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  • Tages-Gebete Datum10.02.2023 06:01
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete




    Gebet des heiligen Thomas von Aquin am 10. Februar



    Glückseligste und süßeste Jungfrau Maria, die du voll von Barmherzigkeit bist, ich empfehle dir meine Seele und meinen Leib, meine Gedanken, meine Werke, mein Leben und meinen Tod. O meine Gebieterin, hilf mir und stärke mich gegen die Angriffe des Teufels. Erlange mir wahre und vollkommene Liebe, damit ich deinen geliebten Sohn, unseren Herrn Jesus Christus aus ganzem Herzen und nach ihm dich über alle Dinge liebe. O meine Königin und Mutter, mache durch deine mächtige Vermittlung, dass ich diese Liebe bis zu meinem Tod bewahre, worauf du mich alsdann ins Vaterland der Seligen führen wollest. Amen.



    Zu Gott auf die Fürbitte der heiligen Scholastika



    O Gott, verleihe uns auf die Fürbitte Deiner heiligen Scholastika die Gnade, rein zu leben, damit wir in unseren Anliegen von Dir erhört werden, und Dich einst im Himmel sehen, durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau




    Im Leben des heiligen Guilielmus oder Wilhelm, den der heilige Bernard zur Buße bekehrt hat, und dessen Fest man heute begeht, wird gelesen, dass er in den schweren Anfällen der Teufel, die ihn von seinem Bußleben abbringen wollten, und darum öfters sehr misshandelten, seine Zuflucht zur seligsten Jungfrau allezeit vertraulich genommen, und auch von ihr durch Erscheinung, Tröstung und Heilung seiner Wunden mehrmals erquickt worden ist.



  • Der Heilsplan Gottes für den Menschen
    Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“



    Ratschlüsse der göttlichen Gerechtigkeit

    über die Begierden der Sünder




    Wer ohne dich, Herr, sammelt, der zerstreut;

    Denn ohne deinen Willen ist kein Segen;

    Die Schuld hat niemals lange sich erfreut;

    Denn immer trittst du rächend ihr entgegen.



    1. Hüte dich, je etwas mit Ungestüm und gegen den Willen deines Schöpfers zu verlangen, sondern sprich: Wenn es dir so wohlgefällt, mein Gott, und es gut für mein Heil ist, so verleihe es mir in deiner Barmherzigkeit. Denn wunderbar ist Gottes Vorsehung. Zu ihrer Strafe lässt sie es zu, dass die Gottlosen zuweilen erlangen, wonach die Gier ihres Herzens zielt. Meinst du aber, sie sind deshalb glücklich? Vielmehr finden sie, statt Gewinn, Schaden; statt Ruhe, Sorgen und Plagen; statt Freuden, bitteren Kummer. So mancher verfluchte die Ehrenstelle, zu der er durch Ungerechtigkeit gelangte, so mancher und so manche das sogenannte Glück der Liebe, das sie in grenzenloses Elend und Verzweiflung stürzt.



    2. Gewöhnlich auch geschieht es aus Gottes gerechtem Ratschluss, dass gerade das Gegenteil dessen erfolgt, was der Mensch durch das Böse beabsichtigt. Josephs Brüder verkauften den unschuldigen Jungen, damit sein Traum nicht in Erfüllung ginge, und eben dadurch ging er in Erfüllung. Pharao befahl, alle neugeborenen Knäblein der Hebräer zu ertränken, um dadurch dieses Volk zu vertilgen, dadurch aber gab er Anlass zur Rettung des Mose, auf dessen Strafbefehl im Namen des Herrn alle Erstgeburt der Ägypter getötet wurde, und ihr ganzes Heer samt dem Pharao im Wasser umkam. Auch die Juden töteten den Herrn unter dem Vorwand, dass nicht die Römer kämen und ihr Volk und ihre Stadt zerstörten; und gerade dieses gottlosen Mordes wegen wurde ihr Volk und ihre Stadt durch die Römer zerstört.



    3. Dies ist es, was der Herr durch den Propheten von den Gottlosen spricht: "Darum zeigt mein Auge kein Mitleid, und ich übe keine Schonung. Ihr Verhalten lasse ich auf sie selbst zurückfallen." (Ezechiel 9,10) Denn also geziemt es der allerhöchsten Majestät, die Beleidigungen schnöder Geschöpfe zu rächen, und ihre unendliche Weisheit zu rechtfertigen, damit niemand meine, seine Sicherheit sei in seinen Lastern aufgestellt. Dies bedenke und hüte dich auf alle Weise, gegen den Willen des Allerhöchsten etwas nachzustreben, damit er nicht in seinem gerechten Zorn es dir gewähre; und was du für ein Glück hältst, dir zum Untergang gereiche. Psalm Davids: "Der Herr ist gerecht in allen seinen Wegen, und heilig in allen seinen Werken."

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/

  • Vom Reich GottesDatum09.02.2023 05:31
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Von den Ärgernissen



    Sieh, schwarzen Samen streut in Gottes Reich

    Mit seinen Knechten Satan aus,

    Der furchtbar wuchert, bösem Unkraut gleich,

    Zu Brennstoff für sein Feuerhaus.



    1. "Wehe der Welt mit ihrer Verführung! Es muss zwar Verführung und Ärgernisse geben; doch wehe dem Menschen, der sie verschuldet." (Matthäus 18, 7) Führe diesen Ausspruch des Erlösers tief zu Gemüte, und betrachte die Größe dieses Übels. Denn sehr schwer muss allerdings die Sünde des Ärgernisses, schrecklich müssen seine Folgen sein, zumal da der Herr beifügt, es wäre einem solchen Menschen besser, er würde, mit einem Mühlstein um den Hals, in die Tiefe des Meeres geworfen. Worin aber liegt die Schwere dieses Lasters? Darin, dass das Ärgernis das Werk Jesu Christi, das Reich Gottes zerstört, das er durch sein Blut begründete, und die Frucht seiner Erlösung vernichtet, da es die schwache Tugend verführt, das Laster ermutigt, und das Sittenverderbnis in der ganzen Kirche verbreitet.



    2. Das Ärgernis ist ein geistiges Schwert, das die Seelen tötet. Zahllose Seelen auch sind in der ewigen Verdammnis, die nur das Ärgernis dahin brachte, und die nun ihre Verführer ewig vermaledeien. Der Mensch, der Ärgernis gibt, verrichtet Satans Amt. Er ist ein wahres Werkzeug der Hölle. Er bringt Seelen um Unschuld, Religion, um Gottes Gnade, um den Himmel. Kann er je einen so unendlichen Schaden ersetzen? Was wird er antworten, wenn der ewige Richter zu ihm spricht: Gib Rechenschaft von dem Blut des Unschuldigen, den du ermordet hast, oder vielmehr gib Rechenschaft von meinem Blut, das du entheiligst, und dessen Kraft du vernichtest hast.



    3. "Wehe dem Menschen, durch den das Ärgernis, durch den die Verführung kommt!" Ein unzüchtiges, ein irreligiöses Wort fällt oft wie ein Feuerfunke in ein unbefangenes Herz, und wächst zu einer Flamme, die oft nicht mehr zu löschen ist. Das Ärgernis ist ein Same alles Bösen. Es greift schnell um sich und wuchert mit schrecklicher Gewalt. Die Schuld aller dieser Übel aber trägt der Mensch, der das Ärgernis gibt. Und bereut er sogar seine Schuld, so besteht das Übel dennoch, und andere sündigen auf seine Rechnung fort und verbreiten das Böse weiter, das sie von ihm erlernten. So schrecklich als wahr ist dies. Und wer muss nicht darüber zittern? Wehe dir, "der du deine Bosheit und deine Wege auch anderen gelehrt hast." (Jeremia 2,29-37)

    https://www.marianisches.de/heilige-des-tages/



  • Der Heilsplan Gottes für den Menschen
    Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“


    Guter Same und Unkraut




    Du richtest, Herr, die Erde wunderbar.

    Du liebest gute Gaben auszuspenden;

    Und duldest, dass die Bösen undankbar

    Zu schaurigem Verderben sie verwenden.

    Doch deine Langmut lässt den Sündern Zeit:

    Denn, - kommt der Tag, - übst du Gerechtigkeit.



    1. Der Sohn Gottes besäte den Acker seiner Kirche mit dem Samen des himmlischen Evangeliums. Der Feind alles Heils aber übersäte ihn mit Samen bösen Unkrautes. Die Wahrheit ist früher denn die Lüge, das Gute früher denn das Böse. Die Wahrheit und das Gute kommen von Gott. Die Lüge und das Böse vom Feind Gottes, dem bösen Geist und von seinen Knechten und Mägden, die, von ihm verführt, mit teuflischer Gier auch andere zu verführen suchen. Wann aber greift diese Verführung am meisten um sich? Wenn die Menschen den Todesschlaf der Sünde schlafen, ihren blinden Leidenschaften sich überlassen, und des göttlichen Gesetzes vergessen. Seien wir wachsam, dass nicht die arglistige Schlange auch uns verführt.



    2. Fromme Menschen sind auf dem Acker der Kirche die gute Frucht, die Bösen dagegen das Unkraut; beide bestehen untereinander. Gottes Weisheit aber lässt die Bösen bestehen, damit durch sie die Guten in der Geduld geübt werden, und Gelegenheit erhalten, großmütige Tugenden zu üben und ihre Verdienste zu vermehren. Wären keine Tyrannen gewesen, so zählte die Kirche nicht so viele glorreiche Märtyrer. Auch lässt sie die Bösen bestehen, damit das Beispiel der Guten ihnen leuchte und auf ihre Herzen einwirke. Denn wandelt auch das Unkraut sich nie in Frucht, so wird doch mancher Böse in einen Gerechten umgewandelt. Ist dein eigenes Beispiel ein solches Licht?



