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19. März: Hochfest des hl. Josef, Bräutigam der allerseligsten Jungfrau Maria. Bekenner

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  • Der Heilige Klemens Maria HofbauerDatum14.04.2016 20:02
    Thema von Hemma im Forum Unsere Fürsprecher

    Ein Einblick in die Missionsarbeit des hl. Klemens Maria Hofbauer und seiner Mitbrüder in Warschau.

    An einem Oktobermorgen im Jahre 1786 machten sich die Patres Hofbauer und Hübl von Wien auf den Weg Richtung Warschau. Unterwegs schloss sich ihnen noch ein Laienbruder und Einsiedler an, den Klemens Hofbauer szt. in Tivoli zurückgelassen hatte.
    Einen traurigen Besuch gab es für Pater Hofbauer noch in Taßwitz. Am Friedhof lag seine Mutter Maria, die eineinhalb Jahre zuvor gestorben war.

    Nach viermonatiger Wanderschaft langten die Missionare im Februar 1787 mit zwei Mitbrüdern in Warschau im Hospiz St. Benno an. Den Redemptoristen war es erlaubt worden, nach der Aufhebung der Gesellschaft Jesu 1781 das baufällige Haus mit feuchten Räumen, in denen es weder Mobilar noch Küchengeschirr gab, zu übernehmen.
    P. Hofbauer hatte die Absicht dort deutsche Gottesdienste zu halten und eine Armenschule zu errichten. Das Anfangskapital betrug drei Taler.
    So waren die Missionare auf Spenden angewiesen inmitten einer Bevölkerung, die den Österreichern und Preußen feindlich gegenüber stand. Selbst vom polnischen Klerus und dem Bischof wurden sie als verdächtige Eindringlinge betrachtet.

    In diesem Milieu ereignete sich die wohl bekannteste Anekdote aus dem Leben des hl. Klemens: Dem bettelnden Ordensmann spuckte ein Kartenspieler ins Gesicht. Der hl. Klemens wischte sich ruhig ab, streckte den Gabenteller hin und sagte: „Das war für mich, geben Sie mir jetzt auch noch etwas für meine armen Kinder!“

    P. Hofbauer war nahe daran aufzugeben, als er 1788 zum Generalvikar der Kongregation jenseits der Alpen ernannt wurde.
    Unter unsäglichen Mühen und Entbehrungen und gegen anonymen Hass baute er mit seinen Mitarbeitern noch im gleichen Jahr eine Armenschule für zweihundert deutsche, russische und polnische Kinder auf, darunter auch evangelische und jüdische Kinder.
    Mittlerweile wurde das Unternehmen vom polnischen Landtag gefördert und es konnte noch ein Oblatengymnasium errichtet werden.

    1796 fiel das Herzogtum Warschau an Preußen. Die neue Regierung war kirchen- und ordenfeindlich. Damit begann für St. Benno, wo mittlerweile neben einer Knabenschule auch eine Mädchenschule für 130 Kinder existierte sowie ein Rehabilitationszentrum für ehem. Prostituierte, eine schwere Zeit.

    Der Generalvikar P. Klemens Hofbauer bemühte sich nun besonders die sonntäglichen Hochämter festlich zu gestalten, sodass sogar preußische Beamte und Offiziere sonntags St. Benno aufsuchten, angezogen von der musischen Feierlichkeit und Schönheit der Messen.
    Die Sonn- und Feiertage begannen in St. Benno zeitig früh mit einem Unterricht in der Sittenlehre. Dann folgten Messen in deutscher und polnischer Sprache, schließlich das Hochamt. Der Nachmittag war mit der Christenlehre für Kinder, mit Predigt und feierlicher Vesper mit Segen ausgefüllt.

    Pater Klemens vermochte das Evangelium durch Predigt, Katechetik und Exerzitien, aber auch karitativ durch Jugenderziehung und Bildung tausender gefährdeter Kinder zu verkünden. Insgesamt dürften in St. Benno in all den Jahren etwa zehntausend Kinder aufgezogen worden sein.
    Ein Hauptanliegen war ihm der Empfang des heiligen Altarsakramentes, der durch den Einfluss jansenistischer Anschauungen stark zurück gegangen war.

    Über seiner mühevollen, aber erfolgreichen Missionsarbeit vergass der Generalvikar Hofbauer nicht die übernommenen Pflicht, diesseits der Alpen für die Verbreitung der Kongregations zu sorgen. In den ersten Jahren, solange sie zu dritt waren, konnte er St. Benno nicht verlassen. Aber in den neunziger Jahren als weitere Patres zur Warschauer Redemptoristengruppe gestoßen waren u. ein Nachfolger für ihn ernannt war, konnte er zu Gründungsreisen aufbrechen.
    Immerfort war der kräftige, wandergewohnte, nun schon fünfzigjährige Missionar unterwegs, suchte geistliche und weltliche Förderer, verhandelte, feilschte, kämpfte gegen Misstrauen, Neid und offenen Hass.
    Im Juli 1807 stirbt sein ältester Freund und Mitstreiter, P. Hübl an Typhus.

    1806 und 1807 überrannte Napoleon Preußen. St. Benno wurde von Agenten überwacht, ein Bericht an Napoleon gesandt mit den Worten: „Der Generalvikar Hofbauer ist ein äußerst gefährlicher Mann.“ Napoleon erhielt aus dem Bericht den Eindruck, dass es sich um Jesuiten oder Paccanaristen handle, deren Niederlassungen er in Frankreich und Italien verboten hatte. Er befahl die Auflösung der Niederlassung von St. Benno und die Deportation der Ordensmitglieder. Wegen der großen Beliebtheit der Missionare plante man den Anschlag gegen das Haus sehr sorgfältig und ging mit großer Vorsicht ans Werk.
    Am 16. Juni 1808 wurde P. Hofbauer durch einen verkleideten Polizeibeamten gewarnt, dass die Hausbesetzung unmittelbar bevorstehe. So konnte man noch das Allernotwendigste zusammenpacken und sich auf die Deportation kurzfristig vorbereiten.
    Am 17. Juni 1808 drangen die Franzosen nach Absperrung der Straßen in das Kloster ein, trieben die fast vierzig Männer zusammen und versiegelten die Eingänge. Der 18. u. 19. Juni vergingen mit Verhören, Kontrollen der mitgenommenen Habe und den – bis auf zwei Ausnahmen – ergebnislosen Versuchen, die jüngeren Konventualen zum Austritt aus der Kongregation zu bewegen.
    Am 20. Juni 1808 wurden die siebzehn Patres, zehn Kleriker und neun Laienbrüder um vier Uhr morgens in Wagen verladen und zu verschiedenen Toren aus der Stadt befördert.
    St. Benno hatte zu bestehen aufgehört. Klemens Maria Hofbauer ging wieder nach Wien.

    gekürzt aus
    Klemens Maria Hofbauer,
    Sein Leben und seine Zeit
    v. Kornelius Fleischmann

    https://www.heiligenlexikon.de/Biographi...ia_Hofbauer.htm

  • Thema von Hemma im Forum Vorträge
  • Das Bild des barmherzigen JesusDatum04.04.2016 09:54
    Thema von Hemma im Forum Erscheinungen / Botsch...

