Grüss Gott und herzlich Willkommen im KATHOLISCHPUR- Forum....
#1

Allerheiligen und Allerseelen sind Feste der Hoffnung. Das sagte Papst Franziskus

in Katechese 01.11.2015 23:10
von Blasius • 3.822 Beiträge

Papst zu Allerheiligen: Denken wir an unser Lebensende


Allerheiligen und Allerseelen sind Feste der Hoffnung.

Das sagte Papst Franziskus an diesem 1. November im römischen Friedhof Campo Verano, wo er am Abend einen Gottesdienst feierte. Entsprechend einem in vielen christlichen Gemeinden verbreiteten Brauch besuchte er einen Friedhof, um aller Verstorbenen zu gedenken.

So nahm Papst Franziskus eine Tradition wieder auf, die unter Johannes Paul II. in den neunziger Jahren abgerissen war. Das Totengedenken beider Feste richte sich nicht allein auf Vergangenes, sondern auch auf Zukünftiges, auf uns selbst, leitete der Papst seine Predigt ein, die er frei hielt.

„Wir sind hier noch vor der Abenddämmerung versammelt und denken an unsere eigene Zukunft. Und wir denken an all jene, die uns verlassen haben. Sie sind nun beim Herrn. Sie sind bereits dort, wo wir auch einmal hinkommen.“

Franziskus erinnerte an die Vision des heiligen Johannes in der Geheimen Offenbarung, der auf das himmlische Jerusalem schaut, das von einer großen Schar von „Erwählten“ bewohnt ist, die weiße Gewänder tragen.

„Der Herrgott ist die Schönheit, Güte und Wahrheit. Er ist aber auch die Zärtlichkeit und die volle Liebe. Das ist, was uns erwartet. Diejenigen, die vor uns gegangen sind, befinden sich nämlich dort. Sie wurden gerettet, nicht nur weil sie Gutes getan haben. Nein, sie sind gerettet vor allen Dingen, weil der Herr der Erretter ist. Die Rettung ist etwas, was nur unserem Gott gehört. Er leitet uns wie ein Vater. Er reicht uns die Hand, vor allem am Schluss unseres irdischen Weges, und führt uns dorthin, wo unsere Vorfahren jetzt sind.“

Dann ging der Papst auf die von Johannes beschriebenen „Weißbekleideten“ ein.

„Es sind jene, die einen durchwühlten Weg gegangen sind und nun ihre Kleider reingewaschen haben. Damit haben sie wieder weiße Kleider. Sie wuschen ihre Kleider im Blut des Lammes. Wir kommen also in den Himmel nur durch das Blut des Lammes, also dank des Blutes Christi. Dieses Blut Christi hat uns die Türen zum Himmel geöffnet.“

Das Blut Christi sei auch ein Zeichen der Hoffnung, fuhr der Papst fort. Dies sei eine Hoffnung, die niemals enttäusche.

„Wenn wir unseren Weg mit dem Herrn gehen, dann können wir zuversichtlich sein, denn er enttäuscht uns niemals. Johannes sagte seinen Jüngern: seht ihr, welche Liebe uns der Herr geschenkt hat, damit wir Kinder Gottes genannt werden können? Wir sind es. Deshalb kennt uns die Welt sozusagen nicht, weil wir Kinder Gottes sind. Doch das, was wir sein werden, ist noch gar nicht offenbart worden. Wenn dies aber offenbart wird, dann werden wir auch sehen wie der Herr ist. Wir werden sein wahres Antlitz sehen.“

Gott sehen und sein Ebenbild sein, das sei die Hoffnung eines jeden Christen, so der Papst. Zu Allerheiligen sei es wichtig, an die Hoffnung zu denken, fügte Franziskus an.

„Die Hoffnung begleitet unser Leben. Die Urchristen benützen als Zeichen der Hoffnung das Symbol des Ankers. Als ob das Leben ein Anker im Fluss sei und jeder von uns das Seil trägt, an dem dieses Anker befestigt ist. Das ist ein schönes Bild. Diese Hoffnung ist, das Herz dort verankert zu haben, wo unsere Vorfahren, alle Heiligen, Jesus und Gott sind. Das ist Hoffnung.“

Allerheiligen und Allerseelen seien zwei Feiertage der Hoffnung.