    3. Auch dein Herz ist ein Acker, worauf Gott den guten Samen vieler Gnaden und himmlischer Einflößungen ausgesät hat. Wie viele gute Belehrungen auch hast du gehört und gelesen, wie viele gute Beispiele gesehen? Wo sind die Früchte dieses guten Samens? Woher das Unkraut so vieler sündhafter Gedanken und Begierden? Säte nicht der Feind sie aus, als du geschlafen hast, als du nicht über dich selbst wachtest, als du deine Sinne umherschweifen ließest, und auf geringe Sünden nicht geachtet hast? So erwache denn, und tue Buße, damit du nicht am Ende mit den Bösen gesammelt und ins Feuer geworfen wirst. Epheser 5,14b: "Wach auf, du Schläfer, und steh auf von den Toten, und Christus wird dein Licht sein."


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  • Vom Reich GottesDatum07.02.2023 09:08
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Von den bösen Wirkungen der Ungeduld


    Wie schön, o Palme der Geduld,

    Sind deine Früchte, die dich schmücken.

    Auch winkt mir freundlich deine Huld,

    Emporzusteigen, sie zu pflücken;

    Denn diese Heilesfrucht erfreut

    Nur den, der nicht die Arbeit scheut.



    1. Halte für gewiss, dass du im Leben des Geistes noch nicht zugenommen hast, wenn du deine Ungeduld noch nicht besiegen gelernt hast. Denn woher kommt deine Ungeduld, außer von deiner ungeregelten Eigenliebe, die noch immer lebendig in dir herrscht, und keinen Zügel dulden will? "Der Ungeduldige", spricht die Schrift, "wirkt Narrheit; und er wird Schaden leiden!" Woher auch so viele voreiligen Schritte, so viele unbesonnene Reden, so viele blinde Urteile, so viele ungerechte Beleidigungen und wunderliche Entscheidungen? Daher, weil deine Ungeduld das Licht und den Frieden aus deinem Herzen vertrieb, und dich in Finsternis und Erbitterung zurückließ.



    2. Kein Fehler ist, - nicht nur der Frömmigkeit, - sondern auch der Vernunft so sehr entgegen als die Ungeduld, weil der Ungeduldige über zahllose Dinge erbittert wird, die sich weder vorhersehen, noch verhindern lassen, und die aus der Bedrängnis der Zeiten, aus Todesfällen geliebter Personen, aus feindlicher Bosheit und aus verborgenen Ursachen kommen, die die Weltkinder Zufall nennen. Wann aber wirst du ein Übel durch Erbitterung heilen? Murren, Klagen, Lärm, Schimpfworte sind nicht nur ohnmächtige Waffen gegen den Feind, sondern sie bringen auch uns selbst Unheil, weil sie sich gegen uns zurückwenden. "Der Herr hat`s gegeben, der Herr hat`s genommen!" So spricht wer weise ist, wer Gott sich ergeben hat. Von diesem Schild prallen alle Pfeile der Widerwärtigkeiten zurück.



    3. Niemals wirst du zu wahren Tugenden gelangen, wenn du dir nicht Gewalt antust, und mit großer Geduld dich bewaffnest. Fasse also jeden Tag ernsthafte Vorsätze hierüber, und lerne im Buch des Kreuzes Jesu Christi Geduld in Liebe üben. Dringend ermahnt hierzu der große, von Gott erleuchtete Apostel, der die Ungeduld "eine Wurzel der Bitterkeit" nennt; weil aus ihr Eigensinn und Launen hervorgehen, die einer christlichen Seele unwürdig sind, und das Leben wahrhaft verbittern. Auch gibt er uns zu Führern die Liebe Gottes und die Geduld Jesu Christi (2. Thessalonicher 3,5). An einer anderen Stelle aber spricht er: "Er gebe euch in der Macht seiner Herrlichkeit viel Kraft, damit ihr in allem Geduld und Ausdauer habt." (Kolosser 1,11) Denn nur die Geduld erringt die himmlische Krone. Lukas 21,19: "Wenn ihr geduldig bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen."

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  • Der Heilsplan Gottes für den Menschen
    Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“


    Vom geduldigen Tragen des Kreuzes




    Herr, deine strenge Prüfung ist gerecht,

    Du schlägst mich, dass du meine Wunden heilest.

    Treu küsset deine Vaterhand dein Knecht,

    Weil, nach der Strafe, Gnade du erteilest.



    1. Warum brichst du in bitteren Unmut aus, wenn nicht alles nach deinem Wunsch ergeht? Weißt du etwa nicht, dass du hier im Land der Prüfungen bist, und dass ohne Kreuz keine Tugend, ohne Geduld kein Verdienst möglich ist? So trage denn das Kreuz, das Gott dir auferlegte, mit Geduld, denn keins ist dir heilsamer, keins deinen Kräften so angemessen. Nichts auch gewinnst du, wenn du es abwirfst, denn unfehlbar würdest du ein noch lästigeres finden. Wer ist je in dieser Welt ohne Kreuz? Du findest es in den Burgen der Könige, wie in den Hütten der Armen, denn da alle nur durch das Kreuz selig werden, stellte die göttliche Vorsehung es überall auf.



    2. Gott züchtigt diejenigen, die er liebt. Liebte er dich nicht, so züchtigte er dich nicht, und nicht mehr gehörst du zur Anzahl seiner Kinder. Nie zürnt Gott einen Sünder schwerer, als wenn er ihn nicht mehr straft, denn er bestraft nur darum in der Zeit, damit er in der Ewigkeit schone. Immer auch sucht er mit seiner Gnade diejenigen heim, die er durch Strafen heimsucht, darum küsst eine geduldige Seele immer dankbar seine Vaterhand. Erschauderst du vor dem Kreuz, so entsagst du der Religion, deren Siegel das Kreuz ist, und entsagst dem Himmel, wohin nur die Fahne des Kreuzes führt.



    3. Was also klagst du? Was verlangst du? Willst du auf einem anderen Weg in den Himmel eingehen, als auf dem, worauf Jesus mit seinen Heiligen eingingen? So ergib dich denn den Händen Gottes mit Vertrauen. Niemand meint es besser mit dir. Er sieht dein Leiden in seinem ganzen Umfang. Aber er sieht auch die Liebe oder den Unmut mit dem du es erträgst. Er ist mächtig und weise, er kann und wird dich auch befreien, wenn seine Weisheit es dir als heilsam erkennt. Erkennt sie aber das Gegenteil: wer bist du denn, ihm zu widerstehen? Ist er nicht dein allerhöchster Herr, dein Vater, dein Richter? Apostelgeschichte 14,22b: "Durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen."



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  • Vom Reich GottesDatum03.02.2023 21:18
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Meide den Umgang mit Bösen



    O lass mich, Jesus, von dir lernen

    Mich unbefleckt erhalten in der Welt;

    Und wachsam von dem Netze mich entfernen,

    Das überall die Feinde aufgestellt.



    1. Wenn dein ewiges Heil dir am Herzen liegt, so sei wachsam, allen näheren Umgang mit verkehrten und lasterhaften Menschen zu meiden. Denn nicht nur schadest du dadurch deinem guten Ruf bei allen Guten, sondern du selbst auch wirst bald werden wie diejenigen, mit denen du umgehst. Das Böse ist seiner Natur nach ansteckend, und wird leichter als das Gute angenommen. Denn unser eigenes Herz ist heimlich dazu geneigt, und es gelüstet ihm gern nach Verbotenem. Kein Kranker wird gesund, weil er mit Gesunden umgeht, aber gar leicht wird krank, wer viel mit Kranken umgeht.



    2. Kein Verworfener ist in der ewigen Verdammnis, der nicht klagte, das böse Beispiel habe ihn dahin gebracht. Wer auch kann je lange unter unkeuschen Menschen sich rein erhalten? Wer lange mit Aussätzigen zusammen leben, ohne selbst aussätzig zu werden? Gern ahmt man solchen nach, die man achtet, und verlernt unter ihnen allmählich den Abscheu vor den Bösen, bis man zuletzt schlimmer wird als sie. Wie viele, die nichts weniger dachten, haben auf diese Weise Glauben und Sitten verloren. Wären also solche Menschen dir auch lieb wie deine Augen, notwendig wie deine Hände, nützlich wie deine Füße, so ermahnt dich dennoch der Herr, sie abzusondern und zu entfernen, wenn du nicht willst in das ewige Feuer geworfen werden.



    3. Fürchte dich nicht, solchen zu missfallen, die Gott missfallen. Meide diejenigen, die von Gott sich entfernen, und von denen Gott sich entfernt. Beleidige die Gnade Gottes nicht dadurch, dass du in die Gefahr dich begibst, sie zu verlieren, denn die Gelegenheit ist eine mächtige Feindin, und viele fanden darin den Tod ihrer Seele. Wir selbst geben dem Feind Waffen gegen uns in die Hände, denn er ist nur stark durch unsere Schwäche, oder vielmehr durch unsere Vermessenheit. Wenig vermag er über uns, wenn wir nicht selbst in die Schlinge gingen, die er durch die Gelegenheit uns gibt. Jesus Sirach 13,1+13: "Wer Pech anrührt, dem klebt es an der Hand; wer mit einen Zuchtlosen umgeht, nimmt seine Art an. Gib acht, und sei vorsichtig, geh nicht mit gewalttätigen Menschen!"


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  • Der Heilsplan Gottes für den Menschen
    Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“

    Über die Welt



    Sieh, die Welt ist voll Gefahren.

    Wie auf sturmbewegtem Meer

    Wankt mein Schifflein hin und her.

    Gib mir, Herr, hindurch zu fahren

    Ohne Schiffbruch fort und fort

    Bis zu dir, dem sichern Port.



    1. Niemals wirst du zu dem wahren Frieden der Kinder Gottes gelangen, so lange du dein Herz nicht von dieser Welt entfesselst, weil du niemals zur Freiheit gelangen kannst, sondern, je nach ihrem beständigen Wechsel, bald fröhlich, bald betrübt und verwirrt sein wirst. Nicht umsonst verglichen alle heiligen Lehrer die Welt dem Meer, wo beständige Stürme herrschen, wo alle Fluten bitter sind, wo die kleineren Fische beständig von den größeren verschlungen werden, und wo die Schiffer in fortwährender Gefahr schweben, durch Schiffbruch umzukommen. Denn also verhält es sich genau mit der Welt. Wie aber kann je eine christliche Seele diese Welt lieben, und ihr Herz an sie setzen.



