnade, die sie im Herzen trifft und zur Umkehr führt. Jede Teilkirche ist also direkt in dieses Heilige Jahr einbezogen und möge es als einen Moment außerordentlicher Gnade und spiritueller Erneuerung leben. Dieses Jubiläum wird daher in Rom gefeiert wie in den Teilkirchen und wird damit zum sichtbaren Zeichen der Gemeinschaft der ganzen Kirche.

Auszug, Zitat aus:
Hinweise:

Die Verkündigungsbulle des außerordentlichen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit ist untenstehend auch als pdf-Datei abrufbar.
Weitere Informationen über das Heilige Jahr im Dossier.

http://www.dbk.de/presse/details/?suchbe...7bad7429f57776d

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