„Die Hoffnung ist wie Hefe. Sie lässt die Seele wachsen. Es gibt auch schwierige Momente im Leben, doch die Hoffnung trägt uns vorwärts und lässt uns auf das blicken, was uns erwarten wird. Heute ist ein Tag der Hoffnung! Unsere Brüder und Schwestern sind in der Gegenwart Gottes anzutreffen. Auch wir werden dort sein und zwar einzig durch die Güte Gottes. Doch wir müssen den Weg Jesu beschreiten.“

Jeder, der auf Jesus hoffe, wird gereinigt sein, hieß es in der Lesung. Dann ging der Papst nochmals auf die Abenddämmerung ein.

„Jeder von uns kann in diesem Moment an den Zeitpunkt denken, an dem sein oder ihr Leben zu Ende geht. Wie wird mein Lebensende aussehen? Meines oder deines. Wir alle werden ein Lebensende haben, alle. Blicke ich auf diesen Moment mit Hoffnung? Blicke ich auf diesen Moment mit Freude, da ich vom Herrn aufgenommen werde? Das schenkt uns Frieden. Heute ist ein Freudentag. Denken wir an all die Brüder und Schwestern, die uns vorangegangen sind. Doch denken wir auch an unser eigenes Lebensende. Fragen wir uns: wo ist unser Herz verankert? Falls unser Herz nicht richtig verankert ist, dann überlegen wir uns, wie wir das ändern können. Denn die Freude des Herrn enttäuscht uns nie.“

Mit Franziskus konzelebrierten sein Generalvikar für das Bistum Rom, Kardinal Agostino Vallini, die römischen Weihbischöfe und der Pfarrer der nahegelegenen Kirche San Lorenzo. Am Ende der Messe gedachte der Papst abermals im Gebet der Bootsflüchtlinge vor Lampedusa und der toten Migranten in der Wüste von Niger, von denen er auch im Angelusgebet gesprochen hatte.

„Ich möchte besonders für jene Brüder und Schwestern beten, die in diesen Tagen starben, während sie Befreiung suchten und ein würdigeres Leben. Wir haben die Fotografien gesehen, die Grausamkeit der Wüste, wir haben das Meer gesehen, in dem so viele ertrunken sind. Beten wir für sie. Und beten wir auch für jene, die sich retten konnten, und die in diesem Moment in so vielen Aufnahmezentren dicht an dicht beieinander leben und hoffen, dass die Verwaltungsvorgänge sich beschleunigen, damit sie anderswohin können und es in anderen Zentren etwas bequemer haben.“


(rv 01.11.2013 mg)



http://de.radiovaticana.va/storico/2013/...ende/ted-742808

nach oben springen

#2

RE: Allerheiligen und Allerseelen sind Feste der Hoffnung. Das sagte Papst Franziskus

in Katechese 01.11.2015 23:28
von Aquila • 7.063 Beiträge

"Ich möchte besonders für jene Brüder und Schwestern beten, die in diesen Tagen starben, während sie Befreiung suchten und ein würdigeres Leben. Wir haben die Fotografien gesehen, die Grausamkeit der Wüste, wir haben das Meer gesehen, in dem so viele ertrunken sind. Beten wir für sie. Und beten wir auch für jene, die sich retten konnten, und die in diesem Moment in so vielen Aufnahmezentren dicht an dicht beieinander leben und hoffen, dass die Verwaltungsvorgänge sich beschleunigen, damit sie anderswohin können und es in anderen Zentren etwas bequemer haben.“

Auch hier

????

In den Anfängen eine erbauliche Predigt.
So ist denn auch richtigerweise die Rede von
Brüdern und Schwestern in Christo im Fegefeuer ....

dann aber gleichsam im selben Atemzuge wie im Auszug zu sehen wieder völlig undifferenziert auf die Migrationsbewegungen bezogen
von " ein würdigeres Leben und 'Befreiung' (?) gesucht habenden und gestorbenen Brüdern und Schwestern" ????
Er dürfte damit kaum nur unsere Brüder und Schwestern in Christo gemeint haben.

Dieses ambivalente Hin und Her ist wirklich nur schwer zu ertragen.
und die "Bitte" um "bequemere Zentren" ist schlicht peinlich....

-


zuletzt bearbeitet 01.11.2015 23:43 | nach oben springen

#3

RE: Allerheiligen und Allerseelen sind Feste der Hoffnung. Das sagte Papst Franziskus

in Katechese 01.11.2021 15:43
von Blasius • 3.822 Beiträge






Papst zu Allerheiligen: „Sind wir freudige Christen?“



„Heiligkeit ist kein Lebensprogramm, das nur aus Anstrengung und Verzicht besteht“: Das hat Papst Franziskus an diesem Montag zum Hochfest Allerheiligen betont. Aus seiner Sicht habe Heiligkeit viel mit Freude zu tun – genauer gesagt mit der „freudigen Entdeckung, Gottes geliebte Kinder zu sein“.