    2. Indessen können wir dennoch manches von den Schiffern lernen, um unsere eigene Schifffahrt auf diesem sturmbewegten Meer zu ordnen. Fahren nämlich auch die Schiffer auf dem Meer, so trinken sie doch niemals von seinen salzigen Gewässern. Auch halten sie sich nicht auf, ob sie auch an noch so schönen Städten oder Inseln vorüber segeln, sondern sie benützen den günstigen Wind, um in ihrer Fahrt weiter zu kommen, und ihr Ziel zu erreichen, denn nicht das Meer ist ihr ständiger Aufenthalt. Sie segeln nur hindurch und blicken oft zum Himmel und zu den Sternen, den Lauf ihres Schiffes recht zu richten, damit sie den ersehnten Hafen nicht verfehlen.



    3. Schließlich sind auch alle Schiffer unablässig beschäftigt. Einige sind bestimmt, das Schiff zu leiten, andere, die Segel aufzuspannen oder einzuziehen. Andere stehen am Ruder, und jeder hat daselbst seine eigene, vom obersten Befehlshaber ihm angewiesene Arbeit, die so lange dauert, als die Schifffahrt selbst, damit sie die Schätze, die sie mit sich führen, glücklich in die Heimat bringen. Also sollen auch wir während unserer Schifffahrt getreu in dem Beruf arbeiten, den Gottes Vorsehung uns angewiesen hat, und diese Welt nur im Vorübergehen gebrauchen. "Denn wir haben hier keine bleibende Stätte, sondern wir suchen die künftige", spricht der Apostel. Psalm 39,13: "Höre mein Gebet, Herr, vernimm mein Schreien, schweige nicht zu meinen Tränen. Denn ich bin nur ein Gast bei dir, ein Fremdling wie all meine Väter."

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  • Vom Reich GottesDatum02.02.2023 08:53
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Das Fest Mariä Lichtmess



    O Licht der Welt, du scheuchest fern die Nacht.

    Du hast, die Licht im Herrn sind, angefacht.

    Verschmähe, Jesu, meine Seele nicht,

    Und sprich ein Wort, dann wird auch sie zum Licht.



    1. Betrachte in Andacht die Heiligen und Gerechten, die heute im Tempel zu Jerusalem sich versammeln. Dort ist die durch langjährige Abtötung und Gebet leuchtende Prophetin Anna, dort der heilige, von Gottes Geist erfüllte Greis Simeon, dort der heilige Patriarch Joseph, dem der ewige Vater die Pflege der Kindheit seines Eingeborenen übergeben hat, dort Maria, die jungfräuliche Gottesgebärerin, dort endlich Jesus, der Sohn Gottes, der hier seinem ewigen Vater zu einem Morgenopfer sich darbringt, und zwar nun sich loskaufen lässt, doch nur um später durch sein Abendopfer uns selbst loszukaufen.



    2. Wie wunderbar ist diese heiligste Versammlung. Wie leuchtend sind die Beispiele der Heiligkeit aller. Ganz besonders aber glänzt bei dieser heiligen Feier die Demut der hochgebenedeiten Jungfrau, die, ob auch reiner denn die Sterne des Himmels, dennoch unter den Sünderinnen zur gesetzlichen Reinigung erscheint, zu der sie nicht verpflichtet ist, da sie vom Heiligen Geist selbst empfangen, und als Jungfrau geboren hat. Sie, die Heiligste der Heiligen, spricht zu dem Priester: "Nimm hin dies Opfer für meine Reinigung, bringe dem Herrn es dar, und bitte für mich!" O Abgrund der Demut! Ach, hätten wir doch bei unseren Sünden die Demut, die die Heiligen bei ihren Tugenden hatten.



    3. Diese heiligsten Personen kamen im Tempel zusammen. Der Tempel war ihr Lieblingsaufenthalt. Hier schütteten sie ihr Herz vor Gott aus. Hier empfingen sie Erleuchtungen und Gnaden zu einem so heiligen Lebenswandel. Hier offenbarte Gott ihnen die verborgensten Geheimnisse. Sie alle vereinigten sich mit heiliger Freude um Jesus, den sie als das Licht der Welt mit ehrfürchtigster Liebe umfingen. Thront aber nicht der gleiche Gott und Erlöser in unseren Tempeln? So versammeln wir uns denn mit so vielen frommen und heiligen Seelen, die daselbst mit inbrünstiger Andacht ihn anbeten. Flehen wir ihn um seine Gnade an, und wirken wir getreu damit, dann werden wir dem Tod getrost entgegen sehen, und mit jenem heiligen Greis ausrufen: "Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen." (Lukas 2,29-30)

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  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher




    "Damals verfolgte der Kaiser Marcus Aurelius die Christen heftig"

    Im Anfang des 2. Jahrhunderts lebte zu Perugia in Hetrurien eine adelige Familie, die sich durch hohe Geburt sowohl als Reichtum, noch mehr aber durch Frömmigkeit vor allen übrigen auszeichnete. Constantius war der einzige Sohn dieser gottseligen Eltern, für dessen fromme Erziehung und wissenschaftliche Bildung sie ihre größte Sorgfalt verwendeten und schließlich gottselig starben. Mit Furcht betrachtete der verwaiste Sohn die ihm hinterlassenen Reichtümer und genoss nicht eher den Seelenfrieden, als bis er sie als Hindernisse, zur christlichen Vollkommenheit zu gelangen, unter die Armen verteilt hatte. Dann widmete er sich dem Dienst Gottes mit reinem Herzen, empfing die heiligen Weihen und wurde im dreißigsten Jahr seines Lebens wegen seiner hohen Tugenden zum Bischof von Perugia gewählt. Er erhielt und bekräftigte seine Christen in der heiligen Religion nicht bloß durch seine Predigten und Ermahnungen, sondern vorzüglich durch das Beispiel seines frommen, gottseligen Lebens. Beinahe alle Heiden seines Sprengels hatte er zur Anbetung des wahren Gottes geführt und seine Wohnung war die Zuflucht der Armen und Trostlosen. Gott verherrlichte ihn mit der Gabe der Wunder und der Ruf seiner Heiligkeit verbreitete sich in den entferntesten Gegenden und von allen Seiten strömten Menschen herbei, um entweder seinen Rat in ihren Anliegen oder seine Hilfe in ihren Bedrängnissen zu erflehen. Unter den vielen Unglücklichen, die der heilige Oberhirt durch sein Gebet von Krankheiten befreite, befand sich auch eine Frau, Attasia mit Namen, die schon mehrere Jahre blind war. Vertrauensvoll warf sie sich dem Diener Gottes zu Füßen und sprach: „Erbarme dich meiner; denn weder die Kunst der Ärzte, noch die Opfer, die ich den Göttern brachte, heilten mich von meiner Blindheit!“ Constantius erwiderte ihr: „Frau, da du die Nichtigkeit der heidnischen Götter einsiehst, glaubst du an Jesus Christus, den Heiland und Erlöser?“ Unter vielen Tränen antwortete die Unglückliche: „Ja, ich glaube an den wahren Gott.“ Der Heilige bezeichnete sie nun mit dem heiligen Kreuz und zum Staunen aller Anwesenden öffneten sich ihre Augen und wurde nebst einhundertfünfzig Heiden auf der Stelle getauft.



    Damals verfolgte der Kaiser Marcus Aurelius die Christen heftig und weil er von den Wundertaten und vielen Bekehrungen des Bischofs in Perugia gehört hatte, sendete er den Lucius, einen eifrigen Götzendiener, als Richter mit dem Auftrag dahin, alle Christen, die sich weigern würden, den Göttern zu opfern, hinrichten zu lassen. Sogleich wurde Constantius vor Gericht geschleppt, und da er nicht zum Abfall gebracht werden konnte, grausam geschlagen und dann in das Gefängnis geführt. Da bekehrte und taufte er in der ersten Nacht die Kerkerwache, die aus fünfzig Soldaten bestand, die in ihn drangen, mit ihnen zu entfliehen und sie in der christlichen Lehre zu unterrichten. Nachdem er sie im Glauben gestärkt hatte, wurde er erneut von den Heiden ergriffen, zu den fürchterlichsten Qualen verurteilt und schließlich enthauptet am 29. Januar im Jahr 175.

    https://www.heiligen-legende.de/constantius-von-perugia/

  • Thema von Blasius im Forum Unsere Fürsprecher



    Der heilige Thomas von Aquin, ein Nachkomme aus dem edlen Geschlecht der Grafen von Aquin in Mittelitalien, gilt als einer der größten Gottesgelehrten aller Zeiten. Als er 1274 im Alter von erst fünfzig Jahren starb, hinterließ er über zwanzig dicke Bücher. Diese hatte er so gut und treffend geschrieben, dass auf ihnen zusammen mit der Heiligen Schrift heute noch die gesamte katholische Glaubenslehre wie auf einem festen und sicheren Fundament begründet ist.



    Thomas war erst fünf Jahre alt, als ihn die Eltern zur Erziehung in das berühmte Benediktinerkloster auf dem Cassinoberg zwischen Rom und Neapel brachten, wo zu jener Zeit sein Onkel Sinnibald Abt war. Vater und Mutter, kluge Leute, hatten im Herzen den stillen Wunsch, ihr Sohn solle später des Onkels Nachfolger in der Leitung des mächtigen Klosters werden. Es kam aber anders. Nachdem Thomas seine Studien abgeschlossen hatte, trat er in den Bettelorden der Dominikaner ein. Die Eltern und Geschwister waren entsetzt über diesen Schritt, denn da stürzten mit einem Schlag alle ehrgeizigen Zukunftspläne zusammen. In ihrer Wut bemächtigten sie sich des jungen Ordensmannes, rissen ihm das Ordenskleid in Fetzen vom Leib und hielten ihn ein ganzes Jahr lang im Turm eines ihrer Schlösser gefangen. Thomas ließ sich dadurch jedoch in seinem Sinn nicht irremachen.