    DAS BILD VOM BARMHERZIGEN JESUS
    aus dem Tagebuch v. Sr. Faustina, Seite 47
    Vilnius (Litauen)

    Plock, Polen "22. Februar, 1931
    Am Abend, als ich in der Zelle war, erblickte ich Jesus, den Herrn, in einem weißen Gewand. Eine Hand war zum Segnen erhoben, die andere berührte das Gewand auf der Brust. Von der Öffnung des Gewandes an der Brust gingen zwei große Strahlen aus, ein roter und ein blasser. Schweigend betrachtete ich den Herrn; meine Seele war von Furcht, aber auch von großer Freude durchdrungen. Nach einer Weile sagte Jesus zu mir: Male ein Bild, nach dem, das du siehst, mit der Unterschrift: Jesus, ich vertraue auf Dich.
    (...) Ich verspreche, dass jene Seele, die dieses Bild verehrt, nicht verloren geht.
    Ich verspreche auch, hier schon auf Erden, den Sieg über Feinde, besonders in der Stunde des Todes. (...) Ich wünsche ein Fest der Barmherzigkeit. Ich wünsche, dass das Bild, welches du mit dem Pinsel malen wirst, am ersten Sonntag nach Ostern feierlich geweiht wird. Dieser Sonntag soll das Fest der Barmherzigkeit sein.Ich wünsche, daß die Priester meine große Barmherzigkeit gegenüber sündigen Seelen verkünden sollen. Der Sünder soll keine Angst haben, sich Mir zu nähern...
    http://www.faustyna-barmherzigkeit.com/b...zigen-jesus.htm

    Bild der Barmherzigkeit Gottes - wer vermag Dich zu malen?
    Sr. Faustina Kowalska und E. Kazimirowski

    https://www.gloria.tv/video/YX6oF84FEh1

  • Thema von Hemma im Forum Predigten



    Sonntag, 30. April 2000

    1. »Danket dem Herrn, denn er ist gütig, denn seine Huld währt ewig« (Ps 118,1). So betet die Kirche in der Osteroktav, indem sie diese Worte des Psalms geradezu von den Lippen Christi abliest; von den Lippen des auferstandenen Christus, der im Abendmahlssaal die große Botschaft von der göttlichen Barmherzigkeit überbringt und der die Apostel mit dem Auftrag betraut: »Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch […] Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert« (Joh 20,21–23).

    Bevor Jesus diese Worte ausspricht, zeigt er seine Hände und seine Seite. Er verweist also auf die Wundmale seines Leidens, insbesondere die Wunde seines Herzens. Es ist die Quelle, aus der die große Woge der Barmherzigkeit entspringt, die sich über die Menschheit ergießt.

    Aus diesem Herzen wird Schwester Faustyna Kowalska, die wir von nun an »Heilige« nennen, zwei Lichtstrahlen ausgehen sehen, die die Welt erleuchten: »Die beiden Strahlen – so erklärte ihr eines Tages Jesus selbst – bedeuten Blut und Wasser« (Tagebuch der Schwester Maria Faustyna Kowalska, Hauteville/Schweiz, 1990, S. 119).

    2. Blut und Wasser! Unsere Gedanken richten sich auf das Zeugnis des Evangelisten Johannes: er sah, als auf dem Kalvarienberg einer der Soldaten mit der Lanze in die Seite Christi stieß, »Blut und Wasser« herausfließen (vgl. Joh 19,34). Und wenn das Blut an das Kreuzesopfer und das Geschenk der Eucharistie denken läßt, so erinnert das Wasser in der Symbolik des Johannes nicht nur an die Taufe, sondern auch an die Gabe des Heiligen Geistes (vgl. Joh 3,5; 4,14; 7,37–39).

    Die göttliche Barmherzigkeit erreicht die Menschen durch das Herz des gekreuzigten Christus:

    »Sage, Meine Tochter, daß Ich ganz Liebe und Barmherzigkeit bin«, so wird Jesus Schwester Faustyna bitten (Tagebuch, a.a.O., S. 337).
    Diese Barmherzigkeit gießt Christus über die Menschheit durch die Sendung des Heiligen Geistes aus, der in der Dreifaltigkeit die »Person der Liebe« darstellt. Und ist denn nicht die Barmherzigkeit ein »anderer Name« für die Liebe (Dives in misericordia, 7), verstanden im Hinblick auf ihre tiefste und zärtlichste Seite, auf ihre Eigenschaft, sich um jedwede Not zu sorgen, und insbesondere in ihrer grenzenlosen Fähigkeit zur Vergebung?

    Meine Freude ist fürwahr groß, der ganzen Kirche heute das Lebenszeugnis von Schwester Faustyna Kowalska gewissermaßen als Geschenk Gottes an unsere Zeit vorzustellen.
    Die göttliche Vorsehung hat das Leben dieser demütigen Tochter Polens ganz und gar mit der Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts verbunden, das wir gerade hinter uns gelassen haben. So hat ihr Christus zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg seine Botschaft der Barmherzigkeit anvertraut. Diejenigen, die sich daran erinnern, weil sie Zeugen der Ereignisse jener Jahre waren und das schreckliche Leid von Millionen von Menschen miterlebten, wissen nur zu gut, wie notwendig die Botschaft von der Barmherzigkeit war.

    Jesus sagte zu Schwester Faustyna: »Die Menschheit wird keinen Frieden finden, solange sie sich nicht mit Vertrauen an Meine Barmherzigkeit wendet« (Tagebuch, a.a.O., S. 119).

    Durch das Werk der polnischen Ordensfrau verband sich diese Botschaft für immer mit dem zwanzigsten Jahrhundert, dem letzten des zweiten Jahrtausends und der Brücke hin zum dritten Jahrtausend. Diese Botschaft ist nicht neu, obgleich sie als ein Geschenk besonderer Erleuchtung angesehen werden kann, die uns hilft, die österliche Frohbotschaft erneut intensiv zu erleben, um sie den Männern und Frauen unserer Zeit wie einen Lichtstrahl anzubieten.

    3. Was werden die vor uns liegenden Jahre mit sich bringen? Wie wird die Zukunft des Menschen hier auf Erden aussehen? Dies zu wissen ist uns nicht gegeben. Dennoch ist gewiß, daß neben neuen Fortschritten auch schmerzliche Erfahrungen nicht ausbleiben werden. Doch das Licht der göttlichen Barmherzigkeit, das der Herr durch das Charisma von Schwester Faustyna der Welt gleichsam zurückgeben wollte, wird den Weg der Menschen des dritten Jahrtausends erhellen.

    Es ist notwendig, daß – so wie seinerzeit die Apostel – auch die Menschheit von heute im Abendmahlssaal der Geschichte den auferstandenen Christus aufnimmt, der die Wundmale seiner Kreuzigung zeigt und wiederholt: Friede sei mit euch!
    Die Menschheit muß sich vom Geist, den der auferstandene Christus ihr schenkt, erreichen und durchdringen lassen. Es ist der Geist, der die Wunden des Herzens heilt, der die Schranken niederreißt, die uns von Gott entfernen und die uns untereinander trennen, und der die Freude über die Liebe des Vaters und über die brüderliche Einheit zurückschenkt.

    4. Daher ist es wichtig, daß wir am heutigen zweiten Sonntag in der Osterzeit, der von nun an in der ganzen Kirche den Namen »Barmherzigkeitssonntag« haben wird, die Botschaft des Wortes Gottes in ihrer Gesamtheit erfassen.
    In den verschiedenen Lesungen scheint die Liturgie den Weg der Barmherzigkeit nachzuzeichnen: Indem sie diese Beziehung eines jeden zu Gott wiederherstellt, er weckt sie auch unter den Menschen ein neues Verhältnis brüderlicher Solidarität. Christus hat uns gelehrt, dass »der Mensch das Erbarmen Gottes nicht nur empfängt und erfährt, sondern auch berufen ist, an seinen Mitmenschen ›Erbarmen zu üben‹: ›Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden‹ (Mt 5,7)« (Dives in misericordia, 14).
    Sodann hat er uns die vielfältigen Wege der Barmherzigkeit aufgezeigt, die nicht nur Sünden vergibt, sondern die auch allen Bedürfnissen der Menschen entgegenkommt. Jesus hat sich zu jedem menschlichen Elend hinabgebeugt, sei es materieller oder geistlicher Natur.

    Seine Botschaft der Barmherzigkeit erreicht uns weiterhin durch die Geste seiner zum leidenden Menschen hin ausgestreckten Hände.
    So hat ihn Schwester Faustyna gesehen und ihn den Menschen aller Kontinente verkündet. Im Konvent von Lagiewniki, in Krakau, machte sie ihr Dasein zu einem Lobgesang auf die Barmherzigkeit: »Misericordias Domini in aeternum cantabo«. [Von den Taten deiner Huld, Herr, will ich ewig singen] (Ps 88 [89], 2.)

    5. Die Heiligsprechung von Schwester Faustyna ist außerordentlich bedeutsam: durch diese Geste möchte ich heute dem neuen Jahrtausend diese Botschaft übermitteln. Ich übergebe sie allen, damit sie lernen, immer besser das wahre Antlitz Gottes und das wahre Antlitz der Brüder zu erkennen.