Wortlaut: Ansprache von Papst Franziskus beim Angelus an Allerheiligen
Der Papst betete, wie an Feiertagen üblich, von einem Fenster des Apostolischen Palastes aus den „Engel des Herrn“ mit Besuchern auf dem Petersplatz, die sich vom nassgrauen Wetter nicht abschrecken ließen. In seiner kurzen Ansprache ging Franziskus von den Seligpreisungen Jesu aus, wie das Evangelium nach Matthäus sie an diesem Feiertag wiedergibt.

„Sie zeigen uns den Weg, der zum Reich Gottes und zur Glückseligkeit führt: den Weg der Demut, des Mitgefühls, der Sanftmut, der Gerechtigkeit und des Friedens. Ein Heiliger zu sein bedeutet, auf diesem Weg zu gehen.“ Der Papst hat im April 2018 ein Apostolisches Schreiben über die allgemeine Berufung aller Christen zur Heiligkeit verfasst.

„Unter dem liebevollen Blick Gottes“


Das Wort „Selig“, mit dem Jesus seine programmatischen Aussagen im Evangelium einleite, sei „die wesentliche Verkündigung, die eines unerhörten Glücks“, sagte Franziskus.

„Die Seligkeit, die Heiligkeit ist keine menschliche Errungenschaft, sondern ein Geschenk, das wir empfangen: Wir sind heilig, weil Gott, der der Heilige ist, in unserem Leben Wohnung nimmt. Deshalb sind wir selig! Die Freude des Christen ist also nicht die Empfindung eines Augenblicks oder ein einfacher menschlicher Optimismus, sondern die Gewissheit, jeder Situation begegnen zu können, unter dem liebevollen Blick Gottes und mit dem Mut und der Kraft, die von Ihm kommen.“



„Es gibt keine Heiligkeit ohne Freude“


Diese Freude hätten, trotz aller Schwierigkeiten, alle großen Heiligen „gelebt und bezeugt“. Ohne Freude werde der Glaube „anstrengend und bedrückend“.

„Fragen wir uns also: Sind wir freudige Christen? Verbreiten wir Freude, oder sind wir fade, traurige Menschen mit einem Gesicht wie auf einer Beerdigung? Behalten wir im Gedächtnis: Es gibt keine Heiligkeit ohne Freude!“

Allerdings transportierten die Seligpreisungen Jesu auch eine wichtige soziale Botschaft, fuhr der Papst fort. Jesus werfe mit ihnen die üblichen Kriterien von Macht, Ruhm und Erfolg über den Haufen.


„Wer weiß, dass er arm ist und sich nicht selbst genügt, bleibt offen für Gott und den Nächsten“

„Die wahre Fülle des Lebens erreicht man, indem man Ihm folgt, indem man sein Wort umsetzt. Und das bedeutet, innerlich arm zu sein, sich von sich selbst zu leeren, um Platz für Gott zu schaffen. Wer sich selbst für reich, erfolgreich und sicher hält, baut in allem auf sich selbst und verschließt sich Gott und den Brüdern und Schwestern. Wer aber weiß, dass er oder sie arm ist und sich nicht selbst genügt, bleibt offen für Gott und den Nächsten. Und findet die Freude.“

„Weissagung einer neuen Menschlichkeit, einer neuen Art zu leben“
Die Seligpreisungen seien also „die Weissagung einer neuen Menschlichkeit, einer neuen Art zu leben“, so Franziskus. Es gehe darum, sich nicht über andere zu erheben, sondern sich klein zu machen.


„Wir können uns also fragen: Lege ich Zeugnis ab für die Weissagung Jesu? Bringe ich den prophetischen Geist zum Ausdruck, den ich in der Taufe empfangen habe? Oder richte ich mich nach den Annehmlichkeiten des Lebens und meiner eigenen Faulheit aus und denke, dass alles in Ordnung ist, wenn es mir gut geht? Bringe ich der Welt die freudige Neuheit der Weissagung Jesu oder die üblichen Klagen darüber, was nicht geht?“

(vatican news - sk)

https://www.vaticannews.va/de/papst/news...gen-heilig.html

1.Nov. 2021


Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 01.11.2021 15:52 | nach oben springen


Besucher
0 Mitglieder und 23 Gäste sind Online

Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: Emilia
Forum Statistiken
Das Forum hat 4061 Themen und 26388 Beiträge.

Heute waren 0 Mitglieder Online:




Xobor Einfach ein eigenes Xobor Forum erstellen