    Die Freiheitsberaubung des jungen Ordensmannes durch die eigene Familie hat in der damaligen Welt viel Staub aufgewirbelt, so dass schließlich sogar Papst und Kaiser eingriffen, bis endlich wenigstens die Mutter Verstand annahm und dem Eingekerkerten zur Flucht verhalf. Thomas begab sich daraufhin nach Paris und nach Köln am Rhein. Dort wollte er unter der Leitung des heiligen Albert des Großen, des angesehensten Gelehrten seiner Zeit, die unterbrochenen Studien vollenden. Damals trug sich auch die folgende Begebenheit zu.



    Thomas, der ein Riese von Gestalt war, etwas dickleibig und im Auftreten unbeholfen und schwerfällig, der wenig sprach und ohne Hintergedanken wie ein Kind jedem traute, galt anfangs als ein Dummkopf, der von den Mitschülern gerne geärgert wurde. Einmal rief ihm ein Mitschüler scherzend zu: „Thomas, komm, komm schnell! Schau, da fliegt ein Ochse durch die Luft!“ Thomas hastete herbei und suchte mit seinen Augen fieberhaft den Himmel ab. Da lachten ihn natürlich alle aus. Nur der Gehänselte lachte nicht, sondern sagte im heiligen Ernst: „Eher sollte man glauben, dass ein Ochse durch die Luft fliegt, als dass der Mund eines Christen lügt.“ So streng urteilte ein Heiliger über eine Lüge, die nicht einmal eine Sünde ist; denn solange man eine Lüge fühlen kann, ist sie nicht sündhaft. Schöner und geradliniger ist es allerdings, wenn man überhaupt nicht lügt, auch nicht aus Scherz.



    Aus der Studienzeit von Köln wird vom heiligen Thomas noch eine andere Geschichte berichtet. Einmal musste er nämlich, als die Reihe an ihn kam, während des Essens bei Tisch vorlesen, wie es in den Klöstern üblich ist. Plötzlich schellte der Obere und tadelte den Vorleser, weil er ein Wort falsch ausgesprochen habe. Thomas berichtigte sofort den gerügten Fehler, obwohl er wusste, dass sich der Obere in diesem Fall irrte. Als ihm nachher die Mitschüler sagten, das hätte er nicht tun dürfen, weil er doch im Recht und der Vorgesetzte im Unrecht war, entgegnete der Heilige: „Es liegt nicht viel daran, ob ein Wort richtig oder falsch ausgesprochen wird, wohl aber liegt sehr viel daran, dass man gehorsam ist.“ Da können sich an Thomas jene ein Beispiel nehmen, die, meist zu Unrecht, klüger sein wollen als die Eltern und Lehrer.



    Aus dem scheinbar einfältigen Studenten Thomas von Aquin ist später, wie bereits erwähnt, einer der tiefsinnigsten Gottesgelehrten aller Zeiten geworden, dessen Ruhm bis heute noch die Welt erfüllt. Als es dann mit ihm zu Ende ging, fragte ihn im Angesicht des Todes ein Mitbruder: „Thomas, nun sage uns noch das eine! Was ist dir bei all deinem Wissen das Unbegreiflichste gewesen?“ Auf diese Frage gab der Gelehrte eine ganz schlichte Antwort, die jedes Kind versteht, denn er erwiderte: „Das, was ich nie verstanden habe, ist die Tatsache, dass sich ein Mensch abends zur Ruhe legt mit einer schweren Sünde auf dem Herzen. Das habe ich wirklich nie begreifen können.“

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    Der berühmteste Gelehrte und Kirchenlehrer stammte aus dem lombardischen Adelsgeschlecht der Grafen von Aquino. Er wurde 1225 in Roccasecca geboren und schon mit fünf Jahren zur Erziehung in das Benediktinerkloster Montecassino gebracht. 1236 setzte er an der Universität in Neapel seine Studien fort und entschloss sich 1243, in den Dominikanerorden einzutreten.



    Seine Brüder, die seinen Entschluss, Mönch zu werden, nicht billigten, entführten ihn und hielten ihn auf der väterlichen Burg gefangen. Durch List und mit Hilfe einiger Dominikaner konnte Thomas aus dieser Haft entkommen. Im selben Jahr schickte sein Orden ihn zum Studium an die berühmte Pariser Hochschule.



    Von dort zog er 1248 mit seinem Lehrer Albertus Magnus an die neugegründete Universität in Köln. Nach vier Jahren intensiver Studien begann er mit philosophisch-theologischen Vorlesungen seine eigene Lehrtätigkeit in Paris. Von Papst Urban IV. gerufen, leitete er von 1259-1269 die Ordensschulen in Orvieto, Viterbo und Rom; ab 1269 lehrte er wieder in Paris. In dieser wissenschaftlich sehr fruchtbaren Zeit entstand auch seine bedeutsamste Schrift: „Summa theologiae“, die als das Hauptwerk der Scholastik gilt.



    1272 kehrte er nach Neapel zurück und reiste zwei Jahre später auf Wunsch Gregors X. zum Konzil nach Lyon. Unterwegs starb er am 7. März 1274 im Zisterzienserkloster Fossanova.



    „Zwei seiner Brüder, Landulph und Raynald, welche bei der Armee des Kaiser Friedrich II. dienten, hatten von dieser Reise Kunde erhalten; sie ließen daher alle Wege so sorgfältig bewachen, dass Thomas bei Acqua-Pondente gefangen und ihnen ausgeliefert wurde. Sie versuchten ihn zur Ablegung des Kleides, das er trug, zu bewegen; allein der junge Novize erklärte standhaft, dass ihn nichts dahin bringen könne. Sie brachten ihn daher in seinem Ordenskleid auf das Schloss Monte San Giovanni, das seiner Familie gehörte. Seine Mutter war hoch erfreut, ihn bei sich zu haben, und schmeichelte sich mit dem Gedanken, dass man ihn schon allmählich zur Wahl eines anderen Standes überreden werde. Unter dem Vorwand, dass er ohne die Einwilligung seiner Eltern über seine Freiheit verfügt habe, versuchte sie ihn zu bereden, er gehe nicht den Weg, der ihm von der Vorsehung bestimmt sei. Sie folgerte sodann, dass er sich umsonst auf den Ruf des Himmels stütze, weil dieser dem Gesetz nicht widersprechen könne, welches die Kinder verpflichte, nichts ohne die Zustimmung der Eltern zu tun. Die Mutter brachte noch andere Gründe vor, denen sie durch Bitten, Tränen und Liebkosungen neue Kraft zu geben wusste. Man weiß, wie beredt die Natur in solchen Umständen ist. Thomas blieb nicht ungerührt bei dem Schmerz seiner Mutter; allein dieses Gefühl wusste er in den Schranken der Pflicht zu halten. Er antwortete ihr mit bescheidener und ehrfurchtsvoller Festigkeit, er habe alles wohl erwogen, sein Beruf komme gewiss von Gott und er sei entschlossen, demselben, was es ihn auch kosten möge, zu folgen. Die Gräfin, da sie ihre Hoffnung vereitelt sah, geriet in heftigen Zorn, machte ihrem Sohn die bittersten Vorwürfe, ließ ihn in enge Verwahrung bringen, und erlaubte nur seinen zwei Schwestern, ihn zu besuchen und mit ihm zu sprechen.



    Man stelle sich die Anstürme vor, welche Thomas von Seiten seiner Schwestern zu bestehen hatte. Sie griffen seine Standhaftigkeit mit allen Mitteln an, welche die Zärtlichkeit zu erfinden vermag. Sie schilderten ihm vor allem in den lebhaftesten Farben den Schmerz der trostlosen Mutter, der durch nichts als seine Rückkehr geheilt werden könne. Der Heilige, stets unerschütterlich, antwortete nur durch ergreifende Reden über die Verachtung der Welt und die Liebe zur Tugend.



    Unterdessen kamen Landulph und Raynald vom Heer zurück und fanden bei ihrer Ankunft ihre Mutter ganz in Trostlosigkeit versunken, Thomas aber eben noch so fest entschlossen wie vorher. Diese Lage, die sie vielleicht nicht erwarteten, brachte sie auf Ideen, welche die Menschlichkeit sowohl als auch die Religion missbilligten. Die erste gewalttätige Handlung, die sie an ihm verübten, war, dass sie ihn in den Schlossturm sperrten. Sein Ordenskleid zerrissen sie in Stücke, überhäuften ihn mit Schmähungen und fügten ihm tausend andere Misshandlungen zu. Da nichts imstande war, den Heiligen zu erschüttern, benützten sie ein Mittel, das ihnen nur der Geist der Finsternis eingeben konnte. Sie führten eine der schönsten Buhlerinnen des Landes in sein Gemach und versprachen ihr eine große Belohnung, wenn sie ihn verführen würde. Diese Unglückselige bot alles auf, was eine solche Frau durch List und Unverschämtheit vermag. Thomas, obgleich bestürzt über die Gefahr, in welcher er seine Unschuld ausgesetzt sah, verlor den Mut nicht. In demütigem Misstrauen zu sich selbst, rief er den Gott der Reinheit um Beistand an. Dann ergriff er einen glühenden Brand, ging auf die schändliche Buhlerin los und jagte sie mit dieser Waffe zum Zimmer hinaus.



    Es verflossen ein oder sogar nach einigen Schriftstellern zwei Jahre und Thomas war noch im Schloss eingekerkert. Papst Innozenz IV. und Kaiser Friedrich II., die von der grausamen Verfolgung, welche er leiden musste, Nachricht erhielten, verwendeten sich mit vieler Anteilnahme für dessen Befreiung. Sie ließen bei seiner Mutter und seinen Brüdern für ihn sprechen, so dass diese endlich auch zu menschlicheren Gesinnungen zurückkehrten. Die Gräfin schien sogar nicht abgeneigt, heimlich die Flucht ihres Sohnes zu begünstigen. Die Dominikaner von Neapel, von ihrer Denkweise benachrichtigt, schickten einige Ordensbrüder verkleidet in das Schloss Monte San Giovanni; diese fanden sich zur bestimmten Stunde am Turm ein, empfingen den Heiligen, den seine Schwester in einem Korb hinabließ, in ihre Arme, und führten ihn freudevoll in ihr Kloster. Thomas legte im folgenden Jahr die Gelübde ab. Der Tag, an dem er Gott das Opfer seiner Freiheit darbrachte, schien ihm der schönste seines Lebens; er brachte ihn zu in den Übungen der innigsten Frömmigkeit. Indessen missbilligten es seine Mutter und seine Brüder laut, dass er die Gelübde abgelegt habe; sie unterschoben ihm niedrige Beweggründe, und brachten ihre Klagen vor den Heiligen Stuhl. Der Papst berief sogleich den jungen Ordensmann nach Rom, um seine Berufung zum Klosterstand zu prüfen. Seine Antworten befriedigten ihn auf das vollkommenste, und seine Tugenden setzten ihn in Erstaunen. Er billigte dessen gewählte Lebensweise und erlaubte ihm, darin zu beharren. Seit dieser Zeit ward unser Heiliger nicht mehr durch seine Familie beunruhigt.