    Die Liebe zu Gott und die Liebe zu den Brüdern sind nämlich untrennbar miteinander verbunden, wie uns der erste Brief des Johannes ins Gedächtnis gerufen hat: »Wir erkennen, daß wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote er füllen« (5,2). Der Apostel erinnert uns hier an die Wahrheit der Liebe, indem er uns die Befolgung der Gebote als deren Maß und Richtschnur aufzeigt.

    Es ist nämlich nicht leicht, mit einer tiefen Liebe zu lieben, die in der wahrhaftigen Gabe der eigenen Person besteht. Diese Liebe erlernt man allein in der Schule Gottes, durch die Wärme seiner Liebe. Indem wir unseren Blick zu ihm hinwenden und uns auf sein Vaterherz hin ausrichten, werden wir befähigt, mit anderen Augen auf die Brüder zu schauen, in einer Haltung der Selbstlosigkeit und der Anteilnahme, der Großherzigkeit und Vergebung. All dies ist Barmherzigkeit!

    Je nachdem wie die Menschheit es verstehen wird, das Geheimnis dieses barmherzigen Blickes zu erfahren, wird sich das idealisierte, in der ersten Lesung vorgestellte Bild als eine realisierbare Perspektive herausstellen: »Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam« (Apg 4,32). Hier wurde die Barmherzigkeit des Herzens auch zum Stil der Beziehungen untereinander, zum Projekt der Gemeinschaft und zur gemeinsamen Teilhabe an den Gütern. Hier sind die »Werke der Barmherzigkeit« geistiger und leiblicher Art aufgeblüht. Hier hat sich die Barmherzigkeit konkret zum »Nächsten« gegenüber den notleidenden Brüdern gemacht.

    6. Schwester Faustyna Kowalska hat in ihrem Tagebuch geschrieben:
    »Ich empfinde furchtbaren Schmerz, wenn ich auf die Leiden meiner Nächsten schaue. Alle Leiden meiner Nächsten finden in meinem Herzen einen Widerschein. Ihre Qualen trage ich dermaßen im Herzen, daß ich sogar physisch ausgemergelt bin. Ich wünschte, dass alle Qualen über mich kämen, um meinen Nächsten dadurch Linderung zu verschaffen« (Tagebuch, a.a.O., S. 329).
    Hier wird deutlich, bis zu welchem Grad der Anteilnahme die Liebe führt, wenn sie sich an der Liebe Gottes misst!

    Von dieser Liebe muß sich die Menschheit von heute inspirieren lassen, um die Sinnkrise in Angriff zu nehmen, die Herausforderungen, die sich durch verschiedene Bedürfnisse stellen, besonders durch den Anspruch, die Würde einer jeden menschlichen Person zu wahren. Die Botschaft von der göttlichen Barmherzigkeit stellt somit implizit auch eine Botschaft vom Wert eines jeden Menschen dar. Jede Person ist in den Augen Gottes wertvoll, für jeden einzelnen hat Christus sein Leben hingegeben, jedem macht der Vater seinen Geist zum Geschenk und bietet Zugang in sein Innerstes.

    7. Diese trostreiche Botschaft wendet sich vor allem an denjenigen, der – von harten Prüfungen gequält oder von der Last der begangenen Sünden erdrückt – jedes Vertrauen in das Leben verloren hat oder der versucht ist, zu verzweifeln.
    Ihm stellt sich das sanfte Antlitz Christi vor, über ihn kommen die Strahlen, die aus seinem Herzen hervorgehen, und sie erhellen, erwärmen, weisen den Weg und flößen Hoffnung ein. Wie viele Seelen hat die Anrufung »Jesus, ich vertraue auf dich«, die ihnen die Vorsehung durch Schwester Faustyna nahegelegt hat, bereits getröstet. Dieser schlichte Akt der Hingabe an Jesus reißt die dichtesten Wolken auf und lässt einen Lichtstrahl auf das Leben eines jeden herabkommen.

    8. »Misericordia Domini in aeternum cantabo.« [Von den Taten deiner Huld, Herr, will ich ewig singen] (Ps 88 [89], 2.) Mit der Stimme der allerseligsten Maria, der »Mutter der Barmherzigkeit«, mit der Stimme dieser neuen Heiligen, die im himmlischen Jerusalem gemeinsam mit allen Freunden Gottes die Barmherzigkeit besingt, vereinen auch wir, die pilgernde Kirche, unsere Stimme.

    Und du, Faustyna, Geschenk Gottes an unsere Zeit, Geschenk Polens an die ganze Kirche, hilf uns, die Tiefe der göttlichen Barmherzigkeit zu erfassen, von ihr eine lebendige Erfahrung zu machen und diese vor unseren Brüdern zu bezeugen.
    Deine Botschaft des Lichtes und der Hoffnung verbreite sich in der ganzen Welt, sie führe die Sünder zur Umkehr, sie besänftige die Rivalitäten und den Hass und öffne die Menschen für eine gelebte Brüderlichkeit. Indem wir mit dir den Blick auf das Antlitz des auferstandenen Christus richten, machen wir uns dein Gebet der vertrauensvollen Hingabe zu eigen und sprechen mit fester Hoffnung:
    »Jesus, ich vertraue auf dich!«

    http://www.vatican.va/news_services/litu...austina_ge.html

  • Gebet zu Jesus am ÖlbergDatum24.03.2016 21:58
    Thema von Hemma im Forum Weitere Gebete

    O Jesus, der du im Übermaß deiner Liebe und um unsere Hartherzigkeit zu überwinden, einen Gnadenstrom über diejenigen ergießest, welche dein heiligstes Leiden im Garten Gethsemane betrachten und die Andacht zu demselben fördern, wir bitten dich, hilf unserer Seele und unserem Herzen oft, doch wenigstens einmal am Tage, an deine allerbitterste Todesangst im Ölgarten zu denken, um dich zu bemitleiden und uns mit dir soviel als möglich zu vereinigen.

    O gebenedeiter Jesus, welcher du in jener Nacht die ungeheure Last unserer Sünden auf dich genommen und vollkommen gesühnt hast, gewähre uns das übergroße Geschenk einer vollkommenen Liebesreue über unsere zahlreichen Sünden, für welche du Blut geschwitzt hast.

    O gebenedeiter Jesus, um deines allerheftigsten Kampfes im Garten Gethsemane willen, gewähre uns endgültigen Sieg über die Versuchungen, besonders über jene, welcher wir am meisten unterworfen sind.

    O leidender Jesus, um deiner, für uns unergründlichen und unaussprechlichen Todeskämpfe willen, in jener Nacht des Verrates und der bittersten Seelenängste, erleuchte uns, damit wir deinen Willen erkennen und erfüllen und gib, dass wir immer wieder an deinen erschütternden Kampf denken und betrachten, wie du ihn siegreich bestandest, um nicht deinen, sondern den Willen des Vaters zu erfüllen.

    Sei gebenedeit, o Jesus, für alle Seufzer jener heiligen Nacht und für die Tränen, welche du vergossen hast.
    Sei gebenedeit, o Jesus, für den Blutschweiß und den furchtbaren Todeskampf, welchen du in der eisigsten Verlassenheit und unerfaßlichsten Einsamkeit liebevoll erduldet hast.
    Sei gebenedeit, o süßester, aber von unermesslicher Bitterkeit erfüllter Jesus, für dein Gebet, welches so tief menschlich und göttlich deinem in Todesangst zitternden Herzen entquoll.

    Ewiger Vater, wir opfern dir auf alle vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen heiligen Messen, vereint mit den blutigen Todesängsten Christi im Leidensgarten Gethsemane.

    Allerheiligste Dreifaltigkeit, gib, dass sich die Kenntnis, und damit die Liebe zur Todesangst Jesu am Ölberg auf der ganzen Welt verbreite.
    Gewähre, o Jesus, dass alle, die dich am Kreuze liebend betrachten, sich auch deiner unermesslichen Ölbergsleiden erinnern, dass sie, deinem Beispiel folgend, gut beten und siegreich kämpfen lernen, um dich einst im Himmel ewig verherrlichen zu können. Amen.