    Da unterdessen der Dominikanergeneral Johannes Teutonius eine Reise nach Paris machte, nahm er unseren Heiligen mit sich. Danach schickte er ihn nach Köln, wo Albert der Große Theologie lehrte. Thomas wohnte den Vorträgen dieses trefflichen Lehrers bei und widmete alle Zeit, die ihm die Religionspflichten übrig ließen, den höheren Wissenschaften. An seiner Lernbegierde hatte aber Ruhmsucht nicht den mindesten Anteil, und die außerordentlichen Fortschritte, welche er bald machte, wusste seine Demut zu verbergen. Aus demselben Beweggrund beobachtete er auch ein strenges Stillschweigen, welches aber seine Mitschüler als Stumpfsinn ansahen. Man nannte ihn daher spottweise den stummen Ochsen, oder den großen Ochsen aus Sizilien. Es ereignete sich sogar einmal, dass sich einer seiner Mitschüler anbot, ihm den Lehrvortrag zu erklären, um ihm dessen Verständnis zu erleichtern. Thomas nahm mit innigem Dankgefühl das Angebot an, obgleich er damals schon Lehrer der andern hätte sein können. Eine solche Demut war um so verdienstvoller vor Gott, als studierende Jünglinge sonst geneigt sind, ihre Fähigkeiten glänzen zu lassen, und ihre Überlegenheit gegenüber anderen zu zeigen. Allein Gott, der seine Diener umso mehr zu verherrlichen weiß, als sie von aller Ruhmbegierde entfernt sind, fügte es, dass man bald in dem Heiligen einen großen und durchdringenden Geist, der mit vielen Kenntnissen und einer gründlichen Beurteilungskraft ausgestattet war, erkannte. Als ihn Albert über sehr dunkle Gegenstände fragte, antwortete er mit solcher Richtigkeit und Kürze, dass alle Zuhörer in Verwunderung gerieten und Albert selbst vor Freude entzückt, ausrief: „Wir nennen Thomas den stummen Ochsen, allein seine Gelehrsamkeit wird einst brüllen, dass man ihn auf der ganzen Erde hören wird.“



    Zahlreiche Attribute werden dem Heiligen zugeordnet. Dargestellt wird er im weißen Dominikanerhabit mit Skapulier und Kapuze, ein offenes Buch haltend. Kelch und Monstranz in seinen Händen sollen an seine innige Frömmigkeit, an seine Hymnen und an das Fronleichnamsoffizium, das er verfasst hat, erinnern. Die Taube am Ohr ist das Symbol für seine übernatürliche Erleuchtung, und die Lilie in seiner Hand deutet auf sein engelgleiches reines Leben hin. Mitra und Stab zu seinen Füßen zeigen an, dass er alle kirchlichen Ämter und Würden abgewiesen hat. Sein ganz besonderes Kennzeichen ist jedoch ein Stern oder ein Edelstein oder eine Strahlensonne, die er auf der Brust trägt.



    Thomas von Aquin ist der Patron aller katholischen Hochschulen, der studierenden Jugend, der Buchhändler und Bleistiftfabrikanten. Er schützt die Keuschheit und hilft gegen Blitz und Sturm.



    Weil der bisherige Festtag, der 7. März, wegen der Fastenzeit oft nicht gefeiert werden konnte, wurde der Gedenktag auf den 28. Januar verlegt.



    _ _ _



    St. Thomas von Aquin



    Dem Orden des hl. Dominikus gebührt der Ruhm, unter die Schar seiner Mönche den größten Gottesgelehrten aller Zeiten und Nationen zu zählen, einen Mann, der viel genannt wurde, da durch eine Verfügung des Heiligen Vaters Pius X. seine Werke neuerlich allen Theologiestudierenden dringendst zum intensivsten Studium anempfohlen wurden, da sie hervorragenderweise geeignet sind, den Priestern jene tiefe philosophische Bildung zu geben, die nötig ist, um den modernen Irrtümern gewappnet entgegentreten zu können. Dieser Mann ist Thomas von Aquin, geb. 1226, gest. 1274.



    Thomas war der Sohn des Grafen von Aquin, Herrn von Loretto und Bebastro, der aus königlichem Geblüt stammte und mit Kaiser Friedrich II. verschwägert war. Auf dem Schloss Roccasicca wuchs der Junge bis zu seinem 5. Lebensjahr heran, dann wurde er in die Klosterschule der Mönchsburg Monte Cassino gebracht, um hier die Grundbildung in allen Wissenschaften zu empfangen. Schon da erkannten seine Erzieher, dass dieses Kind von Gott mit ganz außergewöhnlichen Talenten und Gnadenvorzügen bedacht sei. Nach sechs Jahren erklärten sie, dass der Junge in Monte Cassino nichts mehr zu lernen habe, dass der Zwölfjährige für die Hochschule reif sei. Der Graf holte seinen Sohn heim, er sollte einige Zeit die Freiheit und die Freuden der Jugend genießen. Alles war alsbald über Thomas entzückt. Seine Liebenswürdigkeit und Anmut, seine Sanftmut und Frömmigkeit gewann ihm aller Herzen. Auch am väterlichen Schloss, wo es an Festen und Zerstreuungen nicht fehlte, studierte er weiter und schien überhaupt dem höfischen Treiben wenig Gefallen abzugewinnen. Zwei Jahre später bezog Thomas die Universität in Neapel. Hier ging er bereits ganz andere Wege als die übrigen Studenten, die ihn umsonst zu ihrem tollen Leben zu gewinnen versuchten. Die Zeit teilte er sich in Studium und Gebet und nichts liebte er mehr, als vor einem Tabernakel die Liebe und Weisheit des Heilandes zu betrachten. Die Erholungszeit verbrachte der junge Mann gerne in einem neugegründeten Dominikanerkloster, dessen innigfromme, hochgelehrte Priester ihn ungemein anzogen. Und doch kam es aller Welt unerwartet, als es eines Tages hieß, der Sohn des Grafen von Aquin ist Novize eines Bettelordens geworden. Ohne Wissen der Eltern, deren Einwilligung er nie erhalten hätte, aber in vollster Überzeugung eines gottgewollten Berufes, hatte Thomas den entscheidenden Schritt getan. Um ihn vor Verfolgung zu schützen, sandten die Oberen den jungen Mann über Rom nach Paris. Doch unterwegs lauerten ihm seine zwei Brüder auf, die im kaiserlichen Heer dienten, und brachten ihn gefangen nach Roccasicca. Eltern und Geschwister versuchten durch alle Mittel, durch Güte wie auch durch Misshandlung seinen Sinn zu ändern – umsonst! So flammend sprach er von der Liebe Gottes und den ewigen Gütern, dass er dadurch sogar seine älteste Schwester, die bereits verlobt war, zu dem Entschluss brachte, sich gleich ihm Gott zu weihen. Diese Schwester war es auch, die ihn nach zwei Jahren rettete, indem sie ihn in einem Korb vom Gefangenenturm in die Tiefe ließ, wo ihn Dominikaner erwarteten. Bald darauf legte Thomas die heiligen Gelübde ab. Die Eltern klagten nun ihren unbotmäßigen Sohn beim Heiligen Vater an, der Thomas kommen ließ und seinen Beruf prüfte. Er erkannte klar die Heiligkeit und Unschuld des Verfolgten, nahm sich seiner an und seit der Zeit beunruhigte ihn seine Familie nicht mehr. – So ist es immer: schenkt Gott jemand wirklich einen hohen Beruf und türmen sich Berge vor dem Ziel, der den Beruf gibt, gibt die nötige Kraft und räumt die Hindernisse beiseite, wenn es Zeit ist.



    Nun reiste der junge Ordensmann nach Köln, um die Vorträge des weltberühmten Dominikaners Albertus Magnus zu hören. Später folgte er diesem Meister der Scholastik nach Paris. Unermüdlich studierte Thomas unter der großartigen Anleitung und der Meister sah bald in ihm den Stern, der seine eigene Wissenschaft überstrahlen würde. Nicht kleinere Fortschritte machte er in der Heiligkeit. Stieß er im Studium auf Schwierigkeiten, so eilte er zum Tabernakel oder unter das Kreuz. Im Gebet fand er alle Erleuchtung, das demütige Gebet war die Quelle seines erhabenen Wissens. So erklärte Thomas später einmal, er habe weniger aus Büchern als zu Füßen des Gekreuzigten gelernt.



    Mit 22 Jahren wurde Thomas zum Lehrer in Köln ernannt und empfing bald darauf die heilige Priesterweihe. Das heiligste Sakrament des Altares ist fortan der Mittelpunkt in des Heiligen innerem und äußerem Leben. Thomas ist ein Heiliger der Eucharistie. Bei der heiligen Messe flossen immer reichlich seine Tränen. Stundenlang, auch des Nachts, kniete er, in Liebe und Anbetung versunken, vor einem Tabernakel. Was er da dachte und fühlte, das legte er in seinen Schriften über die heilige Eucharistie nieder, das quoll wohl auch als Hymne von seinen Lippen, und wer diese heiligen Gesänge heute hört, meint, sie seien den Engeln im Himmel abgelauscht worden. So der Hymnus aus der Messe am Gründonnerstag: „Pange lingua gloriosi . . . Preiset, Lippen, das Geheimnis“, dessen letzte zwei Strophen „Tantum ergo . . .“ und „Genitori, Genitoque . . .“ bei jedem feierlichen Segen angestimmt werden. Dann die herrliche Sequenz von der Fronleichnamsmesse, die das Geheimnis der heiligen Eucharistie in ganzer Vollständigkeit und schlichter Erhabenheit besingt: „Lauda Sion, Salvatorem . . . Deinem Heiland, deinem Lehrer . . .“, dann die zwei Lobgesänge von der Fronleichnamsprozession: „Sacris Solemniis juncta sint gaudia . . . Lasset am heiligen Fest heut uns fröhlich sein . . .“, „Verbum supernum prodiens . . . Das ew`ge Wort im Himmel hoch . . .“ und endlich der „Hymnus zum heiligsten Sakrament“, dem ein Teilablass verliehen ist, so er nach der heiligen Kommunion gebetet wird. Dieses weniger bekannte, innigfromme Lied lautet:



    „In Demut bet` ich dich, verborgne Gottheit, an,

    Die du den Schleier hier des Brotes umgetan.



    Mein Herz, das ganz in dich anschauend sich versenkt,

    Sei ganz dir untertan, sei ganz dir hingeschenkt.



    Gesicht, Gefühl, Geschmack betrügen sich in dir,

    Doch das Gehör verleiht den sicheren Glauben mir.



    Was Gottes Sohn gesagt, das glaub` ich hier allein,

    Es ist der Wahrheit Wort, und was kann wahrer sein?



    Am Kreuzesstamme war die Gottheit nur verhüllt,

    Hier hüllt die Menschheit auch sich gnädig in ein Bild;



    Doch beide glaubt mein Herz und sie bekennt mein Mund,

    Wie einst der Schächer tat in seiner Todesstund`.



    Die Wunden seh` ich nicht, wie Thomas einst sie sah;

    Doch ruf` ich: Herr, mein Gott, du bist wahrhaftig da!



    O gib, dass immer mehr mein Glaub` lebendig sei;

    Mach` meine Hoffnung fest, mach` meine Liebe treu.



    O, Denkmal meines Herrn an seinen bittren Tod,

    O lebenspendendes und selbst lebend`ges Brot!



    Gib, dass von dir allein sich meine Seele nährt

    Und deine Süßigkeit stets kräftiger erfährt.



    O, guter Pelikan, o Jesu, höchstes Gut!

    Wasch` rein mein Herz mit deinem teuern Blut;



    Ein einz`ger Tropfen macht die ganze Erde neu,

    Wascht alle Sünder rein, stellt alle schuldenfrei.



    O Jesu, den verhüllt jetzt nur mein Auge sieht,

    Wann stillst das Sehnen du, das in der Brust mir glüht,



    Dass ich enthüllet dich anschau` von Angesicht

    Und ewig selig sei in deiner Glorie Licht? – Amen.“



    Von Köln weg, wo der junge Lehrer hohe Berühmtheit erlangt hatte, kam er als Lehrer der Theologie nach Rom. Hier wie dort gewann er die weitesten Massen durch seine unvergleichlichen, zündenden Predigten. Auch seine Angehörigen durfte er Gott zuführen. Neben dem anstrengenden Beruf eines Hochschullehrers schrieb Thomas unermüdlich Werke über Philosophie und Theologie, in denen er sein gotterleuchtetes Wissen niederlegte. Bis zu seinem Ende blieb Thomas so demütig, dass er alle Ehrenstellen, die ihm vom Papst angetragen wurden, zurückwies.



    Über seine Werke war er oft unruhig, ob sie doch – alle die 18 Folianten – nichts gegen die katholische Lehre enthielten. Gott selbst gab ihm Antwort. Als er einst in Neapel vor einem Kruzifix betete, fiel er in Extase und hörte die Worte: „Thomas, du hast gut von mir geschrieben; welche Belohnung begehrst du dafür?“ Da erwiderte der Heilige: „Keine andere, als dich, o Herr!“ – Und der große Lohn kam bald. Von übergroßer Geistesarbeit geschwächt, begann Thomas zu kränkeln. Der Papst sandte ihn als Verteidiger der katholischen Lehre gegen die Griechen zum Konzil von Lyon (1274). Unterwegs erkrankte der Heilige so heftig, dass er in der Zisterzienser-Abtei in Fossa Nuova die Fahrt unterbrechen musste. Als er die Pforte durchschritt, sagte er: „Hier ist der Ort meiner Ruhe für alle Zeit!“ Schnell schwanden trotz der besten Pflege seine Lebenskräfte und nach einer allgemeinen Beichte und der mit der Andachtsglut eines Heiligen empfangenen heiligen Wegzehrung verschied der Fürst der Gottesgelehrten sanft und leicht.



    Er wurde 1567 von Pius V. zum Doctor ecclesiae (Kirchenlehrer) und 1880 von Leo XIII. zum „Patron der studierenden Jugend und der Schulen“ ernannt. Er heißt auch „Doctor angelicus“ – der englische Kirchenlehrer – da er durch eine besondere Gnade keine Anfechtungen gegen seine Unschuld zu leiden hatte.









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  • Vom Reich GottesDatum28.01.2023 06:13
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes



    Früchte der Geduld



    O Trübsal, Trost der Auserwählten,

    Du tilgest in gelinder Pein

    Den Rest der Sünden, wenn sie fehlten,

    Und bleichest über Schnee sie rein.



    1. Willst du auf dem Weg des Heils ernsthaft fortschreiten, so bewaffne dich vor allem mit dem starken Schild der Geduld. Denn so lange wir hienieden pilgern, ist unser Weg mit Trübsalen wie mit Dornen besät. Diese Trübsale kommen teils aus der göttlichen Gerechtigkeit, aus der Bosheit oder den Fehlern der Menschen, aus Versuchungen des alten Feindes und anderen Quellen, teils aus unserer eigenen Gebrechlichkeit, wie Krankheiten, Schmerzen und Tod. Aber gleichwie die Arznei den Körper, also heilt die Geduld die Krankheiten unserer Seele, und "durch viele Trübsale müssen wir eingehen in das Reich Gottes". (Apostelgeschichte 14,22b)



    2. Betrachte aber auch den Adel und den hohen Wert der heiligen Geduld. Sie ist die Grundveste aller Tugenden, und je höher unsere Tugenden wachsen sollen, um so tiefer muss diese Grundveste gegraben werden. Dazu bedarf es allerdings der Stärke eines tapferen Gemütes. Aber nur diese Tugend wirkt, nach dem Ausspruch des Herrn, die Frucht des Heils in einem guten Herzen. (Lukas 8,15) Der wahrhaft Geduldige teilt, auch ohne Schwert und Feuer, das Verdienst der Märtyrer. Durch diese Waffe wird der Mensch unüberwindlich. Sie erringt durch ihre Starkmütigkeit die Palme des Friedens, und niemand gelangt ohne sie zur himmlischen Erbschaft.



    3. Zu dieser so edlen als notwendigen Tugend dich zu ermuntern, stelle dir oftmals das Beispiel unseres göttlichen Heilandes vor, dessen ganzes irdisches Leben in beständiger Übung der Geduld verfloss, und der die Fehler seiner Jünger, die Misshandlungen seiner Feinde und des Volkes, und sein bitterstes Leiden in wunderbarer Geduld ertrug. Führe auch wohl zu Gemüte, dass die Sünden deines verflossenen Lebens strengere Strafen als alle Trübsale verdienen, die je über dich kommen können, dass die Geduld das einzige Mittel ist, deine Seele in dieser Zeit wie in einem gelinden Fegfeuer zu reinigen, der göttlichen Gerechtigkeit genug zu tun, und Gott deine Liebe wahrhaft zu bezeigen. Diese heilige Tugend ist das Merkmal aller Auserwählten, und ist verdienstlicher als Zeichen und Wunder. "Ich lobe dich, Herr, Gott Israels, dass du mich gezüchtigt hast; denn du auch hast mich geheilt." (Tobit 11,14)

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  • Vom Reich GottesDatum26.01.2023 08:06
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Ergebung in Krankheiten



    Deinen Willen, nicht den meinen,

    Lass, mein Gott, an mir vollbringen.

    Hilf mir die Natur bezwingen,

    Die da zittert vor den Peinen;

    Da sie, blind, das Opfer flieht,

    Weil den Kampfpreis sie nicht sieht.



    1. "Meine Seele, warum bist du betrübt und bist so unruhig in mir?" (Psalm 42,12a) Sind wir nicht des Herrn, ob wir leben oder sterben? Sieh, nun ist die Stunde erschienen, deinem Gott die Treue zu bezeigen, die du so oft ihm versprochen hast. Weichen wir also nicht zurück, sondern sprechen wir aus freiem, aufrichtigem Gemüt: "Herr, dein Wille geschehe!" Welche sichere Zufluchtsstätte in allen unseren Schmerzen ist diese heilige Ergebung in den Willen unseres Gottes. Kein größeres Opfer können wir ihm bringen, als wenn wir seinem heiligsten Willen uns auf Leben und Tod übergeben. Ein vollkommenes Opfer ist dies, das er mit wunderbaren Gnaden und himmlischen Belohnungen aufwägt.



    2. Nicht verwehrt zwar ist der Natur die Klage über ihr Leiden. Ja erlaubt auch ist ihr selbst die Bitte um Entfernung des bitteren Kelches, wenn anders sie mit Unterordnung unter den Willen ihres Schöpfers klagt und bittet. Niemand liebt uns inniger als er. Niemand weiß besser, was uns heilsam ist. Niemand auch ist bereitwilliger, uns zu helfen, wenn wir wahrhaftes Vertrauen zu seiner väterlichen Güte haben. Will er aber durch Trübsale uns heimsuchen, und für unsere Sünden als ein milder Vater uns bestrafen, so umfangen wir seine Strafrute mit Danksagung und Liebe, "denn weit weniger fordert er von uns, als unsere Missetaten verdienen".