    (nach P. Pio)

  • Zeit ist GnadeDatum22.03.2016 13:47
    Thema von Hemma im Forum Leben und Sterben...

    Zeit ist Gnade

    Sag mir, was ist doch die Zeit?
    Man sieht sie nicht und kann sie nicht fassen
    Und doch ist sie da und immer bereit,
    sich unaufhörlich nützen zu lassen.
    Nur steht sie nicht still, - sie hält sich nicht auf,
    gar rasch, gar eilig ist ihr Lauf.
    Kaum merkt man sie neben sich steh´n,
    so ist sie auch schon am weitergeh´n.
    Und wo eilt sie hin, - diese flüchtige, kostbare Zeit?
    Sie eilet hin nach der Ewigkeit.

    Was ist doch die Zeit?
    „Zeit ist Gnade“, so sagte man mir,
    Gott schenkte sie mir. Er schenke sie dir,
    aus seinem Reichtum, aus seiner Fülle.
    Nun soll´n wir sie nützen, - so ist es sein Wille.

    Was ist die Zeit?
    Zeit ist Gnade, das leuchtet mir ein,
    drum soll sie mir kostbar, - ja heiligsein,
    sie fleißig zu nützen, das sei mir Pflicht;
    sie zu vergeuden, gab Gott sie uns nicht.
    Nützen im Dienste der Ewigkeit
    Will ich die kostbare, flüchtige Zeit.

    „Zeit ist Gnade“ und hört einmal auf,
    ist einst vollendet mein irdischer Lauf.
    Dann ist die Zeit für mich abgetan,
    dann fängt – unbegrenzt – die Ewigkeit an.
    Und dann fragt Gott:
    „Was hast du gemacht mit der kostbaren Zeit,
    die ich dir geschenkt?
    Wie hast du sie zugebracht?
    Dich nur in irdisches Treiben versenkt;
    sie verträumt mit Dingen, die nichtig und klein?“
    O, möge dies doch nicht so sein!
    Wohl uns, wohl uns, wenn wir nützen die Zeit
    Und kaufen sie aus für die Ewigkeit.

    So wird es sein an jenem Tage, dem kein Abend mehr folgt: Du werden wir Gott schauen und Ihn lieben ,und Ihn lobpreisen und Ihm Dank sagen und bei Ihm sein und bei Ihm bleiben.
    Ja, so wird es ein an jedem Ende ohne Ende.

    Hl. Augustinus

    „Wenn niemand mehr zuhört,
    hört Gott mir immer noch zu.
    Wenn ich zu niemand mehr reden, niemand mehr anrufen kann –
    Zu Gott kann ich immer reden.

    Wenn niemand mehr mir helfen kann –
    Wo es sich um eine Not oder Erwartung handelt,
    die menschliches Hoffenkönnen überschreitet - :
    Er kann mir helfen.

    Wenn ich in die letzte Einsamkeit verstoßen bin:
    Der Betende ist nie ganz allein.“


    (Papst Benedikt XVI, Enzyklika Spe Salvi 32)


    Gebetszettel GD-51
    Mediatrixverlag

  • VorbildwirkungDatum19.03.2016 12:11
    Thema von Hemma im Forum Ausdauer im Gebet

    Gestern machte ich einen kleinen Spaziergang mit meiner jüngsten Enkelin, die bei mir zu Besuch war.
    Nicht weit von meinem Wohnort befindet sich ein Wegkreuz, wo ich unsere Jungscharkinder in Begleitung ihrer Betreuer andächtig stehen sah.
    Die Kleine (5) fragte mich: "Was tun die da?" Ich antwortete: "Sie beten."
    Sie: "Warum?" Ich - einigermaßen verblüfft über ihr Unverständnis: "Jesus freut sich, wenn wir mit ihm sprechen." (Dass er für uns gestorben ist, habe ich ihr schon gesagt).
    Am Heimweg gingen wir dann an diesem Kreuz vorbei und ich sagte ihr: "Jetzt grüßen wir Jesus mit den Worten: "Jesus ich grüße Dich, Du aber segne mich!"
    Das hat sie dann gerne und andächtig getan.
    Habe dies schon öfters versucht, aber erst jetzt, als sie die Kinder dort beten sah, war sie selbst auch bereit dazu.

  • "Weltfrauentag"Datum08.03.2016 23:35
    Thema von Hemma im Forum Das heilige Sakrame...

    Zum „Weltfrauentag“ einige Auszüge von Frauenwünschen aus einer Kärntner Tageszeitung:

    Was Frauen wollen

    Wir wählen Lebenspartner, die unsere Beziehungsentwürfe teilen. Die nicht gnädig mithelfen, sondern selbstverständlich Dinge wie Kinderbetreuung und Haushalt anpacken – und so der Partnerin privat und beruflich den Rücken frei halten.

    Wir leben gut mit der Einsicht, dass wir mit unseren Freundinnen und Freunden eventuell die haltbareren Beziehungen führen, und bauen unsere Zukunft nicht um einen Lebensentwurf unrealistischer romantischer Hollywoodklischees von ewiger Liebe.

    Wir wollen, dass Frauen von ihrer Religion nicht eingeschränkt werden. Und dass Frauen und Männer die gleichen Möglichkeiten und Rechte haben – in der Kirche, in der Moschee.

    Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Mädchen, die wir aufwachsen sehen, selbstverständlich Riesenkonzerne leiten, in Regierungssesseln sitzen, Raumstationen eröffnen, Gewerkschaften vorstehen.

    Wir wollen die Ganztagsschule, weil wir es satt haben, ständig mit den Kindern Aufgaben zu machen und zu lernen und das bisschen Qualitätszeit das bleibt, für die Erarbeitung und Vertiefung des Stoffes zu nutzen. Wir wollen Freizeit mit unseren Kindern.

    Wir wollen die Karriereleiter hinauf – und nicht unten bleiben, nur weil es bequemer, kinder- oder partnertauglich ist und weniger Kraft und Freizeit kosten könnte.

    (Kleine Zeitung v. 8. 3. 2016)


    Aufmerksam gemacht wurde ich auf diese Wünsche der Frauen von einem verärgerten Leser, einem frustrierten Ehemann und Vater zweier Kinder, der bereits 80 % der Hausarbeit erledigt, weil seine Frau ständig auf Selbstverwirklichungstrip ist.
    Sein 13jähriger Sohn meinte vor kurzem zu ihm: „Papa, ohne dich hätten wir gar keine Familie!“

  • Mutter Angelica, Gründerin von EWTNDatum23.02.2016 23:24
    Thema von Hemma im Forum Radio- und Fernsehsender

    Mutter Angelica ist weiter in "geschwächtem" Zustand – Schwestern bitten um Gebet



    HANCEVILLE, ALABAMA , 22 February, 2016

    Mit einem Dankeschön und der Bitte, weiterzumachen: So haben die Nonnen des Klosters Unserer Lieben Frau von den Engeln auf die vielen Gebete für Mutter Angelica reagiert, die 92 Jahre alte Gründerin von EWTN.
    Die Ordensschwestern teilten in einer Pressemitteilung am 22. Februar mit, dass "Mutters Zustand weiterhin geschwächt ist. Schwestern und Pfleger kümmern sich nach wie vor Tag und Nacht hingebungsvoll um sie".

    "Obwohl sie meistens schläft, lächelt Mutter von Zeit zu Zeit strahlend. Es gibt keinen Zweifel daran, dass ihr Sinn ´auf das Himmlische gerichtet´ ist", zitierten die Nonnen auf die bekannte Passage im Kolosserbrief des hl. Paulus.

    Mutter Angelica gründete das "Eternal World Television Network" im Jahre 1981. Daraus wurde der weltweite katholische Sender, EWTN Global Catholic Network. Mutter Angelica leitete das Unternehmen bis zum Jahr 2000 und wurde zu einer der einflußreichsten katholischen Frauen der USA.

    Im Jahr 2001 erlitt sie einen Schlaganfall. Sie lebt bis heute im Kloster Unserer Lieben Frau von den Engeln in Hanceville im US-Bundesstaat Alabama. Im vergangenen November wurde berichtet, dass Mutter Angelica mit einer Magensonde ernährt wird.

    "Wir möchten uns ganz besonders herzlich bedanken bei allen, die für Mutter Angelica gebetet haben", sagte die Nonnen. "Mutter wird regelmäßig durch die Sakramente gestärkt. Bitte betet aich weiter für sie. Jeder Tag ist ein Geschenk!"

    Mutter Angelica konnte eine der besonderen Pforten der Barmherzigkeit durchqueren, die zum Heiligen Jubeljahr der Barmherzigkeit eingeführt wurden.

    Papst Franziskus sendete Mutter Angelica seinen Segen und seine Grüße auf dem Flug nach Kuba am 12. Februar. "Gott segne Dich, Mutter Angelica!", sagte der Papst in einem Video, das Journalisten im Flugzeug aufnahmen.

    Gegen Ende 2015 kamen alle Brüder der Franziskanischen Missionare des Ewigen Wortes zum Kloster, um für Mutter Angelica eine besondere Messe zu feiern.

    EWTN Global Catholic Network, zum dem auch die Catholic News Agency (CNA) gehört, ist das größte religiöse Mediennetzwerk der Welt.

  • neue Mediathek von K-TVDatum06.02.2016 20:45
    Thema von Hemma im Forum Radio- und Fernsehsender

    Ab sofort gibt es eine Mediathek von K-TV unter
    http://www.kathtv.org/
    Hier können bereits ausgestrahlte Sendungen nochmals angesehen werden, es sind auch einige bisher unveröffentlichte Beiträge zu finden.
    Die Anzahl der Sendungen wird weiterhin erhöht.

  • Glaubenskurs über Skype Datum21.01.2016 00:47
    Thema von Hemma im Forum Vorträge

    Was bin ich denn eigentlich?


    Das Halbwissen über unseren christlichen Glauben ist heute allgegenwärtig. Darum wird Katholisches nicht selten vermengt mit Esoterik oder bestenfalls mit protestantischen Grundsätzen und Ansichten, die alles andere als katholisch sind.

    Machen Sie mit! Ich biete ab sofort jeden Montag Abend einen Glaubenskurs an. Gratis - natürlich! Und doch nicht...denn Ihr Interesse, den katholischen Glauben kennen zu lernen ist das größte Kapital.
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    Pfarrer Adolf Fugel

    https://www.facebook.com/groups/19994863...14412855239582/

  • Thema von Hemma im Forum Buchempfehlungen



    Peter Dyckhoff hat das Hauptwerk »Audi, fi lia« (»Höre, Tochter«) des Kirchenlehrers und Heiligen Johannes von Ávila auf einfühlsame Weise in unsere Zeit übertragen. Mit "Die leise Sprache Gottes" legt er einen spirituellen Begleiter vor, der tiefere Ebenen des Glaubens erfahrbar macht und unserer Sehnsucht nach Heil und bleibender Liebe entgegenkommt.

    "Sehr behutsam und rücksichtsvoll zeigt uns Johannes von Ávila geistliche Wege, wie wir – vornehmlich im Gebet der Hingabe – unseren eigenen Willen im Willen und in der Liebe Gottes aufgehen lassen können. Gott möchte uns mit seiner leisen Sprache der Liebe berühren, wenn wir fähig werden, uns ihm hinzugeben." (Peter Dyckhoff)

    Mit dem Buch “Die leise Sprache Gottes” haben Sie wieder ein geistliches Erbe gehoben und den Menschen zugänglich gemacht. Vielen Dank
    für diese Bereicherung.
    Abtprimas Dr. Notker Wolf OSB, Rom

    Ein kurzes Kennenlernen …

    Papst Benedikt XVI. erhob am 7. Oktober 2012 den spanischen Heiligen und katholischen Reformer Juan de Avila (Johannes von Avila) gemeinsam mit der heiligen Hildegard von Bingen zum Kirchenlehrer. Während der heiligen Messe zur Eröffnung der Bischofssynode sagte er in seiner Predigt an diesem Sonntag auf dem Petersplatz:

    "An dieser Stelle wollen wir einen Moment innehalten, um die beiden Heiligen zu würdigen, die heute in die erlesene Schar der Kirchenlehrer eingereiht worden sind.
    Der heilige Johannes von Avila lebte im 16. Jahrhundert. Er verfügte über eine gründliche Kenntnis der Heiligen Schrift und war von einem brennenden missionarischen Geist erfüllt. In einzigartiger Tiefe vermochte er die Geheimnisse der von Christus für die Menschheit erwirkten Erlösung zu durchdringen. Als ein wahrer Gottesmann verband er das ständige Gebet mit der apostolischen Tätigkeit. Er widmete sich der Predigt sowie der Förderung der sakramentalen Praxis und konzentrierte seine Bemühungen auf die Verbesserung der Ausbildung der Priesteramtskandidaten, der Ordensleute und der Laien, im Hinblick auf eine fruchtbare Reform der Kirche."

    Der Ehrentitel „Kirchenlehrer“ („Doctor Ecclesiae universalis“) beinhaltet eine besondere Auszeichnung und wird daher nicht häufig vergeben. Mit der Erhebung der heiligen Hildegard von Bingen zur Kirchenlehrerin und dem heiligen Johannes von Avila zum Kirchenlehrer umfasst die Anzahl der katholischen Kirchenlehrer 35 Theologen und Heilige. Es sind die vom Papst offiziell ernannten Personen, die sich durch die Heiligkeit ihres Lebens, durch ihren Glauben und durch eine herausragende Lehre auszeichnen. Sie alle hatten einen prägenden Einfluss auf die Theologie der christlichen Kirche.

    Johannes von Avila (1499/1500 – 1569) nannte sein Hauptwerk „Audi, filia“ („Höre, Tochter“) nach dem elften Vers von Psalm 45: Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr, vergiss dein Volk und dein Vaterhaus! In dieser Schrift, die mit der „Nachfolge Christi“ des Thomas von Kempen und der „Philothea“ des Franz von Sales auf einer Stufe steht, berücksichtigt er die besonderen Gnadenerweise, die seine geistliche Tochter Doña Sancha Carrillo auf ihrem Glaubens- und Gebetsweg erfuhr.
    Um diese in „alter“ Sprache formulierten kostbaren christlichen Weisheiten und Hinweise zum Umgang mit sich, mit anderen und mit Gott auch heute leichter zugänglich und nachvollziehbar zu machen, wurde die „Audi, filia“ unter dem Titel „Die leise Sprache Gottes“ in das heutige Verständnis übertragen.

    In dieser 113 Kapitel umfassenden Schrift ist Johannes von Avila darum bemüht, den Leser an die Hand zu nehmen, ihn zu lichtvollen Erfahrungen zu führen und ihm den Geist der heiligen Geheimnisse näher zu bringen. Lässt man sich auf diesen Weg ein, darf man spüren, wie im menschlichen Herzen Begeisterung und Liebe geweckt werden.
    Die Sprache, in der das hohe Gut des Glaubens und der Glaubenserfahrung vermittelt wird, ist von großer Bedeutung. Daher beginnt „Die leise Sprache Gottes“ zunächst damit, die Sprache Gottes von der Sprache der Welt, in der Gott nicht vorkommt, zu unterscheiden. Der Mensch muss sich entscheiden, ob er die leise Sprache Gottes wahrnehmen oder der Sprache des Widersachers sein Ohr schenken möchte.

    Vom fünften Kapitel bis zum elften Kapitel befasst sich Johannes von Avila ausführlich mit einem für ihn sehr wichtigen Thema: den sexuellen Kräften im Menschen. Eine von aller wahren Liebe losgelöste Lust führt zu einer tiefen menschlichen Tragik. Subtile Texte, die uns zu tieferer Selbsterkenntnis führen, sprechen niemals eine Drohung aus, sondern sind licht- und hoffnungsvoll. Johannes war ein hervorragender Kenner der Heiligen Schrift – sowohl des Alten als auch des Neuen Testamentes. Daher lässt er viele Bibelzitate in den Text einfließen. Durch treffende Beispiele – besonders aus dem Alten Testament –, die vielen von uns nicht geläufig sind, wird uns unsere jeweilige Glaubenssituation vor Augen geführt. Dadurch wird ein Zusammenhang zwischen den beiden Testamenten und unserem Leben aktualisiert und erfahrbar gemacht, der oft vermisst wird.

    Das aufmerksame Lesen der Texte birgt eine große Kraft und Wahrheit in sich, die uns stärkt und tiefe Freude und Erfüllung bringt. Hinweise, wie religiöser Text in die Praxis umzusetzen ist, geben dem Leser die Möglichkeit, die Lektüre zu unterbrechen und sich den geistlichen Übungen zu widmen. Die Vignetten vor den meisten Kapiteln sollen ebenso dazu beitragen, innezuhalten, zu betrachten und Gelesenes individuell zu vertiefen.

    Sehr behutsam und rücksichtsvoll zeigt uns Johannes von Avila geistliche Wege, wie wir – vornehmlich im Gebet der Hingabe – unseren eigenen Willen im Willen und in der Liebe Gottes aufgehen lassen können. Gott möchte uns mit seiner leisen Sprache der Liebe berühren, wenn wir fähig werden, uns ihm hinzugeben. Um die Fülle göttlicher Mitteilungen wahrnehmen zu können, ist es immer wieder notwendig, sich im Gebet in Gott zu versenken.
    Im Mittelpunkt von allem steht Jesus Christus: sein Weg über das Kreuz in die Auferstehung. Das wohl allen Menschen auferlegte Kreuz bildet den Anfang des mystischen Weges zur Vereinigung mit Gott. Johannes von Avila weist oftmals auf den Gekreuzigten hin, um uns zu zeigen, dass wir durch die Annahme unseres Kreuzes immer tiefer in Jesus Christus und die durch ihn erwirkte Erlösung hineinwachsen.

    Wenn wir durch Selbsterkenntnis und ein Überströmen der göttlichen Gnade ganz und gar mit Freude und Dank an Gott erfüllt sind und aus tiefem Herzen bereit sind, ihm zu dienen, vermögen Worte dies kaum mehr auszudrücken. Ganz von selbst verdichtet sich dann der Text und geht über in eine Art Lied oder Lyrik. Dieser Wechsel lässt innehalten und möchte das Auge ein wenig ausruhen lassen, damit man die Wichtigkeit des Gesagten besser erkennt und sich zu Eigen macht.

    „Die leise Sprache Gottes“ möchte ein geistlicher Begleiter sein, der tiefere Ebenen des Glaubens für uns erfahrbar macht und unserer Sehnsucht nach Heil und bleibender Liebe entgegenkommt. Lassen Sie sich, liebe Leserin und lieber Leser, viel Zeit mit der Lektüre dieses Buches und gehen Sie langsam und kapitelweise vor. Am Ende zeigt Johannes von Avila die Schönheit des Glaubens und die Schönheit der menschlichen Seele, wenn sie nicht mehr durch die Sünde verdunkelt ist, sodass sie durch die Hinwendung zu Jesus Christus neu erblühen kann.
    Die Texte fordern dazu auf, aufzuhorchen und hinzuhören, wie es im elften Vers von Psalm 45 gesagt ist: Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr, vergiss dein Volk und dein Vaterhaus! So ist es zu verstehen, dass die Schrift „Audi, filia“ mit dem folgenden Vers endet: Der König verlangt nach deiner Schönheit; er ist ja dein Herr, verneig dich vor ihm“ (Psalm 45,12).

    http://peterdyckhoff.de/buch39.html

  • Thema von Hemma im Forum Kirchlich NICHT anerka...

    1968 erschien die Gottesmutter Maria in Ägypten. Nicht nur Christen sahen die Erscheinung, sondern auch Muslime.



    Leseprobe aus dem Buch „Jesus in Ägypten. Das Geheimnis der Kopten“ von Michael Hesemann

    http://www.kopten.at/index.php/de/92-art...eitoun-erschien

    http://www.gloria.tv/media/WfM2LMme9L7

  • Innewerden Gottes nach Teresa von AvilaDatum15.10.2015 19:54
    Thema von Hemma im Forum Buchempfehlungen

    Eine hilfreiches Büchlein über christliche Mystik nach Teresa von Avilas "Innerer Burg"
    von Sr. Dorothea Hladnik OCD aus dem Karmel Himmelau in Kärnten.

    http://www.rakuten.at/produkt/christlich...1491549490.html
    Mit Leseprobe

    siehe auch:
    Mt, 7,7 "Bittet, dann wird euch gegeben"
    und: Theresa von Jesus (von Ávila, „die Große”)

  • zum SchutzengelfestDatum02.10.2015 23:18
    Thema von Hemma im Forum Die heiligen Engel...

    Ein Schutzengelerlebnis

    berichtet von Pater Gereon Goldmann OFM



    Zum merkwürdigsten und unglaublichsten Vorfall meiner Militärzeit (Anm. während des 2. Weltkrieges in Italien) gehört folgender Vorfall:

    Wir lagen in einem engen Tal, am Fuße hochrangiger Berge. Bis zum Meer waren es wohl noch 2 km, die Front war vielleicht 3 km entfernt, auch war sie von uns durch einen Bergrücken getrennt. Es mag acht oder neun Uhr abends gewesen sein, da hörten wir schweren Geschützlärm aus der Ferne. Natürlich, das waren nur Abschüsse der Amis, denn wir hatten ja keine schweren Waffen mehr. Es dauerte keine Stunde, da kamen die Verwundeten. Ich legte sie in dem engen Tal auf die bloße Erde unter die Olivenbäume und versorgte sie nach besten Kräften. Erst nach Mitternacht war ich damit fertig, müde und erschöpft. Die etwa 30 Verwundeten lagen, wie ich meinte, gut geschützt; die meisten schliefen, einige stöhnten. Sie waren so schwer verwundet, daß eigentlich für sie keine Hoffnung mehr bestand.
    Da nun nichts mehr zu tun war, legte ich mich hin, nachdem ich zwei Wachen eingeteilt hatte, eine unten im Tal, die andere oben zum Berghang hin, und schlief ein.

    Plötzlich wurde ich hellwach, weil ich hörte, daß mir jemand etwas zurief. Schlaftrunken glaubte ich "schnell" und "graben" vernommen zu haben. Aber das war ja ganz unmöglich. Alle Verwundeten waren ruhig; zwei waren inzwischen verstorben.
    Ich schaute auf die Uhr: Nachts, zwei Uhr. Wieder legte ich mich hin und hörte im gleichen Moment laut und deutlich rufen: "Sofort aufstehen, schnell, schnell ein Splitterloch graben." Ich wurde böse, weil ich glaubte, einer der Posten wolle mich necken und fuhr ihn an, das dumme Rufen sein zu lassen. "Aber Herr Unteroffizier, hier hat doch niemand gerufen", behauptete er. Was war los? Ich hatte doch ganz deutlich die Worte verstanden.

    Hellwach lehnte ich mich mit dem Rücken an einen Baum und schaute zu den Sternen auf. Aller Schlaf war verflogen. Eine mir bisher unbekannte Unruhe hatte mmich gepackt.
    Und dann zum Drittenmal der Ruf, noch dringender, fast drohend: "Höchste Zeit, sofort ein Splitterloch graben!" Ich sprang wütend auf und rief: "Wer stört mich da dauernd?" Die herbeigerannten Wachen schauten sich komisch an. Der eine meinte, ich hätte wohl geträumt, während der andere eine bezeichnende Geste zum Kopf machte...
    Ich aber konnte nicht daran zweifeln, diese Stimme gehört zu haben. Angst und Unruhe packten mich aufs neue. In meiner Verwirrung begann ich wie wild mit Pickel und Spaten ein Splitterloch aufzuhacken.
    Mit Tagesanbruch wachten meine Krankenträger auf und witzelten über mich.
    Mein Fahrer kam mit dem Morgenkaffe. Verwundert schaute er mich an, als ich meinte, er habe doch Frau und Kinder und solle so schnell wie möglich für sich ein Splitterloch graben. Er kannte mich als einen ruhigen Mann, der keine überstürzten Befehle gab und begann nun seinerseits, von meinem Benehmen überrascht, mit Spitzhacke und Spaten zu arbeiten.

    Es war neun Uhr, als von einem Schiff im Hafen Sirenensignal kam. Ich hatte mit nacktem Oberkörper, nur mit der Hose bekleidet, gearbeitet, fand nun, daß mein Schutzloch groß genug war, kroch heraus und zog mir das Hemd an, in dessen Brusttasche das hl.Sakrament war. Jetzt durfte ich mich etwas ausruhen von der ungewohnten Anstrengung. So legte ich mich, wohlig ausgestreckt, in das soeben gegrabene Loch .
    Aufsehend packte mich der Schrecken: Ganz oben kreisten zehn, zwölf Doppelrumpfflugzeuge, Bomber, die uns so oft Verderben gebracht hatten. Ich rief: "Alarm!" Alle standen unbeweglich, hoffend, daß wir noch nicht entdeckt seien. Aber es war zu spät. Wie die Geier stürzten sich die Flugzeuge auf das enge Tal und warfen ihre Bomben ab. Alles suchte hastig irgendeine Deckung. Ich dachte urplötzlich: Schnell auf den Bauch! Ich lag ja immer noch mit dem Rücken nach unten. Im Moment, als ich mich umdrehte, um das Allerheiligste zu schützen, regnete es Stahl, Steine, Erde und Staub. Ich stützte mich mit den Armen etwas hoch, damit mir Luft zum Atmen bliebe.
    Nach 20 Minuten wurde ich von Soldaten aus dem Loch gezogen. Sie waren nach dem Angriff vom Hafen her zu Hilfe geeilt.
    Nach langer künstlicher Beatmung kam ich zu mir und sah, daß nur mein Fahrer und ich unverletzt waren, abgesehen von einigen kleinen Splittern in meinem Rücken. Alle anderen waren tot oder schwer verletzt.

    Wer hatte mich da mitten in der Nacht gerufen? Wer hatte mich gewarnt und gerettet?

    Drei Wochen später kam ein Brief aus Fulda von der Schwester Sakristanin mit dem Inhalt: "Ich konnte nachts ´plötzlich nicht mehr schlafen und hatte schreckliche Angst um Dich. Ich ging in die Kapelle und habe stundenlang für Dich gebetet. Das war um 2.00 Uhr nachts. Schreibe doch bitte, ob etwas passiert ist." Der Brief war am Morgen nach der Nacht geschrieben, in der ich das laute Rufen gehört hatte.

    Von diesem Tag an, begann ich mehr als zuvor zum hl.Schutzengel zu beten, den die gute Schwester, wie ich wußte, so innig verehrte.

    Aus: "Tödliche Schatten -
    tröstendes Licht"

    http://gloria.tv/media/HtWTJxtiU4H
    http://www.gloria.tv/?media=31373
    http://gloria.tv/?media=31660

  • Thema von Hemma im Forum Weitere Gebete

    https://www.youtube.com/watch?v=2U2gZSPETEA

    Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte,
    die du geschaffen durch dein Allmachtswort.
    Wenn ich auf alle jene Wesen achte,
    die du regierst und nährest fort und fort.
    Refrain:
    Dann jauchzt mein Herz dir, großer Herrscher zu:
    Wie groß bist du! Wie groß bist du!
    Dann jauchzt mein Herz dir, großer Herrscher zu:
    Wie groß bist du! Wie groß bist du!

    Blick' ich empor zu jenen lichten Welten
    und seh' der Sterne unzählbare Schar,
    wie Sonn' und Mond im lichten Äther zelten,
    gleich gold'nen Schiffen hehr und wunderbar.
    R.

    Wenn mir der Herr in seinem Wort begegnet,
    wenn ich die großen Gnadentaten seh',
    wie er das Volk des Eigentums gesegnet,
    wie er's geliebt, begnadigt je und je.
    R.

    Und seh' ich Jesus auf der Erde wandeln
    in Knechtsgestalt, voll Lieb' und voller Huld,
    wenn ich im Geiste seh' sein göttlich Handeln,
    am Kreuz bezahlen vieler Sünder Schuld.
    R.

    Wenn schwerer Bürden Last mich niederbeuget,
    Wenn meine Seel betrübt ist bis zum Tod,
    und er in Lieb und Huld sich zu mir neiget,
    mich tröstet und errettet aus der Not.
    R.

    Und wenn der Herr von hinnen mich gerufen,
    wenn ich von seinem Glanz geblendet steh´,
    anbetend niederfall zu seinen Stufen,
    den König dort in seiner Schönheit seh´:
    R.

  • Katechese über die hl. EngelDatum26.09.2015 12:00
    Thema von Hemma im Forum Radio- und Fernsehsender

    Derzeit läuft eine sehr schöne Sendung über die hl. Engel mit Pater Buob in KTV:

    So 22.30 Uhr
    Mo 10.00 "
    Di 13.00 "
    Mi 17.00 "

  • Gebet in seelischer NotDatum31.08.2015 16:51
    Thema von Hemma im Forum Weitere Gebete

    Folgendes Gebet fand ich heute bei einem Kirchenbesuch im neuen Gotteslob unter "Umkehr und Busse":

    Ich bin da vor Dir, mein Gott;
    ich versuche mein Leben zu verstehen.
    Du kennst und verstehst mich besser,
    als ich mich kenne und verstehe.
    Vor Dir darf ich ans Licht bringen,
    was in mir dunkel ist.
    Vor Dir darf ich zulassen,
    was ich vor meinen Mitmenschen zu verbergen suche.
    vor Dir darf ich annehmen, was ich sonst nicht an mir wahr haben will.

    Gott,
    durch Jesus Christus hast Du mich und mein Leben angenommen
    und hast mich mit all meinen Schwächen und Fehlern angenommen.
    Komm mir mit Deinem Heiligen Geist zu Hilfe,
    damit ich es wage, in das Dunkel meines Lebens zu schauen.
    Hilf mir, mich zu verstehen.
    Schenk mir das Vertrauen und die Hoffnung,
    dass sich das Dunkel in mir in Licht und Leben verwandelt.
    Befreie mich in Jesus Christus und durch die Kraft des Heiligen Geistes zu neuem Leben.
    Amen.

    Wenn dieses Gebet vielleicht auch ergänzungsbedürftig ist, so hat es mir doch sehr geholfen in einer seelisch betrüblichen Situation, die mich kurzzeitig unfähig machte, eigene Worte an unseren Herrn zu richten.

  • Thema von Hemma im Forum Predigten

    Eine vor wenigen Tagen der Öffentlichkeit präsentierte Studie (die allerdings methodologische Schwächen besitzt und nicht als repräsentativ gelten kann) zeigt, dass eine große Mehrheit der deutschen Katholiken die Sexualmoral ihrer Kirche nicht teilt.

    Für diese Studie hatten Theologiestudenten aus Münster und Berlin über 10.000 Katholiken aus 40 Ländern zu ihren Einstellungen zu Ehe, Familie und Sexualmoral befragt. Dazu gehörten Fragen zum Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, Empfängnisverhütung, Zölibat usw. Also die klassischen Reizthemen aus diesem Gebiet.

    Einige Ergebnisse der Befragung: Eine Mehrheit der Katholiken hält voreheliche Geschlechtsbeziehungen für unproblematisch. Die Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen wird von einer Mehrheit befürwortet. Auch künstliche Empfängnisverhütung ist für viele unbedenklich.

    Mit dieser Studie konfrontiert, könnten unsere Bischöfe folgende Maßnahmen ergreifen:

    1. Verkündigung der katholischen Sexualmoral in Hirtenbriefen, damit den Menschen bewusst wird, was die Kirche zum Thema lehrt.

    2. In den Predigten sollte auf die Notwendigkeit der Reue, der Buße und des Besuches der Beichte immer wieder eingegangen werden.

    3. Besonders wichtig wäre es, dass in den Predigten erklärt wird, dass die Verfehlungen wider das sechste Gebot schwere Sünden sind. Deshalb sind Reue, Buße und Beichte unbedingt notwendig.

    4. Unsere Bischöfe und Priester müssten den Menschen klar sagen, dass die Einhaltung der Sexualmoral sehr schwierig ist. Die Reinheit erfordert viel Gebet, den regelmäßigen Empfang der Sakramente und ein Leben, das die Versuchungen meidet. Außerdem müssen sich die Katholiken völlig im Klaren sein, dass man sie verspotten und eventuell sogar verfolgen wird, wenn sie die Reinheit praktizieren. Die Welt, vor allem unsere heutige Welt, hasst die Reinheit und diejenigen, die sie praktizieren. Unsere moderne Welt führt einen erbitterten Kampf gegen die Reinheit.

    5. Gerade den heutigen Menschen ist es wichtig zu erklären, dass Gott barmherzig ist und Er auch im Fall von Niederlagen mit allen möglichen Gnaden bereit steht, den Gefallenen wieder auf die Füße zu bringen. Jeder muss spüren, dass der Beichtstuhl ein Ort der Gnade und der Barmherzigkeit ist.

    6. Besonders wirksam im übernatürlichen Sinne wäre es, wenn unsere Bischöfe die Klausurorden dazu aufrufen würden, besondere Gebete und Bußübungen zu verrichten, damit die Menschen entsprechend der Gemeinschaft der Heiligen mehr Gnaden zur Übung der Reinheit erhalten.

    Doch all diese Maßnahmen sind nicht ausreichend, um eine wirkliche Wende herbeizuführen.

    Denn wir haben es nicht nur mit einer Situation zu tun, in der die Menschen die Sexualmoral „vergessen“ haben oder sich den Versuchungen hingegeben haben.

    Nein: Viele Menschen haben den Geist der sexuellen Revolution eingenommen. Sie haben die Prinzipien der sexuellen Revolution übernommen. Doch diese Prinzipien stehen dem katholischen Glauben diametral entgegengesetzt.

    Deshalb müssen unsere Bischöfe nicht nur ein gigantisches Werk des Apostolats durchführen, damit die Menschen wieder die Reinheit praktizieren. Auch müssen unsere Bischöfe zu einer umfassenden Umkehr, zu einer Konversion und zu einer Verabscheuung der Prinzipien der sexuellen Revolution aufrufen. Die Menschen müssen dafür zuerst die Bosheit der sexuellen Revolution in all ihrer Tiefe erkennen und welche Beleidigung Gottes sie darstellt.

    Es ist nicht das erste Mal in der Geschichte, dass sich das Christentum in einer solchen kritischen Lage befindet.

    Als der Apostel Bonifatius im Jahr 719 in das damalige Germanien kam, fand er zwei Hauptprobleme vor:

    1. Einen weit verbreiteten Synkretismus, das heißt, die Vermischung des katholischen Glaubens mit dem Heidentum. Damals gab es sogar katholische Priester, die den katholischen Ritus UND die heidnischen Riten ausübten.

    Der Synkretismus ist keine deutsche Erfindung. Man braucht nur die zwei Bücher der Könige in der Heiligen Schrift lesen um zu erfahren, dass die Israeliten zeitweise sowohl Jahwe wie auch Baal anbeteten. Gott sandte viele Propheten, um eben genau gegen diesen Relativismus vorzugehen. Der bekannteste Prophet aus dieser Zeit ist Elija.

    Synkretismus ist eigentlich die Vermischung von Religionen. Das ist nicht genau, was heute hinsichtlich der sexuellen Revolution geschieht (weil diese keine Religion ist). Doch das Ergebnis ist vergleichbar: In den Menschen scheint eine seltsame, chaotische Gemengelage von zwei völlig konträren Geisteshaltungen oder Mentalitäten zu existieren.

    Unsere Bischöfe müssten wie einst der Prophet Elija oder Sankt Bonifatius gegen diese Vermischung vorgehen.

    2. Das zweite Übel, das der hl. Bonifatius vorfand, war die völlige Unabhängigkeit eines großen Teils des Klerus von Rom. Viele Bischöfe und Priester übten ihre Ämter so aus, als ob sie mit Rom nichts zu tun hätten. Für sie war das bestenfalls eine rein symbolische Verbindung.

    Heute haben wir eine ähnliche Situation: Viele Katholiken finden den Papst zwar ganz gut, aber seine Lehre und seine Worte besitzen für das alltägliche Leben keine Bedeutung. Nur so kann jemand der Meinung sein, die Sexualmoral sei unwichtig.

    Diese Einstellung ist katastrophal, denn sie führt die Seelen direkt in die Hände der sexuellen Revolution, die sie überall antreffen: Internet, Fernsehen, Schulsexualerziehung usw.

    Katholiken, die aber treu zu Rom leben wollen, nehmen auch die Sexualmoral der Kirche ernst und es fällt ihnen einfacher, die Reinheit zu praktizieren.

    Wir leben in einer Zeit des Glaubensabfalles und des Umbruches. Allein deshalb brauchen wir Menschen wie den hl. Bonifatius. Menschen mit Opferbereitschaft, mit Vision, mit prophetischem Geist und auch mit organisatorischem Talent, um die verkrusteten Strukturen renovieren zu können.

    Beten und bitten wir Gott, dass Er sich uns gegenüber barmherzig erweist und schnell Männer mit dem Geist des hl. Bonifatius zu seiner Kirche in Deutschland sendet.

    http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/

  • Thema von Hemma im Forum Nachrichten

    'Mich entsetzt der flächendeckende Shitstorm ...'

    "… als ob der Bischof allen Ernstes die Todesstrafe für homosexuelle Akte gutgeheißen oder neu eingefordert hätte." Stellungnahme von Weihbischof Marian Eleganti zu den (medialen) Angriffen auf Bischof Huonder

    Marian Eleganti, Weihbischof Bistum Chur und Jugendbischof der Schweiz, hat am Mittwoch eine Stellungnahme zu den medialen Angriffen auf Bischof Huonder veröffentlicht.

    Kath.net dokumentiert das Schreiben im Wortlaut:

    Seit Anfang Juli war ich ununterbrochen unterwegs in Italien, Deutschland und Österreich, um an größeren Jugend- und Familientreffen zu jungen Menschen und Familien zu sprechen. Gleichzeitig ist zu Hause ein medialer Tsunami ausgebrochen, den Bischof Vitus mit einem Zitat aus dem Buch Levitikus ausgelöst hat. Die Stellungnahmen des Bischofs und seines Mediensprechers und Kommunikationsberaters Giuseppe Gracia haben Auskunft darüber gegeben, wie es dazu kommen konnte. Das muss hier nicht wiederholt werden.

    Was mich entsetzt, ist der flächendeckende Shitstorm, der seine Energie schlichtweg aus einer Verkennung der Sachlage aufgebaut hat, als ob der Bischof allen Ernstes die Todesstrafe für homosexuelle Akte gut geheißen oder neu eingefordert hätte.

    Würde das heute ein römisch-katholischer Bischof tatsächlich behaupten wollen, müssten wir an seinem Verstande zweifeln. Das sieht doch jeder.

    Die Aufregung und Polemik in Bezug auf diesen Punkt finde ich deshalb nicht gerechtfertigt und unethisch.

    Die Fehler, die der Bischof gemacht hat, hat er selbst zugegeben.

    Im Hochmittelalter musste man zuerst die gegnerische Ansicht wiedergeben, sich dann beim Gegner erkundigen, ob man ihn richtig verstanden hat, dann Aspekte der Wahrheit in seiner Ansicht so weit als möglich würdigen, erst dann durfte er mit Argumenten bekämpft werden, wo er nach der eigenen Meinung irrte. Davon sind wir heute weit entfernt. Kaum einer will mehr den Andersdenkenden verstehen oder gar würdigen.

    Das Gespenst des digitalen Mob geht um und macht jede Differenzierung und jede echte Auseinandersetzung nieder. Und die Medien dienen diesem Mob zu, indem sie jede Sachgerechtigkeit vermissen lassen.

    Über die Verantwortung dieser Art der Berichterstattung, die nur noch an niedere Instinkte und einfache Vorurteile appelliert und den Menschen keine Vernunftanstrengungen mehr zumutet, dürfte man auch einmal nachdenken.

    Angesicht der latenten Gewaltpotentiale in unserer Gesellschaft haben nicht nur Bischöfe oder Politiker die Wirkung ihre Worte im öffentlichen Raum zu verantworten, sondern auch die Medien.

    + Marian Eleganti
    Weihbischof Bistum Chur
    Jugendbischof für die deutsche und italienische Schweiz

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