    3. Hefte den Blick fest auf deinen göttlichen Heiland, der in allen Mühsalen seines sterblichen Lebens aufs Innigste mit dem Willen seines himmlischen Vaters vereint war. Er sah in seinem heiligen Todeskampf das ganze abgrundtiefe Leiden vor sich, das ihm bereitet war, und seine menschliche Natur entsetzte sich darüber bis zu blutigem Schweiß. Dennoch aber siegte seine vollkommene Gleichförmigkeit mit dem Willen seines himmlischen Vaters, und er sprach: "Nicht wie ich will, sondern wie du!" Wie lieblich tönt dieser Gesang in den Ohren Gottes. Wie leicht ist das Reinigungsfeuer der Krankheit für eine Gott vollkommen ergebene Seele. Denn wenig oder nichts mehr bringt sie zur Reinigung in die Ewigkeit mit. Matthäus 26,42: "Dann ging er zum zweiten mal weg und betete: Mein Vater, wenn dieser Kelch an mir nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, geschehe dein Wille."

  • Vom Reich GottesDatum25.01.2023 06:14
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes






    Bekehrung des heiligen Paulus



    O Paulus, der, von Christo selbst belehrt,

    Zahllose Völker du zu ihm bekehrt,

    O lehre mich zerknirscht und heilig leben,

    Und meinem Heiland ewig mich ergeben.



    1. Jesus Sirach 5,5+6: "Verlass dich nicht auf die Vergebung, füge nicht Sünde an Sünde, indem du sagst: Seine Barmherzigkeit ist groß, er wird mir viele Sünden verzeihen. Denn Erbarmen ist bei ihm, aber auch Zorn, auf den Frevlern ruht sein Grimm." Hat auch Gott deine Sünden barmherzig dir verziehen, so weißt du dennoch nicht, ob du des Hasses oder der Liebe würdig seist (Kohelet 9,1), und hast immerhin Ursache, dich in heilsamer Furcht und Demut zu bewahren. Denn durch die Verzeihung deiner begangenen Sünden wurde deine natürliche Gebrechlichkeit nicht gehoben. Und betrachtest du nicht beständig den Abgrund, aus dem Gottes Barmherzigkeit dich gerettet hat, so kannst du leicht abermals, und zwar noch tiefer fallen. Darum sei wachsam, demütige dich ohne Unterlass vor dem Herrn, und flehe ihn um seine Gnade an, die allein vor Sünden dich bewahrt.



    2. Ein leuchtendes Vorbild hierin ist der heilige Apostel Paulus, dessen Bekehrung die Kirche heute feiert. Lange Jahre nach seiner Bekehrung sprach er noch: "Christus Jesus ist in die Welt gekommen, um die Sünder zu retten. Von ihnen bin ich der erste." (1. Timotheus 1,15b) Er sagt nicht: deren erster ich war, denn noch immer betrachtet er sich als den größten Sünder. Ja er war von dieser Überzeugung so sehr durchdrungen, dass er die Sünden aller Menschen für unbedeutend gegen die seinigen hielt. Also dachte dieser große Apostel, also auch dachten die größten Heiligen von sich. Du aber hast kaum eine kurze Beicht deiner Sünden abgelegt, als du derselben auch schon vergessen hast, und dich für vollkommen gerecht hältst.



    3. Es ließ aber dieser große Apostel es nicht dabei bewenden, dass er seine früheren Vergehen schmerzlich bereute. Sie waren ihm aber auch ein mächtiger Antrieb, sie durch Werke des flammensten Eifers aufzuwägen. Nicht nur arbeitete er allein mehr als alle übrigen Apostel, sondern er litt auch wegen des Evangeliums Hunger und Durst, Kälte und Blöße, wurde dreimal gegeißelt, einmal gesteinigt, bekam fünfmal Stockstreiche, schwebte in beständigen Gefahren zu Land und zu Meer, ohne von vielen anderen bitteren Drangsalen zu sprechen. Und dennoch vermochte nichts von der Liebe Jesu ihn zu trennen, noch seinen unermesslichen Liebeseifer zu mindern. Wie sehr ist dies Beispiel geeignet, dich zu beschämen. Dies also bedenke, und "bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt". (Matthäus 3,8)


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  • Der Heilsplan Gottes für den Menschen
    Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“


    Verherrlichung

    der menschlichen Natur durch Christus




    O gib, mein Gott, mir Worte, dich zu loben,

    Der du, als Mensch geboren in der Zeit,

    In Huld die menschliche Natur erhoben

    Bis zu der Höhe deiner Herrlichkeit.



    1. Bete die wunderbaren Ratschlüsse Gottes in Demut und heiliger Freude an, denn göttlich und unergründlich sind sie, wie der Allerhöchste selbst. Mit hohem Erstaunen ruft der Seher aus: "Was ist der Mensch, dass du ihn groß achtest? Oder warum setzt du dein Herz an ihn?" (Ijob 7,17) Denn so hoch achtete Gott den Menschen, dass er, aus der Tiefe ihn zu erheben, in die er gefallen war, selbst in diese Tiefe stieg, "Knechtsgestalt annahm", schwach, leidend war, und dem Tod sich unterwarf. Und weil er nur dadurch uns erheben, bereichern und verherrlichen konnte, dass "er selbst sich erniedrigte, erschöpfte" und der tiefsten Schmach preisgab, scheute die allerhöchste Majestät selbst diesen tiefsten Abgrund der Erniedrigungen nicht. Psalm 40,6a: "Zahlreich sind die Wunder, die du getan hast, und deine Pläne mit uns; Herr, mein Gott, nichts kommt dir gleich."



    2. Durch die Aufnahme der menschlichen Natur in die Einheit seiner Person wurde die Menschheit unendlich verherrlicht, und bis zu Gott selbst erhoben. 1. Korinther 2,7: "Vielmehr verkündigen wir", spricht der Apostel, "das Geheimnis der verborgenen Weisheit Gottes, die Gott vor allen Zeiten vorausbestimmt hat zu unserer Verherrlichung." Wurde aber auch diese allerhöchste Verherrlichung ganz eigentlich nur dem Wort mitgeteilt, das da Fleisch wurde, so erhielten dennoch wir alle Anteil daran, da, gleichwie wenn ein König sich herablässt, eine arme Tochter zur Gemahlin zu nehmen, alle ihre Verwandten dadurch erhöht, und Blutsverwandte des Königs werden. Deutlich sprach, nach seiner glorreichen Auferstehung, der Herr dies aus, als er seine Jünger seine Brüder nannte. (Johannes 20,17)



    3. Beherzige diese wunderhohe Würde, zu der die unendliche Güte deines Gottes durch die Menschwerdung seines Eingeborenen dich erhoben hat. Diese Betrachtung erhebe deinen Sinn über alles Niedrige und Vergängliche. Sie rege dich mächtig an, vor allen Gedanken, Begierden und Werken zu erschaudern, die einer so wunderbaren Erhebung unwürdig sind. Und ziehe deine Gedanken immerdar zu der glorreichen Bestimmung an, die auf dich in den ewigen Höhen wartet. "Durch Christus wurden uns die kostbaren und überaus großen Verheißungen geschenkt, damit ihr der verderblichen Begierde, die in der Welt herrscht, entflieht und an der göttlichen Natur Anteil erhaltet." (2. Petrus 1,4)


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  • Tages-Gebete Datum22.01.2023 07:46
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Tages-Gebete



    Gebet am 22. Januar



    Ich komme zu dir, Mutter meines Gottes, und bitte dich, du wollest mir die Verzeihung meiner Sünden erlangen und machen, dass ich von aller meiner Schuld befreit werde. Ich bitte dich, du wollest mir die Gnade gewähren, dass ich mich durch die Neigungen meines Herzens mit deinem Sohn und mit dir aufs Innigste vereinige. Mit deinem Sohn, weil er mein Gott ist, und mit dir, weil du die Mutter meines Gottes bist. Amen.



    Zu Jesus Christus



    Du hast es gesagt, göttlicher Erlöser, dass wir unser Kreuz auf uns nehmen und Dir nachfolgen müssen, wenn wir Deine Jünger sein wollen. Unterstütze unsere Schwachheit, damit Deine Gaben in uns gekrönt werden, der Du lebst und herrschst mit Gott dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.



    Andenken an die seligste Jungfrau



    Auf den heutigen Tag wird die Vermählung des heiligen Joachim mit der heiligen Anna, der Eltern der seligsten Jungfrau, gesetzt, denn den wahren Zeitpunkt dieser Vermählung wissen wir nicht, obschon von ihr die heiligen Epiphanius, Germanus von Konstantinopel Damaszenus und der Geschichtsschreiber Nicephorus Vieles melden.


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  • Der Heilsplan Gottes für den Menschen
    Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“


    Über die Liebe


    Entzünde, Herr, mein Herz

    Mit einem Liebesfunken.

    Von heil`gen Wonnen trunken

    Dann schwebt es himmelwärts

    Und liebt nur dich, Quell des Lichts.

    Denn die Geschöpfe sind ihm nichts.



    1. Die Liebe ist das Leben, der Trost, die Freudigkeit der Seele. Und je lebendiger diese Liebe ist, um so größer ist ihre Glückseligkeit. Daher auch wird die Verdammnis der ewige Tod genannt, weil die Verworfenen nicht lieben können, und daher ohne Trost und Freude sind. Denn sie hassen und verfluchen sich selbst, ihren Aufenthalt und ihre Gefährten, deren Abscheulichkeit sie in ihrer ganzen Größe schauen. Ebenso hassen sie auch die entsetzlichen Larven der bösen Geister, ja sie hassen Gott selbst als den Rächer ihrer Laster. Sieh also zu, wen und wie du liebst. Denn so wie der Gegenstand deiner Liebe wirst du selbst edel oder unedel, schön oder hässlich sein, dem Ausspruch des Propheten zufolge, der von den Götzendienern spricht: "Sie sind abscheulich geworden gleich den Dingen, die sie liebten." (Hosea 9,10)



    2. Gedenke deines unsterblichen Adels, und liebe nichts, das du nicht ewig lieben kannst. Der fleischliche Mensch liebt nur was des Fleisches ist. Diese Liebe ist sein Ziel. Sie verschlingt alle seine Gedanken und Regungen. Dennoch wird sein Liebeshunger so wenig gestillt, als der des Ehrsüchtigen und Geizigen, weil alle irdischen Dinge beschränkt sind, unsere Seele aber ein unermessliches Begehrungsvermögen hat, das durch nichts Erschaffenes sich sättigen lässt. Hieraus wird auch verständlich, dass diese Liebe eine sündhafte Abirrung von Gott, dem unermesslichen Gut, ist. Gott aber verknüpfte mit dieser verkehrten Liebe einen unersättlichen Hunger, damit der Mensch ihn suchen lerne, der allein sein Verlangen sättigen kann.



    3. Erhebe deine Liebe zu deinem Schöpfer durch die Betrachtung seiner wunderbaren Werke, seiner liebevollen Vorsehung und der zahllosen Wohltaten, mit denen er dein Leben begnadet. Gott, der die Schwäche des Menschen kennt, Unsichtbares zu lieben, ließ sich herab, sichtbar zu werden, damit unser Herz durch ihn zur Liebe unsichtbarer Dinge entzückt würde. Die heilige Menschheit Jesu Christi ist ein Spiegel, worin wir die unendliche Güte, Liebe und Barmherzigkeit des himmlischen Vaters gleichsam anschaulich sehen, und keine Seele kann sie innig betrachten, ohne zu seiner Liebe entzündet zu werden. "Gott ist der Fels meines Herzens und mein Anteil auf ewig." (Psalm 73,26b)



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  • Vom Reich GottesDatum18.01.2023 06:43
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Von erlaubten Unterhaltungen


    Herr, in Freuden wie in Leiden

    Ziele unser Herz nach dir.

    O lass nichts uns von dir scheiden;

    Denn für dich ja leben wir.



    1. Unser Gott, der uns zu einer ewigen Glückseligkeit in seinem Schoß erschaffen hat, gestattet uns auch gern Erholungen von den Arbeiten und Mühsalen dieses Lebens, da solche Vergnügungen Mittel sind, den Überdruss zu heben, Leib und Seele zu erquicken, und aufs neue zu arbeiten und uns in seinem Dienst zu kräftigen. Indessen verbietet sein heiliges Gesetz uns nicht nur Missbrauch und Sünde, sondern heiligen auch sollen wir nach seiner Absicht sogar das unschuldige und erlaubte Vergnügen. Darum spricht die Schrift: "Es sollen die Gerechten sich freuen", fügt aber alsbald bei: "Vor dem Anblick Gottes." (Psalm 68,4-5) Denn dieser heilige Anblick kann allein uns vor den Fehlern bewahren, die bei Unterhaltungen so leicht unterlaufen.



    2. So wie wir jeden Augenblick Atem holen müssen, die natürliche Hitze zu dämpfen, also ist auch die beständige Erinnerung an Gottes heilige Gegenwart uns notwendig, die Glut unserer ungeordneten Neigungen zu dämpfen, die selbst bei dem unschuldigsten Vergnügen uns unaufhörlich zur Sünde reizen. Fordert der Wohlstand von dir, dass du einem Gastmahl, einer häuslichen Unterhaltung oder einem Freudenfest beiwohnst, so stelle dir die Sittsamkeit vor Augen, mit der Maria und Jesus selbst der Hochzeit zu Kana beiwohnten. Ebenso erwäge die Weisheit seiner Worte, wenn er sich herabließ, bei einem Pharisäer zu speisen, und betrachte seinen liebevollen Ernst. Denn Jesus, sprechen die Väter, begab sich dahin nur, uns zu lehren, wie wir sogar unsere Unterhaltungen heiligen sollen.



    3. Bedenke, dass die Augen des Herrn immer auf dir ruhen. Er liebt dich, und er hört es mit Wohlgefallen, wenn du ihm oft und wiederholt beteuerst, wie innig du ihn liebst. Sage ihm also mitten unter dem Gewirr, dass du ihn als den Urquell aller Freuden liebst. Gedenke seiner Güte, die das Elend der Menschen durch so freundliche Arzneien mildert. Und der Anblick dieser irdischen Freuden erinnere dich an die Freuden des himmlischen Jerusalems. Also pflegten die Heiligen den Unterhaltungen beizuwohnen, dass sie beim Weggehen von ihnen getrost hätten vor Gottes Richterstuhl erscheinen dürfen. Habakuk 3,18: "Dennoch will ich jubeln über den Herrn, und mich freuen über Gott, meinen Retter."


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  • Der Heilsplan Gottes für den Menschen
    Gott offenbart seinen „gnädigen Ratschluß“


    Das menschliche Herz ein Tempel Gottes



    Sieh, einen Tempel baut sich Gottes Geist,

    Und schmückt ihn mit den reichsten Gaben aus;

    Denn göttlich glänzen soll dies heil`ge Haus.

    Er will, o Seele, dass sein Haus du seist.

    Ergibst du dich an ihn, in dir zu wohnen:

    Wird mit der Himmelsburg er dich belohnen.



    1. Wie hoch, o Herr, erhebst du den Menschen, dass du ihn würdigst, zu deinem lebendigen Tempel ihn zu erwählen. Was fandest du in diesem Herzen vor, als ein Chaos von Sünden, öde Trümmer, eine finstere Höhle, wo die alte Schlange ihren Sitz genommen hatte. Dennoch ruft dein Apostel uns zu: "Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?" (1. Korinther 3,16) Geheiligt und geweiht wurde dieser Tempel durch das Licht und die Gnade des Heiligen Geistes. Und ohne Vergleich herrlicher glänzt dieser geistige Tempel, dem Gott innewohnt, als der materielle Tempel Salomos in seiner ganzen Pracht.



    2. Erwäge diesen wunderhohen Vorzug, und bedenke, dass in deinem Herzen wie auf einem Altar beständiger Weihrauch des Gebetes zum Thron Gottes emporsteigen muss. Denn darum nennt der Fürst der Apostel die Gläubigen "ein königliches Priestertum", weil sie bestimmt sind, Gott ohne Unterlass Opfer der Liebe, heiliger Werke und inbrünstigen Gebetes zu opfern. Und Gottes würdig ist dies Gebet, da in einer Seele, die mit Gott vereint ist, "der Geist Gottes selbst mit unaussprechlichen Seufzern bittet, und begehrt, was Gott wohlgefällig ist". (Römer 8,26) Ja dieser göttliche Geist belehrt sie auch über viele Dinge des Heils, zeigt ihr das Geheimnis des Kreuzes und die unaussprechliche Liebe Gottes, und bekräftigt diesen Tempel, dessen Grundfeste Christus ist, so sehr, dass er unerschütterlich in allen Stürmen besteht.



    3. Unfasslich in diesem Leben ist diese Würde, zu der Gott die Seele, die er zu ewiger Vereinigung mit sich erschuf, schon in ihrer Pilgerschaft erhöht. Aber zu welcher heiligen Treue wird sie auch dadurch verpflichtet. Wehe der Seele, die durch den Geist der Unzucht und der Hoffart den Heiligen Geist aus diesem geheiligten Tempel vertreibt, den Altar des lebendigen Gottes umstürzt, dem Teufel des Geizes opfert, und das Gefäß der Auserwählung in ein Gefäß der Schmach umwandelt. Unendlich kläglicher ist ihr Sturz, als der Ruin des Tempels zu Jerusalem. 1. Korinther 3,17: "Wer den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben. Denn Gottes Tempel ist heilig, und der seid ihr."

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  • Vom Reich GottesDatum14.01.2023 20:04
    Foren-Beitrag von Blasius im Thema Vom Reich Gottes




    Über die Einheit der Kirche


    Herr, du gabst der Einen Kirche

    Einen Glauben, der nicht irrt.

    Lass dies Eine Licht den Blinden,

    Die da irren, endlich finden:

    Dich zu suchen, guter Hirt.



    1. Ich preise dich, o Jesus, Sohn Gottes, Hirt deiner Herde, dass du in deine eine Kirche mich berufen hast, die mit denjenigen begann, die von Anfang an bei dir waren, die so zahllose Völker aus allen Zonen und Zungen vereint, von den apostolischen Zeiten an, in einem Glauben an deine göttlichen Offenbarungen, durch alle Jahrhunderte unter der Leitung eines sichtbaren Hauptes fortschritt, und ohne Unterbrechung bis auf unsere Zeit gelangte, ob auch in allen Jahrhunderten die mächtigsten Feinde sich gegen sie verschworen, und ihr mit dem Untergang drohten. Fürwahr, mein Heiland, dein Gepräge ist dies, das Gepräge deiner Gottheit, die Verbürgung deines Wortes, dass die Pforten der Hölle sie niemals überwältigen werden.



    2. Noch deutlicher wirst du das Wunder dieser Einheit erkennen, wenn du die zahllosen Gesellschaften betrachtest, die beinahe in allen Zeiten von dieser Kirche sich losrissen, ihr feindlich gegenüber traten, die allein wahre Kirche sich nannten, und alle nacheinander verschwanden, indes diese heilige Kirche immer siegreich aus ihren schwersten Kämpfen hervorging. Ja auch die eine Gesellschaft, die am letzten von ihr sich lostrennte, zerfiel bereits in so viele Parteien, dass ihre Namen kaum sich zählen lassen, und die nur eins miteinander gemein haben, nämlich gegen diese Eine heilige Kirche sich zu vereinigen: der Unbesiegbarkeit derselben Zeugnis zu geben.



    3. Erfreue dich und danke der Gnade deines Erlösers, dass er, ohne dein Verdienst, in diese Arche des Heils dich aufgenommen hat. Bitte auch aus ganzem Herzen ihn, dass er die Augen so vieler Irrenden erleuchte, damit sie endlich erkennen, dass die Wahrheit nur Eine ist, nur Eine sein kann, die vom Himmel kam, deren Stimme von Anbeginn ertönte, und die einfach und auf geradem Weg durch die Zeiten bis zur Vollendung fortschreitet, indes der Irrtum gleich dem Unkraut wuchert und auf unzähligen Wegen von der Wahrheit abirrt. Ach, sollte denn nicht schon diese Betrachtung genügen, sie zu heilen. Psalm 13,4: "Erleuchte ihre Augen, Herr, dass sie nicht im Tod entschlafen